Donnerstag, 28. Dezember 2006

Stille Nacht

Wie immer unter dem Tannenbaum das Lied der Lieder gesungen. Und komisch, manche Dinge fallen einem ja erst nach Jahren auf, ohne dass man sich vorher dran gestört hätte oder wüsste, warum ausgerechnet jetzt man den Haken entdeckt.
Hören wir erstmal rein:

Stille Nache, heilige Nacht,
Hirten erst Kund gemacht
durch der Engel Halleluja
tönt es laut von fern und nah:
Christ der Retter ist da!
Christ der Retter ist da!

Da fragt man sich doch:

Na, wie still kann das denn bitteschön sein, wenn da sämtliche himmlischen Heerscharen von fern und nah laut ihr Halleluja grölen? Da stimmt doch was nicht!
Da haben Gruber/Mohr absolut schlampig recherchiert und weil es dann alles ganz husch-husch gehen musste, hat kein Lektor noch mal drübergekuckt. Und jetzt singen die Leute seit Jahrhunderten in der ganzen Welt den letzten Quatsch.
Und keiner, keiner traut sich, mutig die Stimme zu erheben und zu sagen:

"Das ist doch himmelschreiender (!) Unfug! Wie sollen denn da alle schlafen, wenn da tausende Engel dröhnen?"

Sondern alle sind von der Weihnachtsgefühlssoße eingelullt und lassen sich so einen Mumpitz unterjubeln.
Aber so nicht, meine Herren! Mit mir nicht! Da ist das letzte Wörtchen noch nicht ohne den Wirt gemacht! Ha!

Donnerstag, 21. Dezember 2006

Sterben, Bd. 7

Nun, wer stirbt denn nun noch im 7. Band? And the Winner is ...
Lord Voldemort (tada!).
Wer hätte das gedacht? Wir alle natürlich. Aber das Wichtige ist ja, dass niemand sonst stirbt.

Warum?
  1. Vom dramaturgischen Aufbau muss die Stimmung jetzt, vor dem Finale, am tiefsten sein. Also wird keiner mehr dran glauben müssen. Gut, es wird nochmal in der zweiten Hälfte des letzten Bandes so aussehen, als wär alles am Arsch, evtl. ist jemand ganz, ganz schwer verletzt oder in Gefangenschaft oder wird gefoltert. Aber der/die wird gerettet. Das verlangt die Struktur.
  2. Dumbledore ist tot, da kann man nicht noch ne Schippe drauflegen.
  3. Die netten Freunde und Kumpels bleiben unangetastet. Die bleiben immer unangestastet. Selbst die beiden Chaoten mit dem Glasauge überleben in Fluch der Karibik 2, obwohl da sonst keiner überlebt. Peregrin Tuk hat überlebt, und C3PO auch. Um die junge Generation brauchen wir uns gar keine Sorgen zu machen, und um die Weasleys auch nicht.
Nein, sterben wird nur Lord Voldemort, irgendwie muss das Ganze ja aufhören, und gut wird er nicht mehr werden. Und Harry wird nicht dafür bezahlen müssen. Zu deutlich zieht sich durch das Oeuvre die Botschaft, dass Liebe über Machthunger triumphiert. Das wird jetzt nicht im letzten Band über den Haufen geworfen werden. Wir werden nur ein bißchen auf die Folter gespannt.

Dienstag, 19. Dezember 2006

Dumbledore

Ach so, ja. Also, Dumbledore war ja tot, so richtig tot (und nicht bloß einfach nur normal tot). Aber irgendwie kommt er ja zurück, oder? Gandalf ist ja auch zurück gekommen.

Und es gilt Folgendes zu beachten: Dumbledore hatte keine Angst vorm Tod, hat er vorher extra nochmal gesagt. Und mit seinen Mördern schäkert er ja auch ganz zivilisiert. Nur als dann Snape kommt, wird er nervös.

Warum? Weil er will, dass Snape ihn umbringt (oder so tut oder was auch immer). Damit es nicht Draco ist.

Weil Draco soll ja später noch zu den Guten überlaufen. Snape braucht das übrigens nicht, der gehört schon zu den Guten. Weil er am Ende überhaupt nicht triumphiert und Potter erzählt, wie alle immer auf ihn reingefallen sind.

Ein Großteil des siebten Buchs wird sich also damit beschäftigen, ob man Snape trauen kann. Ich persönlich würde bei einem Londoner Buchmacher drauf wetten, dass man das kann. Bin aber leider nicht in London.

Morgen: Wer stirbt im siebten Band?

Montag, 18. Dezember 2006

Regel 2: Telefonie

Nur, dass nachher keiner meckert und sagt, er hätte es nicht gewusst:

Wer ab sofort in meiner Gegenwart das Wort Telefonie verwendet, muss sich drei Jahre lang 15mal am Tag Last Christmas anhören!

Telefonie ist kein Wort der deutschen Gegenwartssprache. Es ist die Art Wort, das sich Manager ausdenken, wenn sie sich an Menschen mit Freunden und einem richtigen Leben rächen wollen.

Eine Strafe für das Abspielen von Last Christmas habe ich mir noch nicht ausdenken können. Mein Gehirn ist für angemessene Grausamkeiten nicht geschaffen. Ich komm' aber noch drauf, keine Sorge.

(Ja, Dumbledore kommt noch, ich hab's nicht vergessen (nur gelöscht, blöderweise)).

Freitag, 15. Dezember 2006

Stange, halten bei

Oh, Heilandsack, die Tante kommt nur noch selten dazu, das zu tun, was blooger.com "posten" nennt und die Tante immer umschreiben will, weil sie posten doof findet.
Gestern war z. B. die Hochzeit von engen Freunden, und vor sowas ist natürlich auch immer viel zu erledigen(z. B. hat die Tante Frieda das Efeu für die Girlande am Theater geklaut).
Jedenfalls haben sich, um zum eigentlichen Thema zu kommen, wieder zwei Regeln bzgl. größeren Feierlichkeiten bestätigt, die wir hiermit der Öffentlichkeit zukommen lassen, auf dass sie allgemein von Nutzen sein werden:
  1. Es ist immer viel zu viel Kuchen da! Immer!
  2. Wer saufen kann, kann auch arbeiten.
In diesem Sinne zurück ins Funkhaus.

Freitag, 8. Dezember 2006

Entzaubert

Am Mittwoch kam ja der Sönke-Wortmann-Film über die WM im Fernsehen, „Deutschland – Ein Sommermärchen“. Die Tante war eher ein wenig gelangweilt von diesem so viel gepriesenen Werk. Eigentlich war es so, wie wenn man sich ein Video über eine Klassenfahrt anschauen muss, bei der man nicht mitgefahren ist: ohne den emotionalen Kontext ist alles ziemlich banal, unspektakulär und bisweilen sogar peinlich. Zum Beispiel Jürgen Klinsmanns Motivationsversuche in der Kabine: Das nimmt man dem doch nicht ab! „Männer!“ „Denen haut ihr auf die Fresse!“ Und das Ganze dann auch noch auf Schwäbisch, ich meine, mal ehrlich… Ich musste mich jedenfalls hinter dem Gatten verstecken, der seinerseits hochinteressiert die Börsennachrichten studierte. Na bitte, hat uns das Ganze also doch was gebracht. (Und: die Poldicam hat uns Jens Lehmanns Hintern beschert! Hoioih!)

voll de Mord

(Na, der Witz im Titel geht aber auch nur im Südwesten.)

Wir versprachen Aufklärung zum Thema Harry Potter. Fangen wir mit den Nebensachen an: Warum musste Dumbledore sterben?

Nun, Obi-Wan Kenobi und Gandalf haben ja am Ende auch nicht mehr mitgekämpft, oder? Und Frau Rowling orientiert sich ganz eindeutig an einem Mythos, den auch Der Herr der Ringe und Krieg der Sterne variieren: eine Gruppe von jungen, unerfahrenen Leuten mit dem Herz in der Hand (und der Leidenschaft im Bein) kämpft gegen das absolut übermächtig erscheinende Böse.

Aber Gandalf und obi-Wan sind natürlich nicht irgendwie richtig tot, sondern leben noch irgendwie weiter. Bzw., bei Gandalf dachten alle nur, er sei tot. Und so wird auch Dumbledore irgendwie weiter präsent sein, obwohl er ja richtig tot ist (und nicht nur unrichtig tot): da gibt es ja mehrere Indizien für, da lässt Frau Rowling keinen Zweifel aufkommen.

Lesen Sie nächste Woche weiter, wenn Sie wissen wollen, warum Dumbledore trotzdem irgendwie weitermacht, also doch nicht richtig tot ist.

Donnerstag, 7. Dezember 2006

Advent, Advent

Die Tante war ja in letzter Zeit nicht so fleißig. Das liegt daran, dass sie
  1. nicht so oft im Internet war,
  2. für das Schreiben jetzt auch ein wenig bezahlt wird (und dann ist der Kopf sooo lehr) (aber darüber hinaus ist der Plan aufgegangen, und dieses Blog, das im Grunde genommen nur eine Onlinebewerbungsmappe ist, hat seinen Zweck erfüllt) (trotzdem hör ich erst dann auf, wenn der Erfolg mich reich und korrupt gemacht hat),
  3. noch schnell die letzten beiden Bände Harry Potter lesen musste und sich dann Sorgen gemacht hat.
Aber die Tante hat ja auch mal einen Literaturkurs in der Volkshochschule besucht, und daher kann sie messerscharf analysieren, wie der letzte Band ausgeht. Das gibt sie natürlich gerne weiter, damit
  • nachfolgende Generationen von meiner Weisheit profitieren können und
  • Ihr Euch nicht auch Sorgen machen müsst, sondern ruhig schlafen könnt.
Vorher aber spann ich Euch noch einen Tag auf die Folter.

Dienstag, 5. Dezember 2006

Die Initiative des Monats Dezember

Sehr gut fanden wir die Anzeigenkampagne der privaten Wettanbieter. Mit Slogans wie "Spielen ist für alle da" werben sie gegen das staatliche Monopol auf Glücksspiele wie z.B. Lotto. Dann sollen nämlich nicht nur der Staat, sondern wir alle Glückspiele betreiben dürfen.

Bisher dachte die Tante eigentlich, der Staat wären wir alle. Und wenn die Leute zu blöd zum Rechnen sind oder sich den kleinen Kick gönnen wollen, sollen wenigstens die anderen was davon haben, damit davon Straßen und Müllverbrennungsanlagen gebaut werden können.

Aber vermutlich haben die Glücksspielanbieter auch jene im Blick, die am Rand unserer Gesellschaft leben. Jene Asylsuchenden ohne Aufenthaltsgenehmigung und untergetauchten Neger, die sich schwarz hier aufhalten. Denen wollen die privaten Lottoanbieter eine Lanze brechen, damit die auch was von den Glücksspielen haben. Wie überaus ghandiesk.

Mittwoch, 29. November 2006

Trendsetter wider Willen

Vor ein paar Tagen habe ich gelesen, Kneipp sei der Gründervater der Medical Wellness. Der ist bestimmt schon schlimmer tituliert worden, interessiert ihn ja aber auch nicht mehr so sehr, nehme ich an. Denn selbst der Gründervater der Medical Wellness hat nicht ewig gelebt und starb vor 109 Jahren im Alter von 76. (Sie sehen, wir sind uns unseres Bildungsauftrags bewusst.)
Jedenfalls habe ich mich da auf einmal sehr modern gefühlt, denn schließlich war ich, ohne es zu wissen, eine große Trendsetterin, als ich damals im Sportunterricht immer Wassertreten gehen musste. Und der dazugehörige Lehrer, der selbst im Winter Birkenstock-Latschen trug (mit Wollsocken drin), ist eigentlich auch wahnsinnig hip gewesen.
Wir sehen also wieder einmal: Man kann jeden Scheiß verkaufen, wenn man nur fein groß draufschreibt: "ein in aufwendigen chemischen Prozessen, in denen einzigartige, hochkomplexe Biokulturen zum Einsatz kommen, veredeltes Produkt". Oder aber einfach: "jetzt ganz neu aus Amerika".

Mittwoch, 15. November 2006

Bernhardine, das Brot

Kürzlich kam die Tante Frieda mal wieder bei der Bäckerei vorbei, die vor Jahren behauptet hatte, „seit über 75 Jahre“ die Bäckerei ihres Vertrauens zu sein. Das hatten wir damals schon bezweifelt (wobei man natürlich darüber streiten kann, ob grammatisch korrektes Brot besser schmeckt).

Diesmal aber warf das neue Werbeschild im Fenster tiefergehende Fragen auf; es lautet: „Ladywell – ein Brot ganz Frau“. Was dürfen wir uns darunter nun vorstellen? Vielleicht hat das Brot alle vier Wochen aus unerfindlichen Gründen total schlechte Laune. Oder wir finden demnächst kleine Brötchen in der Brotdose, wenn wir das „Ladywell“ mal aus Versehen über Nacht mit dem Bergsteigerbrot alleine gelassen haben. Vielleicht ist es aber auch einfach wahnsinnig sprachbegabt und gibt dem Bäckereifachverkäufer demnächst gute Tipps für die korrekte Kasusmarkierung am Substantiv.

Prekariat

Die Tante verfolgt ja sehr aufmerksam die neue Unterschichtendebatte – allein schon, weil sie dann endlich auch mal in der Zeitung steht. Obwohl die Debatte bisher ja nichts hervorgebracht hat außer einem neuen Namen für die Unterschicht. „Prekariat“. Damit scheint das Problem dann auch schon erschöpfend behandelt. „Prekariat“. Klingt aber echt gut – so, als wäre man dann nach zwei Jahren, falls man die Abschlussprüfung besteht, Pastoralreferent und bekomme vom Weihbischof eine Mütze aufgesetzt.

„Mein Neffe ist gerade im Prekariat in Soltau-Fallingbostel.“ Das hat nicht jeder. „Prekariat“. Geht mir echt saugut ab.

Mittwoch, 8. November 2006

Es gibt zwei Sorten von Menschen auf der Welt (8)

Die einen haben einen Ehering am Finger. Die anderen nicht.
Das bedeutet aber nicht unbedingt, dass die anderen nicht verheiratet sind - vielleicht haben sie auch nur die Handschuhe ausgezogen, sich dabei den Ring vom Finger gestreift und nicht wiedergefunden. Er nimmt es gelassen und als kostenlose Einführung in den Buddhismus, Lektion: "Gelassenheit und Abstand von den Dingen. Leben heißt Abschied nehmen. Sein Herz nicht an Dinge hängen."
Naja. Zur Frustbewältigung hat er sich gleich am nächsten Tag einen Rasierapparat gekauft. Und zwar nicht den für 69,- €, sondern den für 199,- €. Und was soll ich sagen - er ist total begeistert. Rennt den ganzen Tag durchs haus und will sich wieder rasieren, weil es auch nicht weh tut, wenn der Bart drei Tage alt ist.
Sein Dilemma ist natürlich, dass er dann 3 Tage warten muss, um sich zu rasieren. Aber dann sei es richtig gut.
"Es wird doch alles besser! Es wird doch alles besser!"
Vor lauter Begeisterung will er jetzt F.D.P. wählen!

Montag, 6. November 2006

Die Initiative des Monats November

Gewonnen hat natürlich Bischof Huber, der meint, dass Halloween Quatsch ist und wir nicht wirklich unbedingt jeden Scheiß aus Amerika übernehmen müssen. Da sind wir auch dafür (bzw. dagegen, wie Sie wollen). Ein unbestreitbarer Nachteil an dem Halloweenquatsch ist nämlich, dass seit ein paar Jahren die Leute meinen, der Tante erzählen zu müssen, Kürbis sei lecker, und mir das dann auch noch vorzusetzen - irgendwie muss der ganze Schammas ja weg.
Kürbis ist aber gar nicht lecker.
Damit ist der Kürbis auf gutem Weg, Rucola (bzw. "Rauke", wie das Zeug hieß, als sich in Deutschland noch niemand dafür interessierte) als Trendnahrung nachzufolgen, die ihrerseits wieder dem Pesto folgte.
Gespannt ist die Tante auf die kulinarische Karriere des Sanddorn, der immerhin schon in einigen Hippgläschen ist. Das wäre ihr nächster Tipp - die italienische Küche hat ja jetzt wohl endgültig ausgehustet, außer schlappe di schumi wir wohl nichts mehr kommen.

Montag, 30. Oktober 2006

Bauernopfer

Das Saarland gehört jetzt seit 50 Jahren zum "Reich", das heißt zur BRD. Und weil hier sonst nicht viel los ist, was man groß feiern könnte (das Schröder-Wurstfest war schon am Vatertag, das Saarspektakel im August, und all die anderen Gelegenheiten für Feuerwerke sind ebenfalls rum für dieses Jahr), hat die Staatskanzlei eine tolle Kampagne lanciert: "Das Saarland wird fünfzig - fünfzigen Sie mit!"Unter www.ich-fuenfzige.de kann man der Welt kundtun, in welcher Beziehung man selber zur 50 steht. Kann auch ruhig was ganz Lustiges, Verrücktes sein!
Die Tante Frieda hat natürlich auch eine Idee und lüftet anlässlich dieser großartigen Gelegenheit ihre Identität als russische Schachspielmeisterin: "Brauche ich finf Ziege zu setzen Computer Schachmatt!"

vorgestellt (Guten Tag, mein Name ist "Uhr"!)

Ich glaube ja mittlerweile, die Sommerzeit ist gar nicht dafür da, dass man im Sommer Energie spart. Nein, findige Leute haben die Sommerzeit aus einem ganz anderen Grund eingeführt. Dank der Sommerzeit haben wir zwei Wochen im Jahr garantierten Gesprächsstoff mit Leuten, mit denen man sich unterhalten muss.

Man kennt das ja: Manche Menschen grüßt man seit Monaten von Ferne, weil man sie Freunde von Freunden sind. Und plötzlich sitzt man gemeinsam im Bus und stellt fest, dass man
  1. der Etikette wegen verpflichtet ist, sich zu unterhalten, aber
  2. sich eigentlich nichts zu sagen hat.
Und dafür gibt es die Sommerzeit. Kein "Öh, was machst du hier?". Kein "Mm, ist ja wieder kälter geworden!". Sondern:

"Ach Gott, nächste Woche wird ja wieder die Uhr zurückgestellt!"
"Nicht vor?"
"Ähh ..."
"Ich kann mir das nie merken."

Und schon ist man im schönsten Gespräch, das man sich vorstellen kann. Die Sprachwissenschaft nennt das "rituelle Kommunikation": das selbe Gespräch wird mit dem selben Wortlaut in bestimmten Situationen immer und immer wieder wiederholt, um auf diese Weise die Zusammengehörigkeit der Gemeinschaft zu stärken. Ähnliches gibt's z. B. in Kirche. Und genau dafür ist die Sommerzeit da.

[Deswegen wird dieser Beitrag auch mit den gleichen Worten in einem halbe Jahr wieder hochgestellt, wenn die Uhr wieder vor gestellt wird (oder doch zurück?).]

Freitag, 27. Oktober 2006

Trampeltiere, nicht Dromedare (aber Kamele)

Gestern will ich nach Hause fahren (vorgestern auch), und plötzlich stehen da Kamele auf meinem Heimweg! Ich bin aber ganz cool geblieben, und hab mir nix anmerken lassen, weil ich wusste, dass 'Kamele' der Oberbegriff ist, und die mit zwei Höckern 'Trampeltiere' sind (und nicht etwa umgekehrt). So was weiß man ja eigentlich nur, wenn man 7 Jahre alt ist, sonst kann man das ja gar nicht wissen.
Kamele standen auf meinem Weg, weil da jetzt ein Zirkus steht. Und da ist mir noch was aufgefallen.
Man dnekt ja vielleicht, dass ist wild romantisch und abenteuerlich. Wer den ganzen Tag mit Trampeltieren, reitenden Tigern und äußerst spärlich bekleideten Südländerinnen zu tun hat, dem ist nie langweilig.
Anscheinend aber doch. Vor jedem Wohnwagen steht eine Satellitenschüssel. Und wieder ein Klischee in den Mülleimer.

Dienstag, 24. Oktober 2006

ein freies Saarland


Ok, wir wissen, es ist albern. Aber es gab tatsächlich Anfragen. Und auf www.saarspiegel.de stehen die neuesten Ausgaben nicht. Wird hier der freien Presse ein Maulkorb verpasst? Soll die Diskussion um ein freies Saarland unterbunden werden?
Wir bleiben am Ball.



Montag, 23. Oktober 2006

Never-ending Saarspiegel

Ich weiß, es klingt unglaubwürdig, aber ich hab das Kamerakabel vergessen. Hab ich doch heute extra noch Bilder mit der neuen Digitalkamera gemacht, und was ist? Vergess' ich das Kabel (erwähnte ich ja bereits). Das ist natürlich ein wenig peinlich. Die Kamera hab ich allerdings dabei. Bringt halt nur nix.

Sport in der Nach-Schumacher-Ära

Die von Natur aus nicht gerade hünenhafte Tante Frieda wurde in letzter Zeit des öfteren auf ihre beeindruckenden Armmuskeln angesprochen; und es wurde vermutet, dass diese von ausgiebigem sportlichen Training herrührten. Das ist nicht ganz gefehlt, tatsächlich stammen sie vom Extremsport „Nichte tragen“. Schon die Grunddisziplin „in der Ebene“ erfordert ein wenig Übung, aber Steigerungen wie „fünfter Stock Altbau“, „müder nasser Sack“ oder „empörtes Zappeln, weil Rutsche in Sichtweite“ verdoppeln (zumindest gefühlt) die 10,5 Kilo sofort und werden nur vom Profi länger durchgehalten.
Vielleicht sollte ich mal an Frau von der Leyen schreiben und ihr eine neue Werbekampagne fürs Kinderkriegen vorschlagen. Denn der Hinweis, dass Eltern sein in der Regel sehr glücklich macht, scheint ja nicht auszureichen. „Jaja, hormonell bedingter Selbstbetrug“, heißt es dann. Oder noch schlimmer (denn funktionierender Selbstbetrug ist ja im Prinzip in Ordnung) „die können natürlich nicht zugeben, dass sie auch lieber wieder jeden Abend mit uns in der Kneipe sitzen und rauchen würden, also versuchen sie, wenigstens möglichst viele Leidensgenossen zu produzieren, die sonntags morgens um halb acht mit ihnen frühstücken“. Wenn man hingegen die sportliche Seite des Kinder-habens besser vermarkten würde, könnte man vielleicht noch ein paar Leute überzeugen. „Bungee war gestern – heute ist Spielplatzkarussell!“ (da wird einem nämlich auch für umsonst schlecht); oder „Gewichtheben ist was für Kinder, echte Männer heben ihren Nachwuchs“ wären locker-spritzige Vorschläge von der Tante. Dazu ein paar schöne Fotos von den schwitzenden, aber gestählten Eltern, und die Leute, die sonst schon alles probiert haben, dürften doch neugierig werden. Oder?!

Freitag, 20. Oktober 2006

Mein Freund Michael

Singe gerade, weil ich mich so darüber freue, dass ich Michael Schumacher nicht mehr so oft sehen muss, die Ärzte:

Gib Gas, lieber Michael Schumacher!
Gib Gas, lieber Michael Schumacher!
Fährst du immer im Kreis,
(brumm brumm brumm)
da wird der Motor ganz heiß!
(brumm brumm di bumm)
Gib Gas, lieber Michael Schumacher!
Gib Gas, lieber Michael Schumacher!

"Mein Freund Michael", sehr zu empfehlen. Da ich aber nicht verklagt werden will, sag ich nicht, dass Ihr das runterladen sollt. Aber was drucken dann die Zeitungen, wenn sie keine Bilder mehr von der Kinnlade der Nation drucken können? Da werden ja ganze Spalten frei, die vorher einfach nur mit Kinn gefüllt waren. Vermutlich noch mehr Brüsten von irgendwem.
"Manuela steht auf manuelle Frontgymnastik!" Jede Wahrheit braucht eben einen Mutigen, der sie ausspricht.

A propos Zeitung: ich hab immer noch den Saarpiegl in der Tasche, aber es ist immer wer am Scanner - das ist mir dann gar zu peinlich. Nur so viel: Peter Müller endlich vor dem Kadi

Mittwoch, 18. Oktober 2006

Wikipediarallye

Endlich ein neuer Saarspiegel. Foto gibts morgen, sonst glaubt mir das ja kein Mensch. Nur so viel vorab: Ministerpräsident Müller ignoriert den Bürgerwillen und wendet sich gegen eine Unabhängigkeit des Saarlandes!

Jetzt müssen wir aber über den neuen Internetsport berichten, der in wenigen Wochen die Republik verrückt machen wird: Wikipedia-Rallye.
Dabei versucht man so schnell wie möglich von einem zufällig ausgewählten Artikel zu einem vorher bestimmten Endartikel zu gelangen, indem man sich von Artikel zu Artikel über die Links hangelt. Gespielt wird gegeneinander. Ideal für Freunde, die an verschiedenen Rechnern sitzen, und sowieso den ganzen Tag am Chatten sind. Der Reiz daran ist, dass eine Verbindung bestimmt besteht, auch von "ASCII" zu "Arschbacke", diese Verbindung jedoch oft schwierig zu finden ist.
Ein super Spiel! Und Ihr seid die ersten. Denn bei uns wird es zuerst erwähnt!
JAA!!! Endlich ist unser Blog auch wichtig!
Das kommt daher, dass uns der Erfinder des Spiels persönlich bekannt ist. Er möchte allerdings ungenannt bleiben, um vom bald auftauchenden Ruhm nicht verändert zu werden.

Es gibt zwei Sorten von Menschen auf der Welt (7)

Heute: die Sorgenden vs. die Sich-Suhlenden

Die einen fragen Sie, wie es Ihnen so geht, weil es sie interessiert. Genauer: weil sie Anteil nehmen am Befinden ihrer Freunde und Bekannten. Geht es ihrem Gegenüber gut, so freuen sie sich mit ihm/ihr, geht es ihm/ihr schlecht, so fühlen sie mit und versuchen, durch offene Ohren und ggf. gute Ratschläge das Leid zu mildern (heißt es eigentlich mildern oder mindern?). Entsprechendes setzen die einen auch bei Ihnen voraus und werden Sie darum auch einfach daran teilhaben lassen, wie es ihnen geht.

Die anderen fragen Sie nach Ihrem Befinden, weil sie dadurch ihr eigenes verbessern wollen. Geht es Ihnen schlecht, so nutzen sie Ihre ehrlichen Antworten eigentlich nur dazu, Ihnen vorzuführen, wie wenig Sie auf die Reihe kriegen und wie kompetent sie selber doch dagegen alles managen. „Echt? Ja, das stell ich mir auch nicht schön vor. Ich hatte so was ja zum Glück noch nie.“ Ganz wie solche anglizismenlastigen Manager kennen sie auch keine Probleme, sondern nur Herausforderungen. Sie haben einen Termin verpasst? Was ein Glück! Denn dadurch hat sich ein ‚Zeitfenster’ geöffnet und ihnen ist was viel besseres über den Weg gelaufen. Sie fühlen sich scheiße? Keine Sorge, das würden sie Ihnen eh nie sagen. Und wenn tatsächlich mal was nicht optimal läuft (normalerweise ist natürlich alles super!), dann ist aber auf jeden Fall das Schlimmste schon vorbei, morgen kann’s nur besser werden, man muss zuversichtlich sein! Wenn es Ihnen hingegen mal so richtig gut geht, dann werden die anderen alles daran setzen, a) Ihnen auseinanderzusetzen, welchen Anteil sie daran haben („gut, dass ich dir damals den Tipp gegeben hab“), oder b) Sie spüren zu lassen, dass so etwas bei ihnen der Normalzustand, kaum der Rede Wert ist.

Die einen sorgen sich um ihre Freunde. Die anderen sorgen sich um sich selbst und darum, wie sie auf ihre Freunde wirken, verpacken das aber als Anteilnahme. Das macht die einen, wenn sie es irgendwann rauskriegen, verdammt sauer. Aber nutzen wir doch auch einfach mal die Gelegenheit, unser Befinden auf diese herablassende Art zu verbessern: Ganz schön arme Schweine eigentlich, oder?

Dienstag, 17. Oktober 2006

Schöner sonnen

Bin leider gerade sehr beschäftigt, weil ich mich parallel bewerben und die Hilfe meiner Datenbank durchforsten muss.
Deshalb nur kurz folgender Hinweis: Wer sich immer schon gefragt hat, wie die Damen, die im Sonnenstudio sitzen und die Räume verteilen, offiziell heißen, kann jetzt die Antwort bekommen:
Der Fachausdruck ist: Besonnungsfachkraft (m/w)

Montag, 16. Oktober 2006

Tatort Fernsehzimmer

Endlich nicht mehr Palü! Man muss ja schon für kleinen Dinge dankbar sein, in diesem Fall dafür, nicht mehr diese himmelschreiend unlogischen Kriminalfilme ankucken zu müssen, in denen ausgerechnet die dickste Person die ganze Zeit Renrad fährt.
Schön auch, dass die saarländische Lebensweise des "ich kenn do enner, der wo enner kennt" dargestellt wurde. Nicht erwähnt wurde allerdings, dass das Ganze nicht selten von reiner Beziehungspflege in handfeste Korruption ausartet.

Themenwechsel

Meine liebste, weil peinlichste, Stelle in Palü-Tatorten war ja die, in der sich der Müller Peter und der Palü Max auf der Straße begegnen und sich gegenseitig gratulieren, was für tolle Hechte sie doch sind. Vermutlich war der Müller Peter auch noch stolz drauf.
Kann er nur froh sein, dass alle seine Kollegen gerade bei Christiane Sabinsen in der Maske saßen, und nicht sahen, wie er sich freiwillig zum Horst macht.

(Ist euch die geschickte Überleitung von "Korruption" zu "Peter Müller" aufgefallen? Gut, gell?)

Donnerstag, 12. Oktober 2006

Fragen

Fragen, die die Tante sich jetzt jeden Morgen stellt:
  • Muss ich wirklich jetzt aufstehen?
  • Warum ist das so kalt?
  • Warum kann man um 7 Uhr ruhig und tief schlafen, aber nicht um 4:30 Uhr?
Die wichtigste Frage aber ist: Wie kann ich mir den Oberkörper waschen, ohne vorher mein Hemd ausziehen zu müssen? Geht das? Ich brauche seit Tagen jeden Morgen 10 Minuten länger im Bad, weil ich mir überlege, wie ich mich jetzt waschen kann, ohne dabei mit nacktem Oberkörper zu frieren. Habt ihr Hilfe?

Mittwoch, 11. Oktober 2006

Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!

Wir sehen zwei Bilder aktueller Werbekampagnen. Auf dem einen Bild stürzt sich eine Frau vor Freude darüber, wie hoch die Zinsen bei der BBBank sind, von einer Brücke.
Auf dem anderen stürzt sich eine Frau vor Freude darüber, wie gesund sie dank der Pharmaka von Vivesco ist, von einer Brücke.
Wir stellen fest: Entweder sind die Pflaster von Vivesco so gut, dass man sich bedenkenlos von einer Brücke stürzen kann. Oder die Zinsen bei der BBBank sind so hoch, dass man sich ein paar Wochen im Krankenhaus leisten kann.
Wenn man sich wegen Vivesco von der Brücke stürzt, hat man aber auf jeden Fall längere Arme. Und da ist es heller.

Vogelfutter

Die Tante Frieda war gestern mit der Nichte im Bioladen. Man will dem Kind ja schließlich was bieten! Das heißt: gesundes Essen, interessante Leute und diese kleinen Einkaufswagen mit der langen Fahne hinten dran, von denen man als Kind immer dachte, sie wären für einen selber da.

Jedenfalls war die Nichte begeistert (zumindest so lange, wie sie sich nicht ins Abseits manövrierte, indem sie gegen ein Regal fuhr - rückwärts ausparken fällt noch nicht so ganz in ihren Kompetenzbereich), und das ließ der Tante Frieda die Zeit, sich auch mal die Waren anzuschauen, die sie nicht immer schon automatisch in ihren Wagen legt. Das wäre außerdem eh nicht gegangen, also etwas automatisch in den Wagen zu legen. Denn erstens musste der erst einmal vorbeikommen, und dann hatte ja die Nichte über ihn die Warenhoheit, so dass alles durch ihre kleinen Hände gehen musste und erst eingehend geprüft wurde. Das Qualitätsmanagement fängt ja heutzutage von Kindesbeinen auf an.
Beziehungsweise - manche scheinen schon als Kleinkinder so eine Art natürliches Gespür dafür zu haben, was geht und was nicht. Andere wiederum entwickeln es auch als Erwachsene noch nicht und tun das der Welt mit einem Fanfarenstoß kund, in diesem Fall mit einer fetten Produktaufschrift. "Dr. Karg Exquisiter Brotgenuss" - das weckt Assoziationen!! Reich beladene Tische mit Knäckebrot und einer feinen Kanne nitritarmen Leitungswassers! Denn es ist ja nicht einfach irgendein bröseliges Schwedenknäcke, neinnein, das ist Feinschmecker-Knäcke! Der Trend geht ja gerade diesen Sommer hin zu den ganz leischten Sachen, aber dafür raffiniert. Zum Beispiel das Feinschmecker-Knäcke mit Vollkornmehl, Sorte "Röst-Zwiebel" ("Wir sagen nur: probieren!"). Da hat man sozusagen die bessere Version eines dänischen Hotdogs, denn wenn wir mal alle ganz ehrlich sind, mögen wir daran doch eh nur diese Röstzwiebeln so gerne, und die fiese Remouladensoße hätten wir immer am liebsten weggelassen, wenn wir nur gewusst hätten, wie wir unseren Sonderwunsch auf Dänisch formulieren. Ganz zu schweigen von den rotgefärbten Würstchen, huah!
Die Nichte hat mich dann von meinen Phantasien erlöst, indem sie eine Packung Reiswaffeln einforderte. Die habe ich ihr nämlich als "Keks" verkauft - isst sie eigentlich ganz gerne....

Dienstag, 10. Oktober 2006

Milchreis für Masochisten

  1. Im Reformhaus "Mochi"-reis kaufen, weil man richtigen Dank an austrianpsycho von flickrMilchreis im Supermarkt vergessen hat. Der Packungstext schwärmt von "seiner natürlichen Süße", weswegen dieser Naturschatz schon seit Jahrtausenden in den Hochkulturen Asiens geschätzt wird.
  2. 200g Reis mit 200ml Milch einkochen (ca. 10 Min).
  3. 250ml Milch hinzugeben, erneut einkochen lassen (ca. 10 Min).
  4. Weiter Milch hinzugeben, bis der Reis weich ist (ca. 1 Std). Beachten Sie, dass der Reis ungewaschen ist, und die Schale angenehm zäh im Mundraum bleibt.
  5. Der Reis ist gut, wenn Ihr Hunger zu groß wird, und Sie die Geduld verlieren.
  6. Beachten Sie weiterhin, dass "natürliche Süße" für Ökos was anderes ist als für uns degenerierte Europäer. Die sind da ja noch viel ursprünglicher und natürlicher! Deswegen kann man unbedenklich jeden Scheiß essen, bloß weil er aus Asien kommt.
  7. Beachten Sie weiterhin, dass der Pro-kopf-verbrauch an Rohrzucker in Asien jährlich zunimmt. Im letzten Jahr allein um 1 000 000 gestiegen auf 61 413 000 Tonnen! Allein wegen Mochireis!

Montag, 9. Oktober 2006

Werbung

Oh, Kritik. Ja, schön sieht es vermutlich nicht aus. Ob es monetär gesehen was bringt, ist auch fraglich. Aber jetzt hab ich mich da drei Tage lang durchgekämpft, hab festgestellt, dass ich keine Mitarbeiter in den USA habe, und dann will ich auch sehen, ob es funktioniert.
Scheint so. Ich selber kann die Werbung nämlich gar nicht sehen, keine Ahnung, warum. Das ist bestimmt ein Schutz, damit wir Blogger als kritische unabhängige Meinungsmacht erhalten bleiben. Google will nämlich, dass wir vom kapitalistischen System nicht korrumpiert werden. Dadurch, dass wir selber die Werbung nicht sehen können, kommen wir gar nicht erst in Versuchung, unsere Neutralität aufzugeben und bleiben so die mediale Stimme des Menschen auf der Straße und vertreten seine Interessen.
Und dann sucht Google die Firmen aus, die das auch machen, und stellt die uns dazu. Und wenn ihr bei denen was kauft, wird die Welt selbst auch besser, irgendwie unabhängiger, kritischer, neutraler. Da kann man doch nicht dagegen sein!

Freitag, 6. Oktober 2006

Die Initiative des Monats Oktober (1)

And the winner is ...
Der SaarSpiegel (ich kann's nicht lassen), der ein unabhängiges Saarland
verficht.
Begründung: Das Reich (d.h. Restdeutschland) entscheidet mit seinen
Gesetzen fast ganz allein darüber, wie der saarländische Landesetat
verwendet wird.
Naja, würden Sie sagen, das Reich zahlt ja auch schließlich alles, doch
das zählt natürlich nicht, weil ohne das Reich wir natürlich mehr Geld
hätten. Allein die Autobahnen nach Deutschland, die bräuchte das
Saarland dann ja gar nicht mehr.

Weitere Vorschläge:
- Abschaffung der Renten-, und Krankenversicherungen
- Streichung der Mineralölsteuer
- Reduzierung des Beamtenapparats
- Abschaffung der Politiker

Das klingt doch alles sehr vernünftig. Zurück geht das alles auf die
Eigeninitiative Hans Raabs, den wir gestern schon hatten. Damit wird
endlich Schluss gemacht mit den dreisten Politikern, die uns Saarländern
nur das Geld aus der Tasche ziehen.

Auch gut, doch nicht berücksichtigt:
Die Initiative SaLu, die für einen Zusammenschluss des Saarlandes und
Luxemburg eintritt.
Vorteile: Luxemburg hat Geld und Arbeitsstellen!
Nachteile: keine

Donnerstag, 5. Oktober 2006

Die Initiative des Monats Oktober (2)

Auf Platz zwei bei der Wahl zur Initiative im Oktober landet Hans Raab. Nicht-Saarländern wird der Name nichts sagen, Saarländer wissen jedoch
aus dem Saarspiegel, den der Erfinder der HaRA - Reinigungsutensilien an alle Haushalte verteilt, dass Herr Raab seit Jahren eine Privatfehde gegen den Ministerpräsidenten führt.

Es geht dabei um Steuerforderungen, die, so Herr Raab, ungerechtfertigt waren, und nicht sachlich, sondern durch persönlichen Animositäten seitens Herrn Müllers motiviert waren. Augenscheinlich führt Herr Müller die Fehde nicht zurück, zumindest liest man nie etwas davon. So stehen im Saarspiegel, der ansonsten ein einfaches Anzeigenblatt ist, gefüllt mit Artikeln und Rubriken, in denen Herr Raab Herrn Müller Vorwürfe macht, ihn in die Insolvenz getrieben zu haben.

Offensichtlich, ohne bei Herrn Müller eine Reaktion oder gar Läuterung hervorzurufen. Deswegen ein Sympathiepunkt.

Mittwoch, 4. Oktober 2006

Die Initiative des Monats Oktober (3)

Gewinner ist ... nein. Es gab so viele schöne Kandidaten, die sollten erwähnt werden.

Auf die Plätze verwiesen wurde, obwohl mit viel Sympathien versehen, dieAktion lebendiges Deutsch. Wir sind ja immer für Menschen, die für eine verlorene Sache kämpfen.

Wichtiger fände ich allerdings, dass die Aktion sich endlich mal der Frage widmete, wie der
Singular zu "Eltern" lautet, das bis jetzt ja als Pluraletantum unterentwickelt ist. Ist es "ein Elt"? Oder "ein Elter"? Ich musste noch nie das Gegenteil von "satt" verwenden, was ja angeblich total wichtig ist. Aber ich wollte schon oft mich auf eine imaginäre Mutter oder Vater beziehen, wenn das Geschlecht nicht wichtig war, zum Beispiel, um mit anderen Elts, äh: Eltern, oder auch nur einem Elt oder Elter (sehen Sie?) Spielplatzetikette zu diskutieren.

War aber nur ein guter dritter Platz. (Spannung!)

Freitag, 29. September 2006

Recycling

Heute fällt mir nix ein, deswegen hier nur eine Begebenheit von gestern aufgebraten:
Erik in einer Datenbank nach Stellenanzeigen für "IT Projekt" gesucht, und ein Stellen in einem Gartenbauprojekt in Frankreich angezeigt bekommen. Vermutlich als Gartenbankadministrator.
Oder man soll ein neues Rechenzentrum aufbauen.

Donnerstag, 28. September 2006

Es gibt zwei Sorten von Menschen auf der Welt (6)

Die einen rufen einfach an. Nehmen den Hörer ab und fragen den Sachbearbeiter auf dem Amt einfach, wie das ist mit dem Bescheid. Oder den Personaler, ob die Firma Interesse hätte an einer Bewerbung von Ihnen. Rufen an, auch wenn es gar nicht nötig wäre, einfach, weil sie so gerne telefonieren.
Die anderen drücken sich drei Tage rum, suchen tausend Ausreden, und wenn sie sich dann endlich durchringen, nennen sie einen falschen Namen. Kann ich gar nicht verstehen.
Na gut, dann muss ich mal. Ich glaub, heute bin ich Frau Böllmeyer.

Mittwoch, 27. September 2006

ball!

Gerade das Rechtschreibrätsel bei spiegel online gemacht (auf den Link verzichte ich, Ihr wart ja eh schon alle da) (Stimmt's?). Wurde für 52 von 60 Punkten gelobt, meine Kenntnisse seien beängstigend gut.
Ja, und jetzt?
Kann ich mir das ausdrucken und in meine Bewerbungsmappe einfügen? Ist doch anscheinend eine gesuchte Schlüsselqualifikation. Nein? Schade.

Solche Fragen stelle ich mir schon länger, genauer: seit wir der Nichte einen Wasserball kauften (auch: "kufen"), auf dem in dicken Lettern steht:

"WARNING! USE ONLY UNDER COMPETENT SUPERVISION!"

Also ich fühle mich durchaus kompetent zur Benutzung (oberdeutsch: "Benützung") eines Wasserballs, doch, doch, keine Sorge. Ist bis jetzt nie was kaputt gegangen, und er hat immer das gemacht, was er sollte: rollen, liegen, fliegen.
Vielleicht könnte ich das ja hinzufügen:

Langjährige Erfahrung in der Benutzung von Wasserbällen in allen gängigen Hardwareformaten. Exzellente Beherrschung aller Standardfunktionen, sowie hervorragende Kenntnisse im Support (Aufblasen, Zusammenfalten).
Ich freue mich auf eine neue, spannende Aufgabe im Bereich Wasserballmanagement.

Dienstag, 26. September 2006

Es gibt zwei Sorten von Menschen auf der Welt (5)

Die einen sprechen, wenn sie schon mal angerufen haben, nicht auf den Anrufbeantworter, weil sie "diese Dinger" nicht mögen. Weil die anderen ja nicht da sind, und es also egal ist.

Die anderen freuen sich, dass jemand angerufen hat. Und ärgern sich dann, weil der eine keine Nachricht hinterlassen hat. Schwören sich, nie mehr mit dem zu reden und ihm gleich den Hörer auf die Gabel zu hauen. Bzw. in Ermangelung einer Gabel auf den grünen Knopf zu drücken. Weil es doch unhöflich ist, einen erst neugierig zu machen und dann sitzen zu lassen.
Dann fällt den anderen wieder ein, dass sie das ja nicht machen können, weil sie nicht wissen, wer da keine Nachricht hinterlassen hat. Weil er oder sie wusste, was sie/er sagen soll.

Und der andere fragt sich mal wieder, was so schwierig daran ist, den eigenen Namen zu sagen.
Ein einfaches "der Kurt" reicht, und man freut sich, dass der Kurt angerufen hat. So macht es der andere meistens.

Montag, 25. September 2006

Wolfgang Petry

Wolfgang Petry ist zurückgetreten. Wahnsinn. Gleichzeitig die letzte Gelegenheit zu erzählen, dass ich wen kenne, der wen kennt, der gesehen hat, dass er die Freundschaftsbändchen an seinem Arm mit Reißverschluss abnehmen kann.

Die Frage ist dann ja: Sind die Haare auch falsch? Bestimmt ist sogar der Schnauzer nur angeklebt. Ist "Wolfgang Petry" vielleicht in Wirklichkeit Helge Schneider?

Und was macht Wolfgang Petry jetzt? Zieht Freundschaftsbändchen, Haare, Schnauzer, Holzfällerhemd und aufgerissene Jeans aus und endlich den Nadelstreifenanzug an, in dem er sich so wohl fühlt. Geht er zurück in seine Freimaurerloge mit den drei Weltkugeln in "Bronze, Silber und Gold" (!)? Und gibt seine 23 (!) Freundschaftsbändchen zurück?

Und wo war er am 11. September? "Wolfgang Petry World Trade Center" ergibt über 30.000 Treffer bei Google. Denken Sie mal drüber nach.

Freitag, 22. September 2006

UFO hinter Atlantis

"UFO hinter Atlantis" titelte die Süddeutsche gestern (in der Printausgabe)! Wahnsinn! Kaum haben sie Atlantis gefunden, taucht dahinter auch noch ein UFO auf. Ist die Insel von Außerirdischen versenkt worden? Sind die Atlanter verhungert, weil die UFOs zu viele Kornkreise gemacht haben? Und was haben die Freimaurer damit zu tun? Lag das sagenhafte Atlantis in der Gegend von Pirmasens?

Nein: Hinter der Raumfähre Atlantis flog ein unidentifiziertes Objekt, vermutlich Plastikfolie aus dem Kofferraum. Wie langweilig.

Donnerstag, 21. September 2006

Pirmasens

Wenig Resonanz auf die Feststellung, dass Pirmasens die Weltherrschaft erlangt hat. Weiß wohl schon jeder. Deswegen hier ein Blick auf die Weltherrscher. Alles ganz ruhig da. Sehr friedlich.
Verdächtig. Sehr verdächtig. Da heckt bestimmt wer was aus.
Die Ruhe vor dem Sturm. Ein Pulverfass, das jeden Moment explodieren kann! Noch sind die Einwohner noch ganz arglos, aber das kann jeden Moment hochgehen! Bei der schwachsinnigen Politik, die die Pirmasenser im Moment machen! Wir können froh sein, wenn wir das nächste Jahr überleben.

Mittwoch, 20. September 2006

Weltherrschaft

Logo der WeltherrscherIn den Aufregungen des Wochenendes ist ja leider die wichtigste Mitteilung untergegangen: Pirmasens hat die Weltherrschaft erlangt. Allerdings liegt das schon länger zurück.
So meint zumindest thob, der oder die das in einem Kommentar hier auf Tante Jensen exklusiv enthüllt hat:

Weltherrschaft?? Haben wir schon: WaWi Schokolade, Kleber und Farben für die WM Fußbälle, Datenrettung fürs World Trade Center, den "Trainerfuchs" vom FKP, die Schuhe erfunden, das beste Bier....REICHT DAS?

Na, so ganz sicher bin ich mir nicht, ob die Indizienkette vollkommen lückenlos ist. WaWi Schokolade und Weltherrschaft? Aber wenn man weiß, dass es in Pirmasens auch eine Freimaurerloge gibt ("Zur Treue am Berge Horeb"), sieht das Ganze schon wieder anders aus.

Freimaurer? World Trade Center? Das stinkt doch zum Himmel!
Und am 11. September ist kein einziger Pirmasenser ums Leben gekommen!

Ich kann da nicht mehr an Zufall glauben!

Dienstag, 19. September 2006

die braune Gefahr

Tief betroffen sind sie alle, und besorgt. Naja, nicht zu besorgt, als dass sie nicht die Mittel für Projekte gegen rechts kürzen könnten.
Ist ja aber auch doof, dass die 10 - 20% Dumpfbacken, die man immer hat, jetzt nicht mehr brav die etablierten Parteien wählen, sondern wen anders. Als die noch CDU oder auch mal FDP (und auch SPD, machen wir uns nix vor) wählten, war die Welt noch in Ordnung. Man konnte sie schön ignorieren, und sie haben auch noch die eignen Reihen gefüllt.
Und jetzt sitzen sie da in der guten Stube und stinken. Bäh!
Nun ja. Wir Volk haben immer gewusst, dass es die Dumpfbacken gibt. Bloß weil sie jetzt auch Dumpfbacken wählen, sind es nicht mehr geworden. Wir können sie nur nicht mehr ignorieren.
Vielleicht ist das ja ganz gut.

Montag, 18. September 2006

im Archiv

Oi, oi, oi. Da muss ich doch laut „Gesetz über die Deutsche Nationalbibliothek“ auch meine Netzpublikation bei der Deutschen Nationalbibliothek abliefern. Da komm ich ja ganz schön in Schwulitäten. Da gibt es zwar, schön deutsch und ordentlich, eine E-Mailadresse. Aber ich hab doch gar nicht die Daten, die liegen doch irgendwo im Internet.

Soll ich das jetzt ausdrucken? Oder muss der Betreiber das machen? Oder wie?

Hoffentlich kommt nicht der Bundesgrenzschutz vorbei und verlangt, dass ich meine Publikation herausgebe. Dann nehmen die mich in Beugehaft, bis ich das abgeliefert habe, und das kan ich doch nicht. Aber die lassen ja nicht mit sich reden. Und dann werde ich angeklagt. Und dann kommt alles raus, auch wo ich geklaut habe. Und dann ist alles aus.

ex cathedra - in moscheea

Huch, da hätte es sich doch beinahe sogar der Papscht mit den Fundamentalisten (also, natürlich den anderen Fundamentalisten, nicht sich selbst) verschissen. Ging dann aber grade noch mal gut.
Nur eine Tote, das ist ja nix.
Schön nur, dass sich einige Muslime beschweren, er hätte sich nicht entschuldigt, sondern ihnen nur erklärt, dass sie ihn falsch verstanden hätten. Und warum sich nicht entschuldigen, dass sie ihn falsch verstanden haben?

Anscheinend haben Imame ein zum Papst komplementäres Dogma. Der Papst ist unfehlbar, er kann nix falsches sagen. Und die Imame sind unverhörbar, sie können nix falsch verstehen.
Sie kriegen nur alles in den falschen Hals.

Donnerstag, 14. September 2006

Es gibt zwei Sorten von Menschen auf der Welt (4)

Die einen trauen sich nicht, bei alten Freunden anrufen.
Sie haben sich so lange nicht gemeldet.
Die alten Freunde sind bestimmt sauer.
Es ist so lange her, dass sie das letzte Mal angerufen haben, dass sie jetzt erst recht nicht mehr anrufen können.

Und die anderen? Denken die anderen, dass die einen bloß nicht anrufen sollen, die haben sich so lange nicht gemeldet, die Säcke, jetzt brauchen die gar nicht erst anzurufen?
Nein. Diese anderen gibt es nicht. Die, die angerufen werden sollen, trauen sich selber nicht, anzurufen. Sie sind also selber die einen.

Den anderen passiert das nicht. Sie halten regelmäßig Kontakt und labern anderen anderen ein Käsebrötchen ans Ohr. Aber das ist schön.

Also trau ich mich jetzt anzurufen.

Mittwoch, 13. September 2006

Der Papst in Bayern

An wen erinnert er mich nur?
An wen erinnert er mich nur?
Diese Fistelstimme, diese riesigen Menschenmassen um ihn herum, diese Wallegewänder, dieser Alleinvertretungsanspruch ...
An den Imperator aus Star Wars!

Dienstag, 12. September 2006

When I'm driving in my car,
and that Papst comes on the radio

Ich hätte ja nicht gedacht, dass mich irgendwas noch weniger interessieren könnte als Michael Schumacher. Doch der Papst schafft das locker.

Ist es wieder soweit? Die Deutschen wieder verrückt? Aber da muss man hingehen, weil man nicht weiß, ob er noch mal kommt. Wie bei den Rolling Stones. Sind ja auch ungefähr gleich alt. Der einzige Unterschied ist, dass der Papst noch nicht von einer Palme gefallen ist. Aber Singen tut er auch.

Günther Grass interessiert mich ja auch nicht. Hat aber wie der Papst unter Adolf zur Uniform gegriffen (was die Stones wiederum nicht gemacht haben). Grass finden auch alle toll, obwohl er wie der Papst selbstverliebt vor sich hinknödelt.

Hört wohl keiner zu, es kommt ja nicht auf die Texte an. Wenn Roland Koch über Frauen an den Herd und unverhütete geschlechtliche Liebe (aber nur in der Ehe!) des eigenen Volks reden würde und darüber, dass alle Homosexuellen krank und pervers sind, riefen die Leute gleich empört bei Unicef an. Beim Papst schwenken sie ihre Winkelemente und machen Photos.

Dabei geht es im einen wie im anderen Fall nur darum das eigene (Kirchen-)volk durch ungezügelten Sex zu vermehren. Nur würde der Papst alle Ausländer rein lassen, Roland Koch nicht. So kann man sich das merken.

Montag, 11. September 2006

Verschwörung

Hartnäckig hält sich ja auch die Lüge, es wären keine Juden vor fünf Jahren umgekommen, und deswegen wäre der Mossad Schuld. Bei CNN kann man die Liste der Opfer durchforsten. Gut, einen "Weintraub" hat's nicht. Aber "Joshua Rosenthal" klingt für mich auch irgendwie jüdisch. Ganz zu schweigen von Goldstein, Levy, Allen, Greenberg, Greenleaf, Greenstein.
Ist aber natürlich vom Mossad gefälscht, die Liste.

Im Gedenken ...

Meine liebste Verschwörungstheorie über das, was als "die Ereignisse des 11. September" bekannt ist, ist ja , dass Dabbeljuh das alles geplant hat. Dieses Geschick, sich tagelang im Land zu verstecken und nicht nach New York zu kommen! Diese abgebrühte List, nicht sofort als der Macher und Retter zu reagieren, damit ihm niemand auf die Schliche kommt! Aber die Verschwörungstheoretiker der Welt haben das natürlich gemerkt. Ich glaube, Dabbeljuh wird da etwas überschätzt.

Ich hab nämlich eine andere Theorie, und ich kann sie auch beweisen.
Wo lebte der Attentäter Atta und machte einen Flugschein? In Florida. Ist es ein Zufall, dass Jürgen Klinsmann auch in Florida wohnte (und immer noch wohnt!)?
Wo waren die Anschläge? In New York. Und wo traf sich Jürgen Klinsmann drei Jahre später mit dem DFB? In New York! Auch ein Zufall?
Und spielte die Nationalmannschaft unter Jürgen Klinsmann nicht ein Benefizspiel im Iran? Alles Zufall, natürlich.
Und wenn hatte die Nationalmannschaft unter seinem Vorgänger 8:0 vom Platz gefegt? Den Iran. Immer noch Zufall?
Nein, nein, nein. Heute vor fünf Jahren flogen zwei Flugzeuge ins World Trade Center, eins ins Pentagon und eins wurde von der amerikanischen Luftwaffe abgeschossen ... ähh, ist natürlich wie zufällig einfach so in der Luft explodiert. Und keine drei Jahre später ist Jürgen Klinsmann Bundestrainer.

Freitag, 8. September 2006

Es gibt zwei Sorten von Menschen auf der Welt (3)

Die einen haben ganz furchtbar Mitleid mit den Sanmarinesischen Fußballern, weil die immer verlieren. Die anderen denken, die können doch froh sein, überhaupt mal gegen so große Mannschaften zu spielen.
Und die einen würden sich als Spieler von allen ausgelacht fühlen, die anderen wären froh. Wenn die Stadtauswahl von Georgsmarienhütte regelmäßig gegen Frankreich spielen würde, wären die doch auch glücklich (es sei denn, sie machen irgendwelche blöden Sprüche über irgendjemandes Schwester, höhö).
Darüber hab ich vorgestern lange mit Jasper (dem Göttergatten) diskutiert. Wir haben uns dann auf Folgendes geeinigt: wenn man zum ersten, dem "Sich Schämen"-Typ gehört, wird man eben in San Marino kein Fußballspieler.

Jugendliche

Gestern kein Beitrag, weil ich natürlich damit beschäftigt war, das Kampuschinterview zu lesen. Ich hab ja an anderer Stelle mal angeregt, pubertierende Jugendliche vor der Welt wegzusperren. Jasper meinte, so vernünftig und sympathisch diese junge Frau rüberkomme, bestätige das nur die Richtigkeit meiner These.
Ganz schön fies, oder? Tja, so isser eben.
(Aber er liegt wahrscheinlich falsch: diese Frau wäre vermutlich auch als Jugendliche nicht unerträglich gewesen).

Mittwoch, 6. September 2006

Es gibt zwei Sorten Menschen auf der Welt (2)

Die einen finden es süß, dass ein Hund das neugeborene Kind seines "Frauchens" von oben bis unten abschlecken muss, um es in die Familie aufzunehmen, denn sonst kann es sein, dass er das Nicht-Familienmitglied-Kind später tot beißt.
Die anderen finden das eklig und schon bescheuert, dass man sich überhaupt ein Vieh ins Haus holt, das irgendwann die Kinder totbeißen könnte.

Die einen beschweren sich, dass man in der Stadt keinen Auslauf für die Hunde hat.
Die anderen fragen sich, warum man überhaupt in der Stadt Hunde hat, die haben doch keinen Auslauf.

Ich werde die einen nie verstehen. Und die anderen werden nie verstehen, dass ich Angst vor ihren Viechern habe. Aber ich hab ja jetzt immer mein Pfefferspray dabei für die Leute, die ihre Köter nicht an der Leine lassen können. Frieden durch Abschreckung.

Dienstag, 5. September 2006

Nachtrag: Initiative des Monats

"Fleischesser, und deswegen lieben wir sie ja auch". Keiner murrt, keiner fragt nach. Und es frägt auch niemand nach. Die ulkige Tante, haha, macht wieder Quatsch. Mais non.

Die Oberschicht gibt ihren Reichtum dadurch zu erkennen, dass sie demonstrativ nichts tut, bzw. sich sogar Menschen hält, die für sie nichts tun (Victoria Beckham wird z. B. genau dafür bezahlt). Und besonders gut kann man seinen Status beweisen, wenn man sich Menschen hält, die viel tun könnten. Oder Wesen: Pferde (sind stark und schnell), Raubvögel (können fliegen) und eben Raubtiere wie Hunde und Katzen oder Spinnen und Schlangen. Schon mal gewundert, warum fast niemand ein Schwein als Haustier hat? Deswegen.
Gut, sagt Ihr: Meerschweinchen! Hamster!
Aber das ist ja nur für Kinder.

Bitte ein Hemd

Diese fröhlichen jungen Menschen werben für die Bierbrauerei Bitburger und stellen eine Aktion vor, bei der man diese "Kult-Shirts für Genießer", die sie tragen, gewinnen kann oder gar nachgeschmissen kriegt, keine Ahnung. Nun weiß ich zwar nicht, wieso jemand die abgelegten Hemden von jemand anderem gewinnen möchte. Aber ich weiß, dass die Hemden ganz bestimmt nicht "kult" sind, eben weil sie als solche beworben werden.
Deswegen hat die Brauerei für die Anzeige auch nur Teilnehmer gefunden, die sich Perücken unkenntlich gemacht haben.
Die eigentliche Neuigkeit aber ist, dass ich tatsächlich wen gesehen habe, der so ein Hemd trug. Von dem hab ich aber natürlich kein Photo.

Montag, 4. September 2006

Initiative des Monats September (2)

Jetzt kann man ja sagen: Wozu Millionen von Hundefellen importieren? Petra Pau hat doch schon eine Frisur. Die Felle werden aber nicht als Hundefelle verkauft, sondern zu Leder verarbeitet. Und anschließend in betrügerischer Absicht zu minderwertigen Kuh- oder Ziegenfellen umetikettiert. Hier muss der Verbraucher natürlich geschützt werden.

Vielleicht ist der politische Ansatz hier aber der falsche. Deswegen möchte ich anregen, dass der Bund deutscher Tierfreunde ein Programm zur Hunde- und Katzenpatenschaft auflegt. Damit könnte schon mit wenig Geld ein schönes Tier aus China unterstützt werden, und in speziellen Förderprogrammen jene Bildungsmöglichkeiten bekommen, die deutsche Hunde und Katzen schon lange genießen.

Eine erste Projekt-Hundeschule hat die baptistische Hundemission Neuharlingersiel schon 2003 in Nanking eingerichtet, und die Kinder werden dort hervorragend betreut. Es gibt nicht nur spezielle Trainer, es werden auch viermal im Jahr deutsche Hundepsychologen eingeflogen, die den Schülern helfen sollen, ihre traumatischen Erfahrungen besser zu verarbeiten. Über ein Austauschprogramm mit deutschen Hundeschulen wird bereits nachgedacht. Bitte spenden!

Freitag, 1. September 2006

Die Initiative des Monats September

Beim Bundestag liegt eine Unterschriftenliste für ein Einfuhrverbot chinesischer Katzen- und Hundefelle, weil die in China unter menschenunwürdigen, nein falsch: natürlich katzen- und hundeunwürdigen Bedingungen hergestellt werden. Millionen dieser Felle würden jährlich nach Deutschland importiert, für die natürlich Millionen von Tieren sterben müssten. Die Regierung solle diesbezüglich ein Gesetz erlassen.

Ich stell mir das lustig vor, wenn Angie das Herrn Hu erklärt. Wollen wir unsere wirtschaftlichen Beziehungen zu China wirklich wegen Tierfellen aufs Spiel setzen? Uns sind doch schon die Lebensbedingungen chinesischer Menschen egal. Aber Hunde und Katzen sind natürlich süßer als Menschen, und deswegen auch wichtiger. Wer etwas anderes behauptet, hat kein Herz und ist ein Unmensch. Hier heißt es einzuschreiten, und wenn es gilt, entschlossen und mutig Farbe zu bekennen gegen das Unrecht in der Welt, zögern deutsche Tierfreunde keine Sekunde.

Endziel, das ist klar, muss es sein, dem Chinesen zu verbieten, Hunde und Katzen auch zu essen. Dem Schlitzi muss klar gemacht werden, dass diese Tiere anders als andere Tiere toll sind und nicht missbraucht werden dürfen. Die anderen Tiere natürlich schon – schließlich sind Hunde und Katzen nun mal Fleischfresser, so hat die Natur sie geschaffen, dafür können sie nichts, und deswegen lieben wir sie ja auch. Das würden selbstverständlich auch all die Schweine, Puten, Kälber, Hennen, Lachse einsehen, die für Hunde und Katzen tagtäglich geschlachtet werden, könnte man es ihnen erklären. Kann man aber nicht, weil: sie sind ja nicht so schlau wie Hunde oder Katzen. Deswegen ist es auch ganz egal, wie chinesische Kühe, Hennen, Ratten, Menschen ... behandelt werden.

Mehr zu diesem Thema nächste Woche.

Donnerstag, 31. August 2006

Die Regeln: (8) und (14)

Kürzlich bin ich wieder Fahrrad gefahren.
(Also eigentlich fahre ich ja jeden Tag Rad, zur Arbeit nämlich (also genau genommen nicht jeden Tag, sondern nur jeden Werktag (wobei ich mir jetzt, wie jedesmal an dieser Stelle, die Frage stelle, ob Samstag ein Werktag ist (kurz zu Wikipedia, wieder da): und? ist er.

(merke:
Regel 14:
Ein Samstag ist ein Werktag ist ein Werktag
ist ein Werktag. )

außer samstags also (anders gesagt: unter der Woche. Außer natürlich an Feiertagen.)) Wenn ich aber schreibe: "Gestern bin ich übrigens wieder mit dem Rad zur Arbeit gefahren." hätte das nicht so spannend geklungen (klingt das andere spannend? ist eigentlich auch nicht so die Schockermeldung. Egal))
Und da musste ich wieder Fußgänger überholen (so total verrückte Punker, die nicht geradeaus gehen konnten
). Da hab ich dann ganz wild geklingelt, macht Spaß.
Doof ist aber, wenn ich einfach so an den Leuten vorbei fahren könnte, ich aber befürchten muss, dass ein Angler dabei ist und erzählt, dass er gestern einen Fisch gefangen hat und der war (breitet die
Arme aus) soooooo groß ... und ab geht die Tante in die Ligusterhecke.
Wenn ich aber vorher klingele, sind die Leute erstens genervt, und sie drehen sich unnötigerweise um, und zwar genau dann, wenn ich an ihnen vorbeifahre, machen einen Schritt zur Seite, um zu kucken, wer da kommt ... und schon wieder ist die Tante in der Ligusterhecke.

Was tun?

Regel 8:
Wenn ich drei mal ganz wild klingele, gehen Sie bitte einen Schritt zur Seite. Wenn ich nur einmal kurz "ding" mache, gehen Sie einfach wie bisher und erzählen nichts von Fischen. Vielen Dank.

Jetzt muss ich nur
noch auf meinem Arbeitsweg Aushänge machen. Eigentlich ganz einfach.

Mittwoch, 30. August 2006

Rezept: Schnupfen

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt keinen Schnupfen hat, wird ihn bald bekommen.


Und da kommen die guten Hausrezepte von der Tante wie gerufen!
Was gegen Schnupfen?
Nase spülen, Nase spülen, Nase spülen.

Viele sagen: Das ist aber eklig!
Die Tante Jensen: Ihr müsst auch Salz in das Wasser machen, dann ziept das nicht so fies. Im Meer ziept das nämlich gar nicht so wie im Schwimmbad.
Der einfache Leser: Na, ob das so stimmt. Ich kann mich jetzt gar nicht dran erinnern, wann ich das letzte Mal Meerwasser in die Nase bekam.
Die Tante Jensen (listig): Ebent.

Und es ist so einfach: Nase muss frei sein (so Spray ist auch super), Nase in Schälchen, Kopf weit nach vorne (sonst verschluckt man sich, und das ist dann echt fies), und tiiieeef einatmen.
Dann fließt da was raus und es wird tatsächlich sehr, sehr eklig.

Probiert es doch mal aus, und wer mag, kann mir ja ein Foto schicken, das stell ich dann ins Netz. Der Einsender mit dem grünsten Schleim gewinnt eine Kur in Bad Salzschlirf!

Dienstag, 29. August 2006

Es gibt zwei Sorten von Menschen auf der Welt (1)

Letzte Woche hatten wir ja Thomas "Tanze Samba mit mir" Kuhn und die Tatsache, dass man immer noch eine Zusatzannahme machen kann, damit das Weltbild trotzdem wieder stimmt. Dazu hat niemand Fragen gestellt, was folgende Ursachen haben kann:

1 Es weiß schon jeder.
2 Ihr traut Euch nicht.
3 Es interessiert keine Sau.
Ich hab mich für (1) entschieden. Deswegen Themenwechsel:

Es gibt zwei Sorten von Menschen auf der Welt:

Die einen sind ständig sauer auf andere und kommen gar nicht auf die Idee, sie selbst könnten an irgendwas Schuld sein.
Die anderen denken immer, die anderen sind sauer auf sie, und denken nie, die anderen könnten Schuld sein.
Fall (a) kennen wir alle aus der Nachbarschaft.
Das bringt uns zurück zu jenen Annahmen, die wir letzte Woche hatten:
Ganz viele Leute rufen zu meinem Geburtstag an? - Die sind nur höflich und wollen mich nicht spüren lassen, dass sie mich nicht leiden können.
Irgendwer lässt mir schöne Grüße ausrichten? - Das hast du dir nur ausgedacht, um mich aufzuheitern.
Zufälligerweise denken alle meine Freunde so. Aber wahrscheinlich sind sie genau deswegen meine Freunde. Aber beide Typen Mensch liegen meistens falsch. Das ist aber auch die einzige Gemeinsamkeit.

Freitag, 25. August 2006

Über den Wolken (ai-ai-ai-a!)








Oh, sie haben jetzt irgendwo diese geheimnisvolle sagenumwobene "Dunkle Materie" gefunden. Naja, nicht wirklich gefunden, sondern indirekt nachgewiesen. Ich würde gerne festhalten, dass mir diese Dunkle Materie-Sache ein sehr guter Kandidat scheint für jene Art von Thomas Kuhnschen Zusatzannahmen die nötig sind, wenn die eigene Theorie komplett gegen die Wand fährt.

„Öh, Chef!“
„Ja?“
„Ich hab mal nachgerechnet, und eigentlich müsste sich mehr als drei mal so viel Masse im Universum befinden, als wir sehen.“
„Hoppla! Dann haben wir uns bestimmt nicht verrechnet, sonst wären ja Jahre der Forschung für die Katz. Sondern ... äh ... wart emol ... gleich hab ich’s, gleich hab ich’s ... ja! Da ist ganz viel unsichtbare Masse! Gut, oder?“
„Super! Ich schreib gleich den Förderungsantrag, dass wir die Masse suchen gehen dürfen.“
„Gut! Da haben wir’s ja wieder geschafft. Mahlzeit!“
„Mahlzeit!“

So läuft das nämlich. Aber nicht mit mir, meine Herren! Nicht mit mir!

Donnerstag, 24. August 2006

Einführung in die Logik

Vielleicht bin ich ja blöd, aber wieso ist es denn zum Aufbau eines Gottesstaates hilfreich, wenn man einen Regionalzug von Köln nach Hannover in die Luft sprengt? Steht das in irgendeinem Zusammenhang, den wir im Reliunterricht nicht durchgenommen haben?

Vermutlich sind auch hier die Wege des Herrn unerfindlich. Ich hab ja auch nie kapiert, wieso man sich an zwei Latten nageln lassen muss, um den Menschen ihre Sünden vergeben zu können. Ich meine, wenn man allmächtig ist, muss man doch nicht erst drei Tage lang rumhängen und sich Zerrungen im Schultergelenk zuziehen! Er ja mit diesem ganzen Sündending von selbst angefangen.

Aber der Herr scheint es ja auch für eine gute Idee zu halten, Xavier Naidoo mit der Rettung von Mannheim-Käfertal zu beauftragen. Der hat doch nicht mehr alle Meisen unterm Pony!

Das aufmerksame Publikum: Ist es denn so eine tolle Idee, Iraker für die Segnungen der Demokratie zu begeistern, indem man einen Haufen von ihnen umbringt?
Die Tante Jensen: (gnödelgnödel) Auch wieder wahr. War ja aber auch nicht meine Idee.

Mittwoch, 23. August 2006

Destroy all Audoth

Godzilla macht sich in letzter Zeit häufig über Parkgaragen her und schleudert die Wagen mit einem lauten Ruf, der wie "Audoth, Audoth!" klingt, durch die Gegend. Er (oder sie) ist nur zu besänftigen, indem man ihm große Mengen von Butterkeksen verabreicht. Ein weiteres gutes Mittel gegen Godzillaangriffe sind kleingeschnittene Nutellabrote.
Ich wollte das auch schon dem UNGCM (United Nations Godzilla Countermeasures Center) melden, ich hab aber die E-Mailadresse nicht gefunden. Und Japanisch kann ich leider nicht.

Dienstag, 22. August 2006

English vor Show Offs

Aus nicht mehr aktuellem Anlass:

Es heißt nicht Christopher Stréet Day, sondern Chrístopher Street Day. Es ist nicht der Straßentag von Christopher (unser aller Kumpel), sondern der Tag der Christopherstraße. Wir von der In-Crowd sagen übrigens CSD, weil wir hoffen, das klinge cooler.

Ebenfalls initialbetont scheint mir auch Púlp Fiction korrekt zu sein, und nicht Pulp Fíction, die erläuternde Ergänzung des Basismorphems, auf welcher der Akzent liegt, steht ja auch im Englischen vorne dran, wenn Sie verstehen, was ich meine. Darüber hinaus macht es nichts, wenn Sie diesen albernen Film fürderhin einfach ein wenig seltener erwähnen, als es bisher getan wird.

Andererseits ist nicht Márs attacks, sondern Mars attácks korrekt. 3. Person Singular Präsens Aktiv Nominativ, und nicht Nominativ Plural.

Und es sind in-Líne-Skates, nicht ín-line-Skates, die sind ja schließlich in einer Linie, und nicht in der Innenlinie.

Montag, 21. August 2006

Diskussion

Übrigens: Man ist nicht unbedingt ein unmoralischer Mensch, wenn man kein religiöser Mensch ist. Notwendig für eine Verständigung mit den Fundamentalisten aller Religionen dieser Welt wäre, dass diese akzeptieren, dass man moralisch denken und handeln kann, wenn man nicht ihren Glauben teilt und sogar, wenn man gar nicht glaubt. Darunter geht es nicht.

Nehmen wir den umgekehrten Fall: ein religiöser Mensch ist nicht unbedingt ein moralischer Mensch. Die Kreuzritter waren religiös und überzeugt, das Richtige zu tun. Die Katholiken, Evangelen, Protestanten, die Hexen verbrannten, und die, die Evangelen, Protestanten und Katholiken erschießen, waren und sind überzeugt, das Richtige zu tun. Die Hindus, die Moslems erschießen, finden das auch richtig klasse. Die Moslems, die zurück schießen, auch. Die israelischen Juden, die in Palästina siedeln und auf Palästinenser schießen, sind überzeugt, dass Richtige zu tun. Die Muslime, die auf die Israelis schießen, auch. Die Sunniten, die Schiiten in die Luft sprengen, waren und sind überzeugt, das Richtige zu tun. Die Schiiten, die Sunniten in die Luft sprengen, auch.

tolle Zwischenüberschrift, die den Text strukturiert

(Ich hab ja oft versucht, den Unterschied zwischen Schiiten und Sunniten zu kapieren. Aber das ist wie mit der Relativitätstheorie: das ist dann immer ganz spannend, und ich denk, ich hab's kapiert, aber nach fünf Minuten hab ich das vergessen. So weit ich mich erinnere, geht es darum, ob der Schwiegersohn Ali von Muhammad (Friede sei mit ihm) Recht hat oder nicht. Ist also quasi ein über die Jahrhunderte weiter gepflegter Familienstreit. Es geht aber natürlich nicht darum, dass wer was erbt (naja, vielleicht letzten Endes doch), sondern um die Koranauslegung. Das bedeutet, kommt mir grade, dass ein Mann mit Namen Ali möglicher Weise religiöse Sunniten als Eltern hat (oder eben Schiiten, ich kann es mir halt nicht merken). (Oder auch nicht: ist jeder Martin ein Protestant?) So weit ich weiß, ist Ali Mitgutsch z. B. nicht Moslem.)

Dabei sagt allen der jeweilige Gott: „Du sollst nicht töten!“ Ganz einfache Regel eigentlich. Vor allen Dingen klar und verständlich. Da steht nichts von einer Ausnahme für gute Menschen, die böse Menschen töten dürfen (ich hab extra nachgesehen). Da steht nur: „Du sollst nicht töten!“ Und damit sind erst mal die gemeint, die an diesen Gott glauben, es sind ja die Regeln für diejenigen, die diese Regeln lesen. Und die Ungläubigen lesen Sie ja nicht – können deswegen auch nicht gemeint sein.

Vielleicht töten die anderen ja deswegen, weil sie das nicht lesen? Nein. Ihr Gott sagt Ihnen das ja auch. Also gilt: Viele Leute hören nicht immer auf ihren Gott. Nämlich nur dann, wenn es Ihnen passt. Gott sagt ja auch: „Mein ist die Rache!“ Und nicht: „Euer ist die Rache!“ Das sollen wir alles Gott überlassen. Tun manche Menschen aber nicht. Obwohl doch Gott das alles viel besser überblicken kann, und dazu noch viel mächtiger ist.

noch eine Zwischenüberschrift

Also ist man nicht automatisch ein besserer Mensch, wenn man ein religiöser Mensch ist. Denn in Wirklichkeit geht es dabei gar nicht um Religion. Das aber ist den Menschen leider oft nicht klar. Es geht um Macht, die die einen haben, und die die anderen gerne hätten. Und dann sagen die anderen, es liege an der Religion bzw. Ungläubigkeit der einen. Dabei hab ich noch nie gehört, dass Atheisten Pilgergruppen angreifen. Das machen nur Andersgläubige. Woher die Gläubigen ihr Überlegenheitsgefühl hernehmen, weiß der Teufel.

(Wie es in Wirklichkeit ist:
1. Ein A tötet einen B.
2. Dann sagen die anderen B: Alle A sind böse und töten zurück.
3. Und dann denken alle A: Alle B sind böse (und töten natürlich zurück).
Und schon haben wir einen schönen Konflikt, aus dem man nicht mehr raus kommt. Profitieren tun bei der Sache nur die Anführer beider Seiten.)

Freitag, 18. August 2006

Apotheke

Ich muss von einer Pleite berichten: Gestern wollte ich die Schlangen dokumentieren, die sich vor der DocMorris-Apotheke bilden. Und was ist? Der Akku ist leer. Also wieder nix.

Leer war übrigens auch das Wettbüro daneben. Die kriegen vom Saarland bald jene Lizenz entzogen, die die Apotheke bekommen hat. Dabei sind Apotheke und Wettbüro doch eine natürliche Symbiose: Man kann sehen, wer nebenan was kauft, und dann nebenan auf ihn wetten.
"Jan Ullrich schon wieder da? Nasentropfen mit Cortison? Aah, da wetten wir mal auf einen Etappensieg."
"Ein slawisch aussehender Herr kauft Transfusionsbeutel? Nun, vielleicht wird das ja was mit dem Europameistertitel."

Die Nachfrage nach solchen vergünstigten Sportartikeln scheint da zu sein. Die Schlange reichte bis auf die Straße.

Donnerstag, 17. August 2006

Landslaget

Ich hab’s gesagt! Na? Hab ich’s nicht gesagt? Ich hab’s gesagt! Tante Jensen: Home of the „Ohne Grinsi-Klinsi wären wir Weltmeister!“-Bewegung. Mit Grinsmann: 2:0. Ohne Grinsmann: 3:0.

Aber jetzt der Jogi alleine – ich weiß nicht, ob das klappt. Die Schweden (ich liebe den schwedischen Fußball) waren ja stark geschwächt. Aber wie wir gegen die Iren (ich liebe den irischen Fußball) so bestehen werden? Wohl nicht, wenn nicht endlich ein Lothar Maddäus kommt (ich liebe den lotharmatthäusschen Fußball, der wo auch immer so was sagen tut, falls Sie sich fragen, was diese Bemerkungen sollen).

Und der Schweini hat schon wieder einen vom Platz getreten. Hab ich’s nicht gesagt? Ich hab’s gesagt.

Und, nur so, weil er jetzt endlich weg ist: den ehem. engl. Trainer spricht man "Sven-Jöran" aus. "Göran"! Ist doch kein Türke!

Mittwoch, 16. August 2006

All Monsters attack

Das Kind läuft jetzt. Laut quiekend wackelt es hüftsteif durch die Gegend, hat ein Auto in der einen Hand und wischt mit anderen alles herunter, was ihm in die Quere kommt. Eine Schneise der Verwüstung durchzieht die Wohnung.

Merken Sie was? Ich bin mit Godzilla verwandt.

Oder sind nur diese Filme lange Insiderwitze für Eltern? Und gar nicht für Kinder, sondern über Kinder? Muss die Filmgeschichte umgeschrieben werden?
Die Wissenschaftler rätseln. Ich räume auf. Das ist aber auch der einzige Unterschied.

Wieder da

In letzter Zeit hab ich wenig schreiben können, weil ich die ganze Zeit nach Peter Scholl-Latour recherchieren musste. Denn da hat jemand, den ich nicht kannte, eine Frage hinterlassen, und da muss man sich doch kümmern, Customer Relationship Managemenet und so. Ich hab gehört, das wär wichtig.
Na, auf jeden Fall war der Typ schwer zu finden. In Israel war er nicht, im Libanon war er nicht, im Gazastreifen war er nicht ... kein Wunder, er war ja die ganze Zeit im Recht ! (Ou hauerha, der war aber ganz tief. Ist ja fast schon peinlich.) Aber ich hab dann tatsächlich was gefunden, kleines Interview, ist grad in Afghanistan, kann aber leider nicht mehr in die Berge fahren zu den Stammesfürsten, hat es aber immer schon gesagt, dass das so nix wird (hab vergessen, was genau, glaube, das mit den Israelis). Und ganz wichtig, dass die EU jetzt dringend mit Scheich Habichvergessen sprechen muss, den er letzte Woche noch in Damaskus getroffen hat. Das Übliche eben.
Die Tante, wo wir schon mal dabei sind, hat sich jetzt endgültig entschlossen, dass sie ab sofort zugeben wird, dass sie im Nahen Osten keine Ahnung und deswegen auch keine Meinung mehr hat. Ich blick da nicht mehr durch. Und ich glaube auch nicht, dass irgendwer da noch durchblickt.

Freitag, 11. August 2006

Ich will Feuerwehrhund werden!

Dem Aufdruck auf dem Schlafanzug der Nichte entnehme ich, dass die meisten Hundewelpen Feuerwehrmann werden wollen, wenn sie groß sind. Aber auch Pilot und Astronaut sind durchaus normale (wenn auch vergleichsweise konservative) Berufswünsche für junge Hunde. Ich gehe mal davon aus, dass C&A das sauber recherchiert haben (sind ja schließlich Christen, und die dürfen nicht lügen).

Verwunderlich nur, dass die Welpen, wenn sie älter werden, bislang noch eine eher traditionellere Laufbahn als „Hund“ einschlagen. Das kann mehrere Ursachen haben. Vermutlich drängen die Eltern darauf, dass die Kinder etwas vernünftiges lernen und nicht so Tagträumereien nachhängen. Das ist doch nichts für Hunde. Feuerwehrhund! Was sollen denn da die Nachbarn sagen.

Vielleicht werden wir aber auch Zeuge einschneidenderer gesellschaftlicher Umbrüche, als unsere Eltern sich je zu träumen vermocht hätten. Die Gesellschaft wird immer durchlässiger, auch für bisher eher marginalisierte Schichten. Aber andererseits – wenn sie geeignet und zuverlässig sind, ist gegen Hunde als Feuerwehrmänner(bzw. -rüden) nicht wirklich was einzuwenden. Man muss schließlich mit der Zeit gehen.

Donnerstag, 10. August 2006

tantenfirst.com

Ich wär’ ja auch gern so ein mutiger und unbestechlicher junger Blogger, der Skandale und Machenschaften aufdeckt. So jemand, bei dem Spiegel und Süddeutsche immer abschreiben, wenn sie berichten wollen, was in der Welt so los ist.
Und jetzt ist meine große Chance gekommen, mit dieser DocMorris-Apotheke in der Kaiserstraße. Damit die Internetgemeinde jederzeit über die aktuellen Ereignisse informiert ist, richte ich eine Webcam ein, die Tag und Nacht auf die Apotheke gerichtet ist. Dann kann man sehen, ob die noch geöffnet ist und was da passiert. Das ist spannend.
Dazu kann ich Euch noch mit brandaktuellen Insiderhintergrundinformationen versorgen. Zum Beispiel, dass sich die Apotheke direkt gegenüber von der „Saar-Stickerei“ befindet. Das kann man nicht in der FAZ und schon gar nicht bei huffingtonpost.com lesen! Nebenan ist übrigens ein Schuhgeschäft, das aber schließt. Vielleicht wegen der Apotheke? Das ist investigativer Internetjournalismus.

Mittwoch, 9. August 2006

Noch mal schnell die Top-News vom aktuellen Bericht im Saarländischen Fernsehen gestern Abend:

Beirut schickt 15 000 Soldaten in den Südlibanon.

Die Waldbrände in Spanien und Portugal breiten sich aus.

Saarländische Hündin bringt 15 Welpen zur Welt!

Wahnsinn, ich lebe am Nabel der Welt. Na, vielleicht eher am Bauch der Welt.

Montag, 7. August 2006

Mit Flair

Am Wochenende gabs beim "Saarspektakel" ein "Familien-Ambiente". Ich dachte zuerst, da würden die langweiligen Eltern abgeschoben, damit die hippen Singles unter sich sind. Aber es war ganz anders!

Da hatten Singles die Möglichkeit, sich wie ein Teil einer Familie zu fühlen. Was es da für Stände gab! Ein Psychologe hatte sein Motivationsseminar mitgebracht und man konnte "Barfuß über glühende Legosteine gehen". An einem anderen Stand durfte man sein Wissen unter Beweis stellen und Dreijährigen die Welt erklären (ich bin leider schon beim Wankelmotor rausgeflogen).

Am besten hat mir aber der Debattierstand gefallen. Wer am längsten schaffte, einem kleinen Mädchen kein Schokoladeneis zu kaufen, hatte gewonnen. Ich kam mit 3:20 min aber nur auf einen ansehnlichen zweiten Platz. Ich gabauf, als die Kleine mich in den Oberarm biss. Gewonnen hat ein taubstummer Argentinier, der nach 4 Minuten aufgab und dem Mädchen listig, listig ein Erdbeereis kaufte. Was für ein vergnüglicher Tag!

Donnerstag, 3. August 2006

Info's

Oben in der Liste für die Initiative des Monats war auch die aktuelle Änderung der Änderung der Rechtschreibreform und auch ihre Gegeninitiativen. So erlaubt der neue Duden jetzt endlich auch in bestimmten Fällen den Deppenapostrop'h. Der Aufstand dagegen und gegen die so genannte "so genannte Reform" sind ja aber schon ausreichend dokumentiert.

Dabei ist die Reform doch super. Sie hat die Deutschen gelehrt, dass es möglich ist, ohne orthographische Klarheit als staatliche Einheit weiter zu existieren und sogar Argentinien im Viertelfinale zu schlagen!

Bisher war Deutschland das einzige Land, in dem es eine SOKO "Wahrig" gab.
"Schnell, wir haben einen falschen Relativsatzanschluss in der Kindergartenstraße!" Schon geht es los mit Blaulicht und Rosine. "Zentrale? Hier ist in der Kölner Straße ist ein weil mit Verbzweitstellung. Und diese Schweine haben schon wieder hängen stark gebeugt! Schickt mal die Kollegen hin. " Diese tapferen Männer und Frauen sorgten jeden Tag dafür, dass Schreibung Recht blieb.
Dabei kommt es doch wirklich nur darauf an, ob man sich versteht. Und, dass ist den wenigsten bewusst, Sprache ist doch zuallererst und ursprünglich eine "Sprache", und die "Schreibe" ist sekundär.

Ja, aber die Zweideutigkeit!
Ach, die Zweideutigkeit! Sprache ist doch immer extrem ungenau. "Er sagte ihm, dass er blöd sei!" Da weiß doch auch keiner, was los ist. Aber da beschwert sich keiner.
"Das haben wir schon immer so gemacht. Wir haben unsere Vorschriften." Die SOKO ermittelt weiter: hier Anzeige erstatten.

Dienstag, 1. August 2006

Die Initiative des Monats

Für irgendwas zu sein, ist ja immer gut. Deshalb stellt die Tante jetzt jeden
Monat ihre aktuelle Lieblingsinitiative vor.

Das Publikum: "Oh Gott Tante, jetzt schreibst Du wie alle anderen auch nur noch darüber, was woanders steht! Wie wär's wenn Du noch einen Link zu Google auf deine Seite baust?"
Die Tante: "Mmm. Und wenn ich nur schreibe, was ich davon halte?"
Das Publikum (skeptisch): "Zeig mal."

Nun gut.
Die Initiative des Monats August ist die Initiative der führenden Druckerhersteller gegen die Urheberrechtsabgaben auf Drucker und IT-Abgaben. Die wendet sich dagegen, dass auf Kopierer Abgaben verlangt werden, weil man damit Bücher u.ä. kopieren kann, die ja urheberrechtlich geschützt sind. Die Firmen argumentieren, dass das keiner macht.

Das ist richtig. Ich selbst habe zwar schon mindestens 20 Bücher komplett kopiert, aber ich bin auch eine große Ausnahme. Im Geschäftsleben halten Firmen solche Geräte nur für einen einzigen Zweck bereit: damit die Angestellten auf Betriebsfeieren den eigenen Hintern kopieren können. Und, da haben die Kopiererhersteller vollkommen recht: die fotomechanische Reproduktion des eigenen Hinterns muss ein freies und gesetzlich geschütztes Gut bleiben!

Montag, 31. Juli 2006

Mein viertel Fest

Wie jedes Jahr hatten wir beim Fest die Linkspartei vor unserer Haustür. Endlich können wir auch als Westdeutsche behaupten, tagelang von den Kommunisten belagert worden zu sein! Allen, die noch auf die Revolution des Proletariats warten, muss ich aber leider sagen, dass sie zumindest im Raum Sarbrücken noch auf sich warten wird. Die dafür vorgesehenen Vertreter waren schon ein wenig überfordert, basisdemokratisch den Gartenpavillon zu errichten. Am Ende kam dann aber der Ortsgruppenleiter und regelte das.
Der Gartenpavillon schien mir übrigens unter genau den ausbeuterkapitalistischen Methoden hergestellt worden zu sein, gegen die dann darunter protestiert wurde. Da wächst zusammen, was zusammen gehört.

Und in der Schwulenkneipe lief anscheinend vollkommen unklischeemässig AC/DC. Vielleicht haben bedient auch nur die Schuljungenuniform irgendeinen Fetisch? Und englische Internate sind ja noch berüchtigter als katholische Kloster ... Dann stimmt mein Weltbild ja wieder.

Freitag, 28. Juli 2006

Ich muss weg

Zum Glück ist das Viertel-Fest nur einmal im Jahr. Ich werde dann immer für drei Tage zum Xenophobisten:
"Da sind in letzter Zeit so viele Fremde in unserem Viertel. Ich weiß ja nicht. Stellen sich da überall ihre Wohnwagen hin. Man kann nirgendwo mehr parken. Und dann das komische Essen, dass die kochen. Das haben wir früher nicht gebraucht. Nichts, was wir normaler Weise essen: frittierte indische Gemüsebällchen, oder so chinesisches Zeug. Das stinkt! Und dann bauen die da so Hütten auf. Und der ganze Alkohol! Die machen Lärm die ganze Nacht. Und danach haben wir den Müll auf der Straße liegen."

Donnerstag, 27. Juli 2006

Hausfrauentipps gegen die Hitze

Die Tante weiß, wie Euch geholfen werden kann.
  1. Rasieren: Alles überflüssige an Haaren weg machen. Aber bitte nicht so, dass es eklig ist, wenn Sie mir in der Sauna begegnen.
  2. Quark: Mit Milch, Zucker und Vanillemark anrühren, evtl. Früchte hinzugeben. Wirkt am besten, wenn er großzügig auf dem Oberkörper verteilt wird.
  3. Sprühflasche: Mit Wasser drin. Die Pflanzen lieben es. Hab es auch gestern Abend an der Nichte ausprobiert, die hat gleich damit gekuschelt und die Flasche mit ins Bett genommen. Besser also: Zwei Sprühflaschen. Eine als Kuscheltier, eine für den Rest der Familie.
  4. Schlafen: Siesta, Siesta Mexicana! Bringt unglaublich viel gegen die Leere im Kopf. Ist viel besser als zum Beispiel im Internet surfen. Also auch:
  5. Strohhüte.

Dienstag, 25. Juli 2006

Schwenker im Aufbau

::: Hier entsteht gerade ein neuer Beitrag :::
::: Haben Sie bitte etwas Geduld. Der Schwenkgrill wird gerade aufgebaut. :::
::: Danach stehen wir Ihnen wieder zur Verfügung. :::
::: Das kann allerdings bis zum Donnerstagmorgen dauern. :::
::: Bis dahin müssen wir im Garten sitzen :::
::: und die Füße in den Nudelsalat halten. :::
::: Vielen Dank für Ihr Verständnis. :::

Rezept

Salat, griechischer

Wichtig ist, man muss wissen, es gibt mehrere Zutaten. Nehmen kann, wenn man will, also natürlich Salat. Auch Gurken, Tomaten. Mit Oliven kann haben, manche auch wollen Feta. Wegen der Elektrolyte und auch Flüssigkeit, ist erfrischend. Wichtig auch, muss man nehmen viel Soße aus Essig und Öl. Wenn die Tomaten und Gurken super sind, die Soße ist super, wegen Süße. Ist erfrischend.
Super Tipp: Nehmen noch mehr Soße und stellen nach dem Essen die Füße in die Schüssel. Ist super erfrischend.

Montag, 24. Juli 2006

Noch mehr Internet

Der türkische Gemüsemarkt hatte Pleite gemacht. Monate lang stand der Laden an der Rotenbergstraße leer. Viele dachten schon, der bleibt auch so lange leer, bis der Oskar die Revolution bringt. Doch seit heute wird da drin gearbeitet, und was kommt rein? Na? Ein türkisches Internetcafé.

Männer mit türkischem Migrationshintergrund sollen in ihrer Berufswahl beim Migrationsgipfel ja nach dem Willen von Wolfgang Schäuble vom Gesetzgeber auf genau drei Möglichkeiten festgelegt werden: Dönerbude, Gemüseladen, Internetcafé . Das soll die Erkennbarkeit und die Zuordnung erleichtern. Dann weiß jeder, wo sein Platz ist in dieser Gesellschaft und die, die nicht hierher passen (weil keine Dönerbuden mehr frei sind) sollen wieder gehen. Damit wird auch Schluss gemacht werden mit dem derzeit zu beobachtenden Wildwuchs, dass Türken auch Pizzaservices betreiben oder Nicht-Türken Dönerbuden.

Das ist alles der Integration nicht förderlich! Da weiß doch keiner mehr, woran er ist. Das verwirrt nur die Leute! Da könnten die ja genauso gut verlangen, dass sie ihre Schnauzbärte abrasieren dürfen. So weit kommt's noch! Das können wir hier nicht brauchen.

Zusätzlich werden auch die Dönerbudenplanstellen pro Stadt genau festgelegt, so dass eine Dönerbudendichte von mehr als 2,37 DB/km2 in deutschen Innenstädten nicht überschritten wird. Bei Internetcafés hat sich die CSU aber gegen eine solche Regelung ausgesprochen, weil Internet nämlich einfach super ist. Da darf man nix gegen machen, weil: Wir brauchen noch viel mehr Internet in Deutschland. Deswegen wird in Bayern die Gründung eines neuen Internets auch schon mit einer Einmalzahlung von 230,- € gefördert.

Freitag, 21. Juli 2006

Die Regeln (4)

Regel 4: Wie man Handouts weitergibt

Geben Sie Handouts nie sofort weiter. Schauen Sie sich immer erst genau an, was Sie Ihrem Nachbarn weitergeben. Schließlich können sie für die Nachteile, die ihm durch diesen Zettel entstehen, die Fehler und Falschinformationen, die darauf zu finden sind, rechtlich haftbar gemacht werden. Ihm Zettel achtlos weiter zu reichen wäre unseriöses Arbeiten. Kontrollieren Sie also alles, was durch Ihre Hände geht, und an andere weiter gereicht wird.

Diese Vorsichtsmaßnahe hat zudem den Vorteil, dass in doch häufig langwierigen Sitzungen wichtige Zeitfenster entstehen. In diesen können sich alle Teilnehmer (und besonders jene, die das Papier, noch nicht haben, weil Sie es sich ja gerade ansehen) auf ihre Erwartungen und Ziele bezüglich dieser Sitzungen besinnen und sich ausgiebig in der Nase bohren.

Donnerstag, 20. Juli 2006

My true friend

Meine Nichte hat seltsame Freunde, die ich bisher noch nicht gesehen habe. Vielleicht trifft sie sie bei der Tagesmutter oder in der Krabbelgruppe, das habe ich noch nicht herausgefunden. (Es heißt übrigens nicht: Grabbelgruppe, obwohl es das eher trifft: nicht alle krabbeln, aber alle Kinder tatschen die andern an, greifen ihnen in die Augen und nehmen ihnen was weg). Diese neuen Freunde meiner Tochter sind sämtlich tierisch und sprechen fließend englisch.

Das mit dem Englischen wäre eigentlich auch egal, Charlotte ist erst neun Monate und kann auch nur zwei deutsche Worte richtig anwenden: „da“ im Sinne von „da ist was“ (was sich ja universell einsetzen lässt, denn irgendwas ist immer „da“, trotzdem beharrt meine Mutter darauf, das bedeute etwas, sie sei so ein intelligentes Kind). Das andere Wort ist „aua“.

Lachende Walfische

Tatsächlich jedenfalls bezeichnen diese Tiere (u. a. auch ein Wal, aber auch eine Skateboard fahrende Schildkröte) meine Tochter als ihre wirkliche Freundin (oder umgekehrt, die Beziehungen sind da nicht ganz klar). Nur so zumindest lassen sich die Aufschriften deuten, die meine Tochter auf ihrer Kleidung trägt. Am besten gefällt mir der Wal, anscheinend ein umgänglicher Zeitgenosse und immer gut gelaunt. Er ist „My happy friend“. Da scheint es ihm auch nichts auszumachen, dass er Charlotte nicht so oft sieht, angesichts der Tatsache, dass wir ja 500km vom Meer entfernt wohnen. Aber es wäre auch sonst schwierig, unsere Wohnung ist ziemlich klein und im zweiten Stock, da könnte er uns nicht besuchen kommen.
Obwohl, wenn ich darüber nachdenke, könnte dieser walische Freund der Grund dafür sein, dass Charlotte nur so komische Laute von sich gibt und noch nicht richtig deutsch (oder englisch) spricht, obwohl sie doch so klug ist: Sie übt Walisch, und versucht so mit ihm (und uns) zu kommunizieren, und wir verstehen sie nur nicht. Sie ist ja so klug!

Mittwoch, 19. Juli 2006

... die Perle Tirols ...

Jetzt geht mir seit gestern das Kufsteinlied nicht mehr aus dem Kopf. Das ist ja peinlich! Es geht so (in der '68er Version von Maria und Margot Hellwig (Battle Star Galactica Remix)):
Kennst du die Perle?
Die Perle Tirols?
Das Städtchen Kufstein?
Ja das kennst du wohl!
Kufstein
Und seit gestern hab ich das Gefühl, mit einer Siebenjährigen zu diskutieren:
Die Tante: Nein, kenn ich nicht. Ist bestimmt schön. Aber ich war ja noch nie in Tirol.
Margot Hellwig: Doch, das kennst du!
Die Tante: Äh, nein. Ich war da noch nie.
Margot Hellwig: Do-hoch! Wo-hohl!
Die Tante: Also, ich werd' ja wohl wissen, ob ...
Margot Hellwig: Wo-hohl!
Die Tante: Nein, das ist doch …
Margot Hellwig: Wo-hohl!
Die Tante: Nein, hör mal, ich ...
Margot Hellwig: Oh, du bist so gemein! Das sag ich meiner Mama!
Margot läuft weg und holt sich Beistand bei ihrer Mama Maria. Die kommt sofort und steht ihrer Tochter.
Und jetzt wissen wir, warum da immer Mutter und Tochter gemeinsam singen.
In meinem Kopf.

Dienstag, 18. Juli 2006

Kennst du die Perle?

Ich hatte ja gefragt, was denn all die Leute jetzt machen, die während der WM um die Spiele herum jeden Tag vor unserer Kneipe saßen. Ich weiß es jetzt: Sie sitzen vor unserer Kneipe! (Hätte man eigentlich drauf kommen können). Das Ende der WM hat wohl schwerer wiegende Schäden an der Volkspsyche verursacht, als erwartet wurde:
Statt Deutschland - Portugal läuft da jetzt das Kufsteinlied. Gefolgt vom "Tag, als Conny Crahmer starb". Und die Leute? Singen mit. Und das ist nicht gelogen!
Und ich? Hämmere im Takt dazu auf der Heizung die Sandalen der Nichte (Größe 18) mit einem Hammer geschmeidig.
Ich hab mich noch nie so sehr wie eine Person in einem David Lynch-Film gefühlt. Vielleicht heirate ich ja gleich noch dan Kühlschrank. (Ach ne, geht ja nicht, bin ja schon verheiratet.)

Montag, 17. Juli 2006

Ein Esel schilt den anderen Langohr

Es gibt ja immer noch Überraschungen im Leben: Da sieht man am Samstag Tagesschau, good old Bush gibt eine Pressekonferenz - und er sagt was Vernünftiges! Ich stimme ihm von ganzem Herzen in dem, was er über Russland und die Demokratie sagt, zu! Danach Putin: und dem stimme ich auch zu in dem, was er über den Irak und die Demokratie sagt!

Bin ich jetzt noch normal? Oder war das schon eine außerkörperliche Grenzerfahrung? Es ist, wie mir selber dabei zusehen, wie ich zu Modern Talking in Cowboystiefeln Discofox tanze. Kann ich denn gleichzeitig für alles und gar nichts sein? Muss ich deswegen jetzt wegen akuten Meinungsmangels in die FDP eintreten?

Freitag, 14. Juli 2006

Die andere Meinung

Viele Leute haben ja das Problem, dass sie keine eigene Meinung haben, aber gerne eine hätten. Deswegen bietet Tante Jensen bei besonderen Themen, die das Wahlvolk bewegen, einen neuen Service: die Tante-Jensen-Schwadronierhilfe. Es geht ganz einfach: Sie suchen sich eine Meinung bei uns aus, und geben diese dann ungehemmt als Ihre eigene aus.
Dabei sind unsere Meinungen keine Produkte von der Stange - jede wurde sorgfältig in unserer Diskutieranstalt von Hand vorargumentiert. Mit diesen exklusiven Einzelmeinungen werden Sie garantiert der Mittelpunkt jeder Gesprächsrunde sein! Um solche Meinungen werden Ihre Freunde Sie beneiden!

5 noch ungenannte unhaltbare Meinungen zum Thema "Klinsmann"!

1 "Der Klinsmann ist ein Arsch! Unsere Jungs so im Stich zu lassen! Die sollten ihn hochkant aus Deutschland rausschmeißen! Soll er doch nach Amerika gehen, wenn's ihm da viel besser gefällt. Aber ich hab nix anderes erwartet! Das ist ein Killer! Ich hab's Euch damals schon gesagt!"

2 "Der Klinsmann hat das doch nur gemacht, um den Kahn rauszuschmeißen! Kaum hat der Olli seinen Rücktritt erklärt, ist der Klinsmann auch sofort weg! Das ging mir verdächtig schnell. Der Lothar hat recht gehabt damals: Der Klinsmann ist ein Killer! Ich hab's Euch damals schon gesagt!"

3 "Was ein Glück, dass der Löw das jetzt macht. Ohne den wär der Klinsmann doch nie so weit gekommen, der hat ja gar keine Trainererfahrung! Das hat alles der Löw gemacht! Die hätten den Klinsmann schon viel früher rausschmeißen sollen, dann wären wir Weltmeister geworden! Ich hab's Euch damals schon gesagt!"

4 "Der Klinsmann hätte denen schon viel früher den Lafontaine machen sollen! Direkt nach dem Argentinienspiel den Effenberg machen machen! Da hätten die aber den Beckham gemacht. Die hatten den gar nicht verdient! Ich hab's Euch damals schon gesagt!"

5 "Ich hab's Euch damals schon gesagt!"

Donnerstag, 13. Juli 2006

Wenn mit 62 noch mal Mutter wird ...

... dann ist man ja 63 wenn das Kind ein Jahr alt ist! Wie hält man das aus? fragte mich heute die Tante Frieda beim Frühstück. Das ist doch schon mit 27 einfach nur saustressig!
Keine Ahnung. Vielleicht hat die senile Bettflucht dann schon so weit zugeschlagen, dass diese Frau gerne um fünf Uhr Brei kocht. Oder die Schwerhörigkeit ist schon so weit, dass sie die Schreie einfach wegdrehen kann.
Oder gibt es da von der EU unterstütze Förderprogramme, "Betreutes Wickeln?" Neue integrative Wohnprojekte? Zwei Generationen zum Preis von drei?
Das ist problematisch. Man würde ja hoffen, dass die Kinder mal bei der Betreuung einspringen können, wenn die Mutter älter wird und nicht mehr so kann. Aber die Kinder sind ja selbst die zu Betreuenden. Und an wem bleibt das dann hängen? Na? An der Tante.

(Das Korrekturprogramm kennt übrigens nicht "Schwerhörigkeit" und schlägt mir dafür "Moskauhörigkeit" vor. Die rote Gefahr lauert immer noch überall!)