Freitag, 30. Juni 2006

Ich habe gesprochen mit die Fahrers

Ulle fährt nicht bei der Tour! Und worüber soll ich dann nächste Woche schreiben? Das war fest eingeplant! Ich kann so nicht arbeiten!

Dann halt jetzt. Auch wenn es Verschwendung ist.

Ich finde Ulle ja gut.
Viele sagen: Der hängt sich nicht genug rein. Sollte auch an Weihnachten 4 Stunden auf dem Heimtrainer sitzen.
Aber ich sage: Warum? Was hat er davon?
Die anderen: Dann hätte er die Tour gewonnen.
Die Tante: Ja und? Das macht kurz Spaß, und dann ist es vorbei. So lebt er die ganze Zeit nett, hat nicht so viel Stress, darf Gans zu Weihnachten essen und verdient Geld mit dem, was ihm Spaß macht. Würd' ich auch so machen.
Die anderen: Der Armstrong hat ja so seinen Hodenkrebs besiegt.
Die Tante: Und wenn man jetzt keinen Hodenkrebs hat? Na? Ohne Hodenkrebs nützt einem der schönste Toursieg nichts.

Wer will, dass ein Deutscher die Tour de France gewinnt, soll selber Rad fahren. Und darauf zu bauen, dass jemand, der bei der Telekom angestellt ist, irgendwo der Schnellste ist, zeugt ohnehin von nicht ausreichendem Weltwissen. Die brauchen 4 Wochen, um einen neuen Telefonanschluss anzumelden, weil sie noch den Tunnel für die Leitungen graben müssen! Und dann ist es so teuer, als würde Erik Zabel persönlich die Telefongespräche hin und her fahren.

Und gedopt haben die ohnehin alle. Das krieg ich aber noch irgendwie nächste Woche unter.

Führungsspieler

Das Stimmungsbild? Deutschland fiebert - wie schneiden wir ab? (Auch ein blöder Ausdruck eigentlich. Woher das wohl kommt? Vielleicht von "den Schneid abkaufen"). Wenn wir den Gauchos (man muss ja "Gauchos" sagen. Schade, dass die "US Boys" nicht mehr dabei sind. Auch gut waren ja die "Socceroos", aber die wurden ja in ihrer Heimat auch tatsächlich so genannt, weswegen nach ihrem Ausscheiden noch nachts um eins jemand lauthals "Stand up for the socceroos" singen musste. Natürlich vor unserem Fenster! Ein bedauerlicher Rückfall in vor-klinsmannsche Zeiten, in denen man sich bereitwillig mit jeder Gurkentruppe und -land identifizierte, Hauptsache, es war nicht die/das eigene. Das ist durch den überfälligen Patriotismus ja Gott sei Dank vorbei.
Ich erhalte gerade die Information, dass man jetzt für die Deutschen auch "Adler" sagen darf. Auch super!) , wenn wir den Gauchos den Schneid abkaufen, schneiden wir gut ab.
Das passiert aber nicht, denn Michael Ballack ist ja kein Führungsspieler. Das haben wir in den letzten Tagen ziemlich vergessen.
Ich wurde nach meinen Tipps gefragt:
D - Arg: Wir retten uns durch ein Tor von Neuville zum 1:1 ins Elfmeterschießen, aber Ballack verschießt (weil: kein Führungsspieler). Lehmann hält nichts, weil er beim Elmeterschießen an der Strafraumgrenze steht.
Die restlichen Ergebnisse: 1:2, 6:5 n.E., 3:1

Donnerstag, 29. Juni 2006

Immer noch Pause

Was hab ich nur gemacht, als es noch keine WM gab? Keine Ahnung. Und jetzt? Erstmal bei L'Equipe schauen, was die Franzosen machen. 4-5-1, 4-1-4-1, 2-4-3-1, oder 4-4-2? Nicht sehr ergiebig.

Dann beim Guardian nachlesen, wie sich die Engländer streiten, ob man besser gewinnen, oder schön spielen soll. Darüber haben wir Deutschen uns früher auch immer gestritten. Jetzt spielen wir schön und gewinnen. Es ist wie Urlaub von Deutschland machen, aber in Deutschland.

Dann bei ZDF die Pressekonferenz der Nationalmannschaft ansehen, und Knuffel-Olli (Kahn) dabei zuhören, wie er ganz entspannt auf Fragen beantwortet. Ob er Trainer werden will? Ob er 2008 noch spielt? Knuffel-Olli grummelt, dass er sich natürlich ganz auf die augenblickliche Arbeit konzentriert, was soviel heißt wie: Das ist aber ne doofe Frage.

Ach ja. Ist alles irgendwie ziemlich unbefriedigend. Gehen wir mal wieder an die Arbeit. Wann beginnt denn die Tour de France?


Hier sollte eigentlich noch ein Bild sein, aber der Junior Art Director von der Kreativabteilung hat mal wieder nicht rechtzeitig geliefert. Dafür hat der die vorherigen Bilder im RGB-Modus statt im CMYK-Modus geliefert, sowohl als JPEG als auch als TIF. Ich hab' keine Ahnung, was die Scheiße bedeutet. Ist aber bestimmt total super. Sieht auf jeden Fall besser aus, irgendwie grüner.

Nachtrag: Und das neue, jetzt da-e Bild ist auch echt spitzenmäßig. Danke!

Dienstag, 27. Juni 2006

Pause

Oh Gnade! Endlich ein Abend ohne WM. Nicht, dass ich es bis jetzt nicht genossen hätte. Aber da meine Tochter nicht mitguckt (obwohl sie Bälle eigentlich gut findet, weswegen sie gerade eine Spitzenzeit durchlebt, denn überall, in allen Schaufenstern und Fernsehern sind Bälle, auf die man zeigen und "Ball" sagen kann. Ansonsten gab es in den letzten Tagen auch immer einen Teddy in den Nachrichten - ein ziemlich kleinkindkompatibles Sommerloch, wie ich finde) , wacht sie so früh auf, wie sonst auch, also um 6:30 Uhr.
Aber auch sonst ist eine Pause gut. Mir ging es ja schon so, wie es mir mit dem Schreien meiner Tochter geht, dass ich auch zu hören glaube, wenn sie friedlich schläft. Ich meinte ständig, irgendwo einen Autokorso zu hören.
Aber gestern natürlich nicht - die meisten waren für den Außenseiter bzw. Spanien. Alles sehr verhalten und auch ein zeitiges Ende der Partie. Das lobe ich mir. Verlängerungen sind nämlich auch für Über-Kneipen-Wohnern anstrengend. Leider passt in unsere Wohnung kein Bewegungsbad.

Frankreich

In Frankreich muss man ja 100,- € Strafe zahlen, wenn man eine Flagge an seinem Auto angebracht hat, egal welchen Landes. Man muss sich den Franzosen als glücklichen Menschen vorstellen.
Davon abgesehen versuche ich gerade, meine Kenntnisse der Sozialstruktur unseres Viertels und zugleich die Ergebnisse der Achtelfinale anhand des Jubelverhaltens in den Kneipen vor unserem Fenster zu verbessern. Gestern war einfach: Lange ist kein Ton zu hören, also gibt es keine Tore. Niemand jubelt groß, also gibt es nur unspektakuläre Favoritensiege. Das war vor Segafreddo schwieriger - die haben die ganze Zeit gejubelt. Da hätte man fast meinen können, die Deutschen spielen.
PS: Ich habe jetzt per ordre de mufti verfügt, dass jeder Kommentare hinterlassen kann. Falls ihr das wollt.

Montag, 26. Juni 2006

in praise of Sepp Blatter

Oh, die FIFA! Alle finden die FIFA furchtbar – verkaufen WM-Tickets auf dem Schwarzmarkt (link) und sollen nicht mal das Bundesverdienstkreuz kriegen (link)! Alle schimpfen auf die schlimmen Schiedsrichter!
Deshalb startet Tante Jensen eine „I love FIFA“ Kampagne, um die Akzeptanz für diese großartige Vereinigung zu erhöhen, die uns diese großartige FIFA Fußball WM 2006 beschert (ok, die Mannschaften würden auch ohne FIFA spielen, aber was ist mit Beckenbauer und Pele? und dem Meier Urs? den Urs würden wir doch alle sehr vermissen. Ihn schenkt uns die FIFA).

Wir glauben, Schuld an allem ist dieser Slogan:
FIFA - for the good of the game.
Mein Neffe lästert immer, das "game" in diesem Satz bedeute nicht "Spiel", sondern "Beute", womit schon alles gesagt sei. Andere meinen, "good" bedeute nicht "das Gute", sondern "die Güter", womit schon alles gesagt sei.
Daher werden wir jetzt jeden Tag Sepp Blatter einen neuen Slogan schenken, den sich unsere Task Force in langen Überstunden ergoogelt hat. Heute:




Donnerstag, 22. Juni 2006

Regel 15: Kneipenkucker

Früher dachte ich immer, dass die Leute, die sich so sehr für Fußball interessieren, dass sie in der Kneipe laute Anweisungen an die Spieler brüllen, Ahnung von Fußball hätten. Mais non! Nicht, dass ich sonderlich kompetent wäre, aber so manches sehe ich schon. Und ich neige ja immer dazu, mich zurückzunehmen. Vielleicht könnte ich daran ein bisschen arbeiten. Aber es macht auch Spaß, Kommentatoren zu kommentieren.

Unbekannter Mitgast hinten links: "WARUM SPIELT DER DENN NICHT AB?! AAH!"
die Tante Jensen: "Weil der andere im Abseits steht."

Unbekannter Mitgast hinten links: "WIESO LÄUFT DER DENN NICHT?! MENSCH, LAUF DOCH MAL! AAH!"
die Tante Jensen: "Der versucht, 'ne Ecke raus zu holen."

Unbekannter Mitgast hinten links: "Der muss den Friedrich rausnehmen und den Asamoah bringen!"
die Tante Jensen: "WIESO QUATSCHEN EIGENTLICH IMMER DIE LEUTE SO LAUT VON FUSSBALL, DIE KEINE AHNUNG HABEN? AAH!"

Aber ob meine Worte der Weisheit ankommen, wage ich doch zu bezweifeln. Die Welt wird noch lange auf meine weise Führung angewiesen sein.

In der Zwischenzeit können wir eine weitere Regel festhalten:
In jeder Gruppe gibt es zu jedem Diskussionsthema einen, der keine Ahnung hat. Damit jeder weiß, wer das ist, sagt der immer als erster und am lautesten seine Meinung. Das tut er, damit alle sich ihm gegenüber durch ihr Fachwissen auszeichnen können.

Diese Regel wird glücklicher Weise bereits meistens beherzigt.

Du schon lange!

Mann, ich weiß ja, dass ich mit meinem Fahrradhelm aussehe wie eine Hummel auf dem Weg zum Elternsprechtag - aber dass sich zwei elfjährige Bengels über mich lustig machen und mir zu dem schicken Helm gratulieren, find' ich gar nicht gut. Dabei habt Ihr doch diese dämlichen Manfred-Krug-Hüte in Nationalfarben auf! DAS sieht albern aus! Aber man kann ja nicht das ganze Land wegen Geschmacksverirrung verhaften lassen. Da hätte mein Freund Komissar Gusto von der Geschmackspolizei ziemlich viel zu tun.

Ich hab dann überlegt, ob ich ausfallend werden soll. Hab mich dann für das souverän-ironische "Danke schön!" entschieden. Hinterher ist mir aber eingefallen, dass Elfjährige mit Manfred-Krug-Hüten in Nationalfarben wohl nicht sehr empfänglich sind für souveräne Ironie. Der Nächste kriegt gesagt, dass ich meinen Helm wieder absetzen kann, er aber immer so Scheiße aussieht. So.

Aber im Allgemeinen gehören Elfjährige einfach für drei Jahre lang weggesperrt. Ich weiß das, ich war ja auch mal elf Jahre alt. Ein eigentlich sehr gutes Argument für die Ganztagsschule, das allerdings seltsamerweise in der Diskussion bisher gar nicht so oft genannt wurde.

Mittwoch, 21. Juni 2006

3:0

Och menno, und ich hatte mir doch so sehr ein Elfmeterschießen gegen die Tommies gewünscht... Von den hässlichen Engländern Typ 1 (Crouch: Überbiss) oder Rooney (Typ 2: Schweinebiss) hätte bestimmt einer verschossen. Der schöne Engländer Typ 1 (Owen) ist ja jetzt verletzt, der Typ 2 (Beckham) verschießt ja eh immer. Das hätte die Stimmung im Lande wirklich zum Kochen und damit auch natürlich den wirtschaftlichen Aufschwung gebracht.

Komischer Weise waren gestern bei uns die Autokorsos irgendwie weniger enthusiastisch, obwohl doch vorher doch alleallealle irgendwelche Dinge in den Farben des Freikorps von Lützow trugen. Es gibt anscheinend nichts, was man nicht in schwarzrotgold färben könnte .

Und unsere Angie? Unsere Angie macht das super – sie klatscht bei Toren wie ein kleines Kind in die Hände, voller Freude darüber, wie schön die Jungs da unten spielen (auch wenn sie sich wohl immer noch fragt, was das alles soll...), während der Kaiser erstmal auf dem Zettel nachkucken muss, in welchem Stadion er überhaupt ist.

Dienstag, 20. Juni 2006

Noch einmal Polen. Noch einmal dürfen wir hören, dass der Moderator zwar weiß, dass Smólarek eigentlich Smolárek heißt, und Krzýnowek eigentlich Krzynówek. Dass er aber die Spieler aus der Bundesliga so ausspricht, wie wir das in der Bundesliga gewohnt sind.
Bizarre Logik. Er könnte das doch auch als Anreiz nehmen, die Aussprache jetzt mal zu ändern. Tomas Rosicky schießt doch auch nicht in der Nationalmannschaft keine Tore, bloß weil er dass in der Bundesliga auch nie gemacht hat. Und den nennen sie ja auch nicht Rosikki, sondern Rositzki.
Aber andererseits sind wir Deutsch sprechenden auch wirklich die weltweit einzige Sprachgemeinschaft, die sich um so was auch nur einen Furz schert. Das ist wohl jetzt auch so ein Stück überfälliger Patriotismus, der – bei „aller Rücksicht auf das, was in der deutschen Vergangenheit passiert ist“ – jetzt endlich überfällig ist. Sachen gibt’s.
Mein Tipp für die Aufstellung der Mannschaft von Äquator:
Morer, Christian
Spinoser, Johannes
Hurtadung, Jan
Reascung, Neiger
Vomkreuz, Odysseus
Burg, Zweiter
Valencier, Ludwig
Tenormann, Edwin
Menders, Eddi
Delgadung, August
Tenormann, Karl

Montag, 19. Juni 2006

die Nation

Dadurch, dass ich gegenüber und auch über einer Fußballkneipe wohne (ich bin nicht schizophren, da sind nur einfach viele Kneipen in unserer Straße, keine Ahnung wieso, muss anscheinend nie jemand arbeiten), habe ich ja immer das Ohr am Pulsschlag der Nation. Mittwoch Nacht haben die Jungs und Mädels von der Partyfront bis 02:00 Uhr auf der Straße gefeiert und gesungen. Die sind ja leichter zu begeistern als ein ganzes Motivationsseminar mit Telefonvertretern! (Woher ich das weiß? In unserem Bürohaus jubeln diese sich jeden Morgen tolle neue Verkaufszahlen an. Ich bin einfach immer hautnah dabei) Und im Gegensatz zum ersten Gruppenspiel gab es gar keine hämischen Kommentare. Lauter Spaßpatrioten unterwegs in diesen Tagen. Und wo sind die, wenn wir verlieren?

der einfache Leser: Dann meckern die wieder!
die Tante Jensen: Nein, dann meckern die nicht. Die interessiert das dann einfach nicht mehr. Dann ist die Party einfach vorbei, und gut ist.
der einfache Leser: Die stehen also gar nicht eisenhart und nibelungentreu zu ihrer Nationalmannschaft und ihrem Land!
die Tante Jensen: Und das ist auch gut so.

Und die Franzosen? Da haben sie aber gejubelt, unsere Saarländer, als der Koreaner den Ausgleich erzielt hat! Das haben sie dem Erbfeind dann doch gegönnt. Mich persönlich hat das jetzt gewundert, von wegen Multikulturalität und Grenzregion und Zweisprachigkeit und so. Steht alles nur auf dem Papier.

Aber der Franzose hat ja jetzt großes Glück: Zidane ist gesperrt! Dann können die Franzosen jetzt anfangen, ihre Mannschaft neu aufzubauen. Bonne Chance.

Mittwoch, 14. Juni 2006

Nachbarjubel

Die Tante wohnt ja direkt gegenüber einer Fußballkneipe. Für die drei Deutschen, die im Moment nicht in der Nähe einer Fußballkneipe wohnen, nur kurz: Man ist da immer etwas später informiert. Ich sehe das Tor, und kurz darauf hör ich die Kneipisten jubeln (irgendwie jubeln die immer, bei jedem Tor, bei jeder Mannschaft. Ein fröhliches Volk, die Deutschen. Leicht zu begeistern.) Das gibt der Tante das gute Gefühl, in die Zukunft sehen zu können, oder zumindest der Zeit voraus zu sein. Die Tante mag das. Auch wenn sie nur zwei Sekunden früher weiß, was Herr Beckenbauer jetzt sagen wird.
Aber eigentlich ist das ja nichts Besonderes.

Dienstag, 13. Juni 2006

Argentinien

Gut ist es ja, nicht Argentinier zu sein, wenn man Fußball mag. Man möchte meinen, die spielen so toll, und deswegen hat der Argentinier mehr Spaß. Aber als Nicht-Argentinier hat man einen super Vorteil: Man muss Diego Maradona nicht gut finden. Da ist man plötzlich dankbar für Lothar Matthäus.

Montag, 12. Juni 2006

4:2

Mein Lieblingdialog vom Wochenende:
Autofahrer (euphorisch): „Huup huup huphuphuup huphup huup huup Deutschland!“
Passant (konsterniert): „Hallo! Vorrunde!“

Und unser Philippsche finden wir natürlich schon deswegen ganz super, weil er mit langen Ärmeln gespielt hat. Und die Argentinier beschweren sich, dass es zu heiß sei. Ha! Anfänger.

Freitag, 9. Juni 2006

Öffentliches Sehen Anhänger Party

So sehr sich die Tante letztes Jahr gefreut hat, dass es endlich, endlich los geht ... so sehr hat sie jetzt schon keine Lust mehr auf die WM. Aber in 4 Wochen ist ja alles vorbei, die deutsche Wirtschaft gerettet, der Aufschwung da und alle waren total nett und freundlich und überhaupt nicht mehr miesepetrig und dürfen jetzt aber endlich wieder anfangen zu nörgeln (Vorschläge für Themen: Das schlechte Abschneiden. Die schrecklichen Fans. Franz Beckenbauer (passt immer)).

Ich jedenfalls finde auch jetzt schon gut, dass in Saarbrücken ein "Public Viewing Fan Fest" gibt, wo man sich die Spiele ankucken tut. Da geh ich, glaube ich, lieber nicht hin.

Tipp: Deutschland gewinnt 2:1

Donnerstag, 8. Juni 2006

Backofenkartoffeln

Namne

Na gut, wir schreiben hier von "Rezepten", also müssen wir mal auch Rezepte liefern. Also: Die Kartoffeln (300-400 g/Person) der Länge nach sternförmig vierteilen, oder sechsteilen oder achtteilen. Das ist am Anfang nicht sonderlich elegant, aber Sie werden das schon schaffen. Schmeckt auch unelegant. Die Schnitze sollten ungefähr im Durchmesser 2 cm dick sein (naja gut, das sind keine Kreise, sondern bestenfalls Kreissegmente, aber ich hab ja schließlich nicht Mathematik studiert). Alles zusammen in eine Schüssel geben, in die das genau reinpasst. Anschließend in eine neue Schüssel geben, die größer ist. (Der letzte Schritt ist nicht unbedingt notwendig, irgendwie mach ich das aber immer. Gehört also irgendwie dazu.) Öl drüber und salzen. Besser: Salz drüber und ölen.

Beim Salzen gibt es eine einfache Vorschrift: nach Gefühl, und dann noch mal doppelt so viel. Nach dem Backen beim Verzehr dann ordentlich nachsalzen. Anschließend die Schnitze auf das Backpapier auf dem Rost (den Sie nicht zuvor zugeschnitten haben und jetzt mit Ihren öligen Fingern daran rumfingern müssen, wenn sie das nicht wollen, schreien sie ihren Mann an). Die Schale nach unten. In den Ofen, warten. Ungefähr 200 Grad. Gut sind die Kartoffeln, wenn sie sich ein wenig aufblähen. Lecker sind sie, wenn sie braun sind (dann blähen möglicher Weise Sie sich auf). Schnell rausnehmen. Reinbeißen. Ganz schnell wieder ausspucken, weil sie ja noch heiß sind. Wasser trinken.

Zu Soße und Salat servieren. Zu der Soße kommen wir später.

Mittwoch, 7. Juni 2006

Das Tante Jensen Warenlexikon

Heute: Das Stapelbett von Rolf Heide

Zu kaufen gibt es diesen "konstruktiven Geniestreich" u. a. bei Manufactum
Die Genialität des Designs erweist sich erst dem Benutzer und lässt sich erahnen, wenn wir des Bettes Spitznamen kennen: "die Rache des Schwiegervaters". Das Bett ist bequem, praktisch, leicht stapelbar, einfach aufzubauen. Und es sieht vollkommen harmlos aus und eignet sich somit hervorragend für Gästezimmer.
Es hat nämlich darüber hinaus den entscheidenden Kniff, dass die Umrandung an den Ecken abgeflacht ist und nicht dort, wo man sich spät abends, wenn man das erste mal in das Gästebett steigt, sich brutalstmöglich die Schienbeine anstößt: in der Mitte. Tut höllisch weh, wirkt garantiert, und Ihre Gäste können Sie noch nicht mal irgendeiner Bosheit verdächtigen. Kaufen.

(da war mal ein Bild, aber wegen der Rechte und so... einfach hier kucken)

Dienstag, 6. Juni 2006

ja, ja, auch wir haben WM

Ab jetzt werden auch wir bei Tante Jensen uns nicht mehr dem Zeitgeist widersetzen und ganzganz viel WM-Informationen bringen. Vorher wollen wir aber noch mal den Sebastan Schweinsteiger loben. Der hat nämlich vorbildlich Einsatz gezeigt und im Spiel gegen die Japsen denen erstmal gezeigt, was internationale Härte ist. Konsequent und dynamisch hat er einen Schlitzi umgesäbelt und erstmal wieder nach Hause geschickt, haha! Für den ist die WM gelaufen! Jetzt wissen die, dass sie sich nochmal unterstehen sollen und auf einem Freundschaftsspiel bestehen, das wo der Klinsmann Jürgen nicht mehr will.
Du bist Deutschland. Du bist Schweini. Du bist ein Arschloch.

Freitag, 2. Juni 2006

Kilometer bolzen

Auch heute Morgen wieder mit dem Rad am Fluss entlang zur Arbeit gefahren, was zusammen mit dem Rückweg fast der beste Teil am Tag ist. Fast niemand ist unterwegs, die Enten sind auch noch nicht wach, und nur ein paar Krähen und Tauben schrecke ich auf. Die Krähen fliegen meist in meiner Fahrtrichtung davon, und ich kann sie ein paar Sekunden im Flug genau beobachten, weil so eine Krähe ja auch nicht sooo schnell fliegt, ich schätze mal so 30-40 km/h, da kann ich mit meinem alten Rennrad mit Schaltung unter der Stange einigermaßen mithalten. Schließlich komme ich da ja langsam ins Training, die Muskeln werden straffer, der Hintern knackiger und die Beine sehniger, was insgesamt den bescheuerten Nachteil hat, dass der angenehmste Teil des Tages immer kürzer wird. Bald fang ich an zu joggen. Scheiß Rad.

Donnerstag, 1. Juni 2006

Die Raucherinnen vom Esoterikverlag

Gegenüber von unserer Wohnung hat ein Esoterikverlag sein Zentrum. Und immer, wenn ich aus dem Fenster sehe, steht da eine Frau aus dem Verlagshaus und raucht. Wäre es ein Erotikverlag könnte ich das ja noch verstehen, aber vielleicht sind die Grenzen da auch fließend und „Die weibliche Kraft“ ist in Wirklichkeit irgendwelcher Schweinkram und gar nix Emanzipatives, wie ich immer dachte. Aber man würde doch denken, dass die ein Werk wie „Natürlich rauchfrei durch die Kraft der Steine“ oder „Endlich Schluss mit Zigaretten auf dem Weg der Kelten“ im Programm haben. Sie kommen aber gar nicht dazu, es zu lesen, weil sie so viel arbeiten müssen. Ganz ganz viel arbeiten.

Oder weil sie so viel rauchen. Ganz ganz viel rauchen. Um vom Arbeiten zu entspannen. Und wenn sie dann ganzganz viel geraucht haben, können sie wieder ganzganz viel arbeiten. Und kommen nicht zum Lesen. Es ist ein Teufelskreis.

Vielleicht gibt es das Buch aber auch gar nicht. Dann könnte ich das ja schreiben. Ernstmeinende Verlage schreiben an
Die Tante Jensen