Donnerstag, 20. Dezember 2007

Morgen kommt der Hoffmann

Mein aktueller Ohrwurm:

Morgen kommt der Weihnachtsmann,
kommt mit seinen Gaben:
Amsel, Drossel, Fink und Star,
und die ganze Vogelschar
wünschen dir ein frohes Jahr,
lauter Heil und Segen.

Interessanterweise besteht das deutsche Liedgut ja - um Lizenzrechte zu sparen - aus nicht mehr als drei Melodien, die auf andere Texte gepappt werden. Es kennt auch niemand den Text von Morgen kommt der Weihnachtsmann, den ich kenne. Dabei ist er doch vom Nationaldichter Hofmann von Fallersleben!

Aber so richtig schlecht. Ich möchte kein Panthertier haben, nein danke. Und wenn man so nachdenkt, dann ist die Nationalhymne ja auch sooo dolle auch nicht, wenn von 3 Strophen nur eine vorzeigbar ist.

Beliebte Missverständnisse

Ich falle jedes Jahr wieder drauf rein. Immer im Advent freue ich mich wie ein Honigkuchenpferd auf die Weihnachtsbäckerei. In meiner Vorstellung ist das der Inbegriff von Heimeligkeit und Harmonie - das gemeinsame Backen mit der ganzen Familie, die warmen Plätzchen, frisch aus dem Ofen, der Adventstee mit Adventskranz direkt danach.

Nun, dieses Jahr wollt ich dem Kind das selbst bieten, und siehe da: Weihnachtsbäckerei war früher schöner. Letztlich ist es wie bei erotischem Bildmaterial - unbedarft denkt man "ach, das kann ja ganz nett und anregend sein". Doch dann sieht man die Herrschaften bei der Arbeit, viel detailreicher als das einer gesunden Verdauung förderlich ist und möchte Ihnen zurufen: "Haltet ein in Eurem Tun! Lasst ab voneinander! Lest doch mal wieder ein gutes Buch und vor allem: Gehet hin und zieht euch was Anständiges an!" Allein, sie hören nicht, weil Ihre Ohren von Erotischebilderuntermalungsmusik verklebt sind.

Nun, da kann man ja wenigstens ausschalten. Nun sitz ich aber beim Backen, das Kind "iss sson groß" und "kann dass son alleine", lässt sich nicht helfen, unsereins hat natürlich Rückenschmerzen wie ein Bratscher, alles klebt und brennt natürlich auch an. Am Ende rennt notwedigerweise das Kind schreiend raus, die Plätzchen sehen trotzdem vermurkst aus ("ich schneid' das hier ab").

Weihnachten war früher hauptsächlich deshalb schöner, weil man aufhören konnte, wenn man keine Lust mehr hatte und Mutter den ganzen Stress an der Backe hatte. Und man hatte einfach noch keine Rückenschmerzen.