Dienstag, 16. Dezember 2008

Guten Tach!

Ein' hab ich noch! Blöder Texteditor oder Browser, die Entertaste funktioniert nicht.

Morgen, Kinder, wird's was geben,
Morgen werden wir uns freu'n!
Welch ein Jubel, welch ein Leben
Wird in unsrem Hause sein!
Einmal werden wir noch wach,
Heissa, dann ist Weinachtstag!

Hier die ganze Strophe, weil der punctus saltum in dem Fall ganz zum Ende kommt: Weihnachtstach. Kurz, unbetont, frikativ und so hart wie möglich auszusprechen. Und der Autor ist bestimmt eher aus dem Norden Deutschlands? Genau, aus Berlin.

Wikipedia belehrt uns über die berlinische Lautbildung:

Das g wird nach Vokal zu einem frikativen Laut. Stimmhaft wird es dann nach e, i, ä, ö, und ü zu j, und nach a, o und u zu einem r / gh, ähnlich dem arabischen غ (gheyn).

Besonders die Erläuterung mit dem Arabischen werden viele hilfreich finden. Nun, ja, aus Berlin. Richtig müssten die letzten beiden Zeilen also auf berlinisch heißen:

Einmal werden wir noch wach,
Heissa, dann ist Weinachtstach, brauchste aber nich denken, dasste was abkriss, wa, verzieh dir jefällichst, du Komiker!

Gott, bin ich froh, dass ich da nicht mehr wohnen muss.

Freitag, 5. Dezember 2008

Listig, listig, tralalala

Niklaus ist ein guter Mann,
dem man nichts beweisen kann.

Und nicht bzw. nicht mehr bzw. noch nicht der Weihnachtsmann. Und weil wir immer, vollkommen egal, worum es auch geht, mit gutem Beispiel voran gehen wollen, ist dieser Blog nun eine weihnachtsmannfreie Zone.

Immerhin lustiger als die Lutherbonbons, die die Evangelen zum Reformationstag verschenken. Aber jeder nur eins! Und sauer müssen die ja auch sein. Aber das macht ja lustig.

Bühnendeutsch

Hmm, als ich auf dem Klo nachdachte (ja, auf dem Klo, was machen Sie denn da?) kam mir, dass der Reim "König" - "wenig" bei Schiller eigentlich auch dem damaligen Bühnendeutsch, was ja der Vorläufer der deutschen Standardsprache war, geschuldet war, denn das war damals das, was man für akzentfrei hielt, nämlich, ei verbibscht, Sächsisch.

Dies olles is mir viel zu wähnisch
begonn er zu Agibdns Kähnisch, nu wor.

Hm, reimt sich auch nicht.

Dienstag, 2. Dezember 2008

Heeo!

Eine immer wiederkehrende, wenn auch nur sporadisch-launenhaft wiederkehrende Quelle der Freude ist es ja, dialektale Aussprachen in vermeintlich standardsprachlichen Texten zu erkennen. (hmm, wieviel Prozent der Leser habe ich wohl nach diesem ersten Satz verloren?)

Wie geht das? Ist ganz einfach und kann auch zu Hause selber gemacht werden. Klassische Beispiele finden sich in der klassischen deutschen Dichtung (wir haben ein Wortspiel versteckt, finden Sie's?):

de Göde

Ach, neige, du Schmerzensreiche,
Dein Anlitz gnädig meiner Not!

spricht Gretchen im Faust und wir fragen uns natürlich: Was soll das?
Alles wir klar, wenn man das so ausspricht, wie es de Göde wohl als Frankfordder getan haben wird, alles irgendwie weischer und zärtlischer mit jenem stimmhaften dentalen Frikativ, der in ehemals französisch besetzten Teilen Deutschlands häufiger ist, also wie das "j" in Journal:

Ach neische, du Schmerzenreische,
Dein Antlitz gnädisch meinä Nohd.

Und voilà! Habemus Binnenreim!

der Andere

Der kann das auch. Eher aus Süddeutschland kommend nimmt Schiller es nicht so genau mit den Äs, Ös, und Es, bzw. weiß er gar nicht, dass es da einen Unterschied gibt. (Im Saarland wird z.B. Dörrfleisch immer als Dürrfleisch geschrieben, weil eben beides därrfleesch ist). Das macht es für Polykrates natürlich einfach, Folgendes zu reimen:

Dies alles ist mir viel zu weenisch,
begann er zu Ägüptens Keenisch.

Ich gestehe, dass ich Badener bin.

der aktuelle Anlass

Wiewohl glühende Atheistin, pflegt die Tante sämtliche Weihnachtstraditionen, derer sie nur irgend habhaft werden kann, und singt zum Anzünden der Kerzen am Azvenzkranz:

Freut euch, Ihr Christen!
Freuet Euch sehr.
Schon ist nahe der Herr.

Der Herr? Ja wohl eher der Heer, oder? Bzw. der Heeo. Und so hatte ich gehofft, hier einen nördlicheren, bevorzugt Münsterländischen Dichter, naja: Autor, versteckt zu finden. Doch weit gefehlt: Es stammt von Maria Ferschl, und die wiederum stammt aus Österreich. Und hat da auch die gesamte Lebenszeit ihres Lebens, nun ja, gelebt.

Freuts Earna säa,
schon ist noh der Häa!

Und er hot zehn Deka Powidldatschn mit Brechlingsgselz mitgbrocht.

Dienstag, 25. November 2008

Krise? Welche Krise?


Man muss sich immer mal wieder klar machen, was es für ein Luxus ist, nicht gewählt werden zu wollen. Dann kann man sagen, was man will und denkt. Irgendwie wollte das galube (schon wieder, das schreib ich immer falsch) auch der Clement (mein Gott, jetzt weiß ich noch nicht mal den Vornamen, und jetzt ist er nicht mehr in der SPD und ich werd' es nie mehr wissen. War dann vielleicht auch nicht so wichtig), der Clement also damals der Ypsilanti sagen wollte, aber irgendwie wollte sie das nicht hören. Naja, jetzt ist er ja selber nicht mehr in der SPD, und darf auch sagen, was er will, nur will das keiner mehr hören.

Höre ich da wen den Namen dieser schrecklichen Frau rufen? Ja, die darf auch sagen, was sie will, aber zumindest hat ihr Mann wohl festgestellt, dass er immer noch zu viel von ihr hat, wenn er nur die Zeitung aufmacht.

Ist mir aber egal. Wenn man nämlich nicht gewählt werden will, ist man nämlich in der luxuriösen Lage, sich über gute Neuigkeiten freuen zu dürfen:

Die Menschen kaufen weniger Autos! Wuuhuuu!

Ist doch eigentlich super. Ich freu mich auch. Das wollten wir doch immer. Jetzt tut nicht so, als wär euch das nicht klar gewesen, dass die Menschen, wenn sie weniger Autos fahren sollen, auch weniger Autos kaufen werden. Das kann man sich doch an zwei Fingern abzählen, dass die dann weniger Autos kaufen werden!

Und die Wirtschaft? Die Arbeitsplätze? Sollen die eben was anderes herstellen. Fahrräder zum Beispiel. Oder Züge. Oder Busse. Sind doch alles drei sehr schöne Sachen.

Freitag, 7. November 2008

Fallen

... war ja mein Favorit, bevor mit einfiel, dass es das Präfix er- noch gibt. Irgendwo in unserem sehr großen neuen Keller gibt es eine Grammatik, in der auch beschrieben ist, was diese Affixe alle so für semantisches Gepäck mit sich tragen - das ist nämlich das Intoressante an der Geschichte, dass die Dinger ja schon Bedeutung mitbringen (was ja auch Gartman nicht zerstanden hat) (aber nicht nur: be- macht zum Beispiel das Objekt überflüssig (oder so ähnlich): ich fülle den Anhänger mit Saatgut - ich befülle den Anhänger). Vielleicht hat ja der eine oder die andere auch eine Grammatik oder jetzt Lust bekommen, sich auch einmal eine zu kaufen.

So, jetzt wurde ja aber gewählt, und die Tante muss gestehen, dass auch ihr die Tränen kamen bei der Rede von Mr. Obama. Haben die doch glatt einen Neger gewählt. Die Tante ist dann aber standhaft geblieben und hat schnell was anderes angekuckt. Zum Beispiel die lustigen Wahlanalyseschaubilder! was man da alles lernen kann. Wie in der Mitte alles rot ist, und wie es von Wahl zu Wahl von der Mitte her röter oder von außen her blauer wird. Wie knapp das in manchen Staaten ist (einer ist ja immer noch nicht ausgezählt). Und dass schlechtes Wetter am Wahltag normalerweise gut für die Republikaner ist, weil die reicher sind und keine Probleme haben, zum Wahllokal zu kommen. Was diesmal z. B. in North Carolina allerdings nicht so war, da viele Demokraten schon vorher gewählt hatten, was jetzt häufiger ging und heftig von den Demokraten beworben wurde. Daher waren die Republikaner nicht mehr be-, sondern zervorteilt, weil weniger Leute wählen gingen, was aber egal war, da wesentlich mehr Demokraten vorgewählt hatten.

Ich denke ja schon lange, dass die Tatsache, dass in Deutschland am Sonntag gewählt wird, die Konservativen bevorteilt, weil deren Klientel sowieso unterwegs ist, um in die Kirche zu gehen. Vielleicht ist dem aber auch nicht mehr so. Und die Konservativen sind envorteilt.

Montag, 3. November 2008

Antworten

Tröstlich zu wissen, dass meine Leser genauso einen Hau haben wie ich. Deutlich mehr als 2 Zuschriften befassten sich mit dem Thema "ein Verb für alle Präfixe". Leider kann das Problem nicht als gelöst betrachtet werden.

Floxx schlug setzen vor, was wie die meisten Verben an ge- scheitert. Man könne ja aber auch gesetzen einführen, um die Bundestagsberichterstattung abzukürzen:

Das Parlament hat gestern gesetzt, dass man nicht mehr gleichzeitig dumm und langsam sein darf, sondern sich eins von beiden aussuchen muss.

Und oft fragt man sich ja, wie man sich selber in einer Diktatur verhalten würde. Also ich bin am 31. Oktober nicht für meine Überzeugungen aufgestanden und habe die Kinder mit einem "Lasst den Scheiß!" weggeschickt, sondern habe mich am in die innere Emigration zurückgezogen und die Klingel ausgeschaltet (ein weiteres tolles Feature unserer neuen Wohnung).

Freitag, 31. Oktober 2008

Kein Kürbis, nirgends.


Initiative des Monats ist die Evangelische Kirche, die unter dem Motto "Wir waren zuerst da" versucht, den 31. Oktober wieder für sich als Reformationstag zu reklamieren. Das ist leider irgendwie vergeblich, aber nichtsdestoweniger wünschenswert. Aber leider, leider sind Innehalten und Bibelstudium irgendwie nicht so attraktiv wie blutsaugende Monster und Bonbons. Ich weiß auch nicht, warum.

Wenigstens wäre zu hoffen, dass man nicht mehr diese schreckliche Feldfrucht essen muss. Es ist mir ja schon klar, dass wir bis zum bitteren Ende einfach jeden Scheiß aus Amerika übernehmen werden - aber auch das Essen? Bitte nicht.

Dienstag, 28. Oktober 2008

ent, be, ge, zer, ver, er

Eigentlich ist es ja gut, dass er zahnt, und der eine Zahn sieht ja auch süß aus. Aber natürlich beißt er jetzt noch mehr, und er schreit auch nachts mehr.

Ja, unser Sohn hat einen, Zahn und kriegt nun einen zweiten (nur noch 18 ...). Natürlich ist sein Mund noch nicht vollständig verzahnt, aber man kann schon mit Fug und Recht behaupten, er sei ein bezahntes Wesen, weil er erfolgreich gezahnt hat. Und das wird er hoffentlich für den Großteil seines Lebens bleiben, eben so lange, bis er entzahnt.

Wenn ich Langeweile habe denke ich darüber nach, ob es ein Verb gibt, von dem es Bildungen mit allen echten Präfixen (be-, ge-, ent-, ver-, zer-, er-) (waren sie das?) gibt.

(Zugegeben: Eigentlich denke ich, sobald es mir wieder einfällt, dann die ganze Zeit drüber nach, egal, ob ich was andres zu tun habe oder nicht.)

Und bis gerade eben dachte ich noch, ich habe endlich eines gefunden. Dann erinnerte ich mich an er-. Mist. Andererseits müsste ich mir sonst was neues ausdenken.

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Hinaus


Eines, was man als Eltern von Dreijährigen nicht mehr regelmäßig macht, ist neben den üblichen Verdächtigen Spazierengehen. Das nämlich meist eher ein Spazierenstehen, da die anwesenden Kinder sich schrecklich langweilen, wenn sie sich langsam fortbewegen und reden, es aber furchtbar spannend finden, herumzustehen und nasses Laub anzukucken. Naja, deswegen sitzt man ja auch meistens auf Spielplätzen herum.

Am Wochenende haben wir es aber mit unseren neuen Nachbarn nochmal versucht, und es hat geklappt. Total verrückt. War sehr schön und eine willkommene Abwechslung. Allerdings muss das Kind so weit nach vorne rennen und rufen, das sie die erste ist, dass die mitgelaufene Mama schon umfällt, wenn wir nahe genug für das tolle Photo sind. Egal.

Donnerstag, 16. Oktober 2008

Kaum schreibt man mal was über Bekannte ...

... merkt man mal, wer alles seinen Blog liest, ohne was zu sagen oder gar Kommentare zu hinterlassen. Alle weisen die Möglichkeit, sie hätten geschnarcht, weit von sich. Ist ja auch egal. In den eigenen vier Wänden dürfen wir ja alle Gott sei Dank noch schnarchen so viel wir wollen. Sonst ist ja schon alles zur Nichtschnarcherzone erklärt worden.

Offiziell natürlich aus Gesundheitsgründen, aber eigentlich natürlich, weil dann die Qualität der Abhörprotokolle leidet, und Herr Schäuble hört doch nicht mehr so gut.

Aber ursprünglich wollte ich heute die Qualität des deutschen Einzelhandels loben. Wir kufen unseren neuen tollen Herd bei Elektro Schirra in Saarbrücken, was folgende Vorteile gegenüber z.B. Saturn hatte:
  1. Man muss sich keine Scheiß laute Musik anhören. Alleine das ist es schon wert.
  2. Man wird tatsächlich fachkundig beraten von jemandem und nicht von einem Azubi.
  3. Bei Saturn ist es auch nicht günstiger.
  4. Der Herd wurde geliefert und eingebaut (was wir ja sonst hätten selbst machen müssen) und angeschlossen.
  5. Die Verpackung haben sie auch wieder mitgenommen.
  6. Sie haben sich zwar ein wenig an der Arbeitsplatte verschnitten, was uns aber nicht stört, uns aber angeboten, die Arbeitsplatte neu zu kaufen und es zu ersetzen. Das mit dem Verschneiden hätte ich ohne Probleme selbst erledigen können, das andere aber nicht. Das war uns aber zu viel Aufregung und Staub, dafür haben sie die Arbeitsplatte bezahlt.
  7. Und das Beste: während der ganzen Sache musste ich mir nie eine Warteschleifenmelodie anhören oder war mit einem Servicemitarbeiter verbunden. Spitze.

Mittwoch, 15. Oktober 2008

Nach der Waschmaschine ...

... ist vor den Badezimmerregalen. Alte Umzieherweisheit. In letzter Zeit war ich wieder viel in Baumärkten und in unserer Wohnung und habe Dinge angeschraubt. Das heißt, meistens habe ich nichts angeschraubt, sondern die Kinder gefüttert, weil man nicht bohren kann, wenn sie wach sind, denn das ist so laut, und außerdem sind sie einem im Weg, denn bohren kann man nicht allein, denn es muss ja jemand den Staubsauger halten. Deshalb muss man warten. Bis sie schlafen. Dann kann man aber nicht bohren, weil man nicht bohren kann, wenn sie schlafen, weil das so laut ist.

Aber wir haben nun endlich eine Spüle, eine Spülmaschine und eine Waschmaschine. Die hatten wir zwar auch schon vorher, da standen sie aber einfach nur so rum. dafür haben wir nun nicht mehr so viel Platz, um irgendwas drauf zu stellen.

Ich bin müde. Schlafen kann man aber auch nicht, weil die Nachbarn schnarchen, und das ist so laut.

Dienstag, 23. September 2008

Minderheiten

Normalerweise lasse ich Gruppen mit internen Streitigkeiten ja gerne alleine. Zum Beispiel glaube ich nicht, dass Menschen in Nordirland / Ulster ausgerechnet auch noch meine Meinung brauchen, wie sie ihre Probleme den lösen könnten, vielen Dank. Auch die katholische Kirche wird von mir nicht darüber informiert, wie viele Engel denn nun wirklich auf einer Nadelspitze tanzen können (auch wenn die Antwort natürlich ganz klar lautet: "Keiner. Engel tanzen nicht."). Dafür sind soziale Biotope ja da.

Weil aber Ucke Mimo in seinem Blog, den ich ausführlich verfolge, weil ich die Hoffnung habe, irgendwann mal was von dem zu verstehen, was er schreibt, auf einen Artikel verwies, in dem interne schwule Problematiken verarbeitet werden, hab ich da mal reingeschnuppert.

Da hab ich dann auch erstmal nix verstanden. Irgendwie geht es darum, wann man richtig schwul ist, und dass es eigentlich Quatsch ist, dass manche meinen, nur mit Prosecco sei man korrekt homosexuell. Glaub' ich.

Und dann kam es mir: Ich werde diskrimiert! Nun ist das Magazin der Süddeutschen Zeitung ja schon lange groß im "Männer müssen Fußball kucken, Frauen sind Zicken, aber das wollen wir ja alle so"-Diskurs und deswegen auch zum Kotzen. Vielleicht wird man ja so, wenn man in München wohnt.

Aber dass Homosexuelle denken, ich sei nur ein richtiger Heterosexueller, wenn ich heirate, Kinder habe und auch Geschlechtsverkehr immer nur geregelt, macht mich irgendwie betroffen. Und das nicht nur ein Stück weit. Da wird doch mit Spatzen auf Kanonen geschossen!

Dienstag, 16. September 2008

Burn, baby, burn

Gerade wird mir alles zu viel. Wir ziehen ja Ende dieses (bald in diesem Sprachraum: diesen, aber das macht gar nix, wir üben uns in Toleranz) (Einatmen, Ausatmen) Monats um, und auch sonst ist viel um die Ohren. Und alle kommen an, wollen was und nerven, auf dass man ihnen zurufen möchte:

Macht doch Euren Scheiß alleine!

Hier stellt sich jedoch bei genauerem Nachdenken folgendes Problem: Wer genau sind "Ihr"? Und was ist ihr "Scheiß"? Eigentlich ist es nur mein Leben, das mir gerade über den Kopf läuft. Und das sollen bitteschön nicht die anderen für mich machen. Mist.

Nachtrag: Ab nächsten Monat habe ich eine Dreiviertelstelle! Wuhu!

Mittwoch, 10. September 2008

Schneller, Teilchen, schneller

Wollte nur noch schnell daran erinnern, dass wir jetzt alle unsere unerledigten Sachen erledigen sollten, weil ja in ein paar Wochen die Welt untergeht. Wer also seine Steuererklärung noch nicht gemacht hat: Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt dafür.

Obwohl, dann ist es ja egal, weil ja alles so schnell geht. Und so viel ist haben wir nicht erlebt dann. Nie wurde ein dunkelhäutiger Mann amerikanischer Präsident, geschweige denn eine Frau. Also, natürlich wurden schon dunkelhäutige Männer Frauen, aber nicht amerikanische Präsidenten. Zumindest habe ich noch nie von einem Fall gehört, in dem ein amerikanischer Präsident eine Frau geworden wäre. Wobei man natürlich sagen muss, dass der Präsident meinen würde, er sei schon immer eine Frau gewesen, die nur in einem Männerkörper gesteckt habe, aber das war ja auch noch nie der Fall.

Naja. Heute hat der Teilchenbeschleuniger seinen Dienst aufgenommen und wird vielleicht bald schwarze Löcher produzieren, aber das kriegen wir dann vielleicht auch gar nicht mit, weil wir schon im schwarzen Loch drin sitzen. Und weil der in der Schweiz ist, wollte ich auch meinen Genf dazu geben.

Und die Menschen, die den Teilchenbeschleuniger per Eilantrag vom Europäischen Gerichtshof verbieten lassen wollten, erhalten den erstmals seit langem wieder vergebenen Initiative-des-Monats-Preises äh -Preis.

Mittwoch, 3. September 2008

Genug gewählt

Der Isländer an sich scheint ja zu viel Zeit zu haben oder zu viel Kontakt mit Trollen, die ihm die Ohren vollkreischen, so dass er nicht mehr klar denken oder singen kann (ja, ich meine Sigúr Ros oder wie immer man das schreibt). Eine nette Idee, wie man sich als Isländer die Zeit vertreibt, hatten drei Isländer und bauten die Seite iftheworldcouldvote.com.

Interessant die Liste der Länder, in denen John McCain führt - allerdings sind für einige die Daten einfach zu dünn. Und man sieht schön die Nachteile des Mehrheitswahlrechts - ich persönlich schwankte lange, ob Obama der Richtige ist. Irgendwie scheint der mir nicht ganz koscher - das dachten neben den meisten Thailändern und Taiwanesen auch viele Israelis. Und die sollten das ja wissen.

Vermutlich ist John McCain deswegen koscherer, weil die Tochter seiner Vizepräsidentschaftskandidatin (ich liebe Deutsch) den zukünftigen Kindsvater Levi Johnston auch bald heiraten werde. Und Levi klingt ja irgendwie jüdisch. Da ist sie wieder, die Weltverschwörung.

Dienstag, 2. September 2008

Wir gratulieren, wir gratulieren !!


Titel bitte gesungen mit jener Freude, die die Bewohner des unbesiegbaren gallischen Dorfes zeigen, als Obelix einmal alle Römer alleine verkloppen darf, weil er Geburtstag hat

Jetzt hat auch noch die Viezepräsidentschaftskandidatin Faye Palin, die die New York Times immer irritierender Weise als Ms. Palin abkürzt - aha, macht man anscheinend seit den 70ern so, erinnere ich mich nicht daran, das in den 90ern in der Schule gelernt zu haben, aber unsere Bücher waren auch ziemlich alt - Ms. Palin also hat bekannt gegeben, dass sie Großmutter wird, obwohl ihre Tochter gar nicht verheiratet und noch minderjährig ist.

Das ist doch toll, Frau Palin tritt ja vehement gegen Sexualaufklärung in der Schule ein. Denn das führt doch nur zu sowas! Dann haben die Menschen womöglich noch Geschlechtsverkehr!! Das darf man denen doch nicht auch noch erklären!!!

Frau Palin tritt ja auch für sexuelle Enthaltsamkeit vor der Ehe ein, und, äh, jetzt, äh ... sieht man ja, wie wichtig es ist, dass noch viel mehr Menschen dafür eintreten! Dann bringt das endlich was. Ganz bestimmt.

Ihre Tochter heißt übriges Bristol und wurde nach Bristol Bay (s.o.) benannt. Also das ist jetzt mal richtig bescheuert.

Nachtrag 3.9.2008: Ich habe ganz vergessen zu erwähnen, dass das wir im Titel nicht nur ich im pluralis majestatis ist, sondern auch Onkel Tom mit einschließt. Entschuldigung Tom. Ich darf doch Tom zu dir sagen, oder?

Montag, 1. September 2008

Ich steh' im Regen ...

Also:
  1. Amerikanische Fundamentalisten haben auf Teufel komm raus gebetet, dass es bei Obamas Parteitag aus Kübeln gieße.
  2. Es hat da nicht geregnet.
  3. Dafür ist jetzt der Parteitag der viel gottesfürchtigereren Republikaner einem Hurrikan zum Opfer gefallen.
Das bedeutet nun natürlich nicht, dass Gott auf Seiten der Demokraten ist. Das kann ja gar nicht sein. Es kann folgende Erklärungen geben:
  1. Wir haben nicht fest genug gebetet.
  2. Sonst hätte es auf dem Parteitag der Republikaner noch viel fester gestürmt.
  3. Gott stellt uns auf eine Probe.
  4. Gott hatte noch eine viel bessere Idee und das wird schon für irgendwas gut sein.

Freitag, 29. August 2008

Jan Frodeno ist nicht die beste Pizza der Welt

Endlich wieder Olympiade! Der Saarländer ist ja immer sehr stolz auf seine eignen Athleten - naja, ehrlich gesagt, mir ist es wurscht, aber ich glaube doch, schon mal einen eignen Saarlandmedaillenspiegel in der Zeitung gesehen zu haben, bzw. hier würde das in der Saarbrücker Zeitung Saar-Medaillenspiegel heißen. In Québec zumindest wird das so gemacht.

Und in der SZ (die Saarbrücker Zeitung versucht, diese Abkürzung auch für sich zu etablieren, um dadurch ein wenig den Ruf zu ergaunern, eine lesenswerte Tageszeitschrift, pardon: Saar-Tageszeitschrift zu sein. Davon kann aber überhaupt keine Rede sein, die Saarbrücker Zeitung ist von allen Regionalen Tageszeitungen die schlechteste, die ich je las.) , also in der Süddeutschen hat Jan Frodeno behauptet (er hat es vermutlich auch wo anders behauptet, aber nur die Süddeutsche zitiert in damit), er gehe sehr gerne in das Restaurant da Pepe (bis hierhin ist alles korrekt), und da gebe es die beste Pizza der Welt.

Na, da müssen wir aber doch widersprechen. Dort gibt es noch nicht einmal die beste Saar-Pizza, geschweige denn Welt-Pizza. Es gibt dort die zweitbeste Saar-Pizza, die beste gibt es bei Pizza per Tutti (kostenlose Werbung, here we go).

Bei da Pepe gibt es allerdings den lautesten Saar-Pizzabäcker (Pepe), der aber irgendwie nie in der Küche zu sitzen scheint. Er sitzt nur vor dem Restaurant und sieht zu, dass er dabei beobachtet wird, dass alle sehen, wie er mit jedem sein Schwätzchen brüllt. Italiener eben, immer gut gelaunt, immer lustig, immer nervig. Scheint zu funktionieren.

Wir nun mögen ihn nicht, seit er so laut bellte, dass unsere Tochter Angst vor ihm hatte. Aber immerhin ist er ein Original und lässt gut kochen. Sein Laden brummt auf jeden Fall, auch weil man dort schön wichtig sitzen kann, von allen gesehen wird und die eignen Kinder derweil auf dem Spielplatz gehen können und die Eltern von Kindern, deren Eltern mit ihnen tatsächlich spielen, nerven können, weil sie (die Kinder) ja auch mal ein bißchen Aufmerksamkeit haben möchten, wenn schon nicht von den eigenen Eltern.

Oh, das klang jetzt ein wenig negativ. Das war nicht beabsichtigt. Es sollte sehr negativ klingen.

Direkt gegenüber liegt übrigens das Haus, in dem es jüngst brannte, was wieder einmal klar macht, dass hier die im Viertel die Hütte brennt.

Und Pepe erklärt, das ist eigentlich ganz lustig, auf seiner Tafel, was er gerade für gut ("é Rock"), oder doof ("no é Rock"). In dem Fall ist natürlich Jan Frodeno Rock, und E.P.O. keiner. Mit E.P.O. ist nach einigem Nachdenken vermutlich Erythropoetin gemeint. Das ist natürlich richtig, das ist schon wieder alt. Richtig geil ist Gendoping, das Zeug sorgt dafür, dass die natürlichen Wachstumshemmer ausgesetzt werden. Das nimmt vermutlich Michael Phelps.

Und welche Sprache könnte denn "cé" sein? Esperanto? Volapük?

Donnerstag, 21. August 2008

Es gibt zwei Sorten von Menschen auf der Welt ...

(Juhu! Endlich wieder!) (Eigentlich ist das ja meine Lieblingskategorie. Aber man kommt ja zu nix.)

Die einen sind Behalter. Die anderen sind Wegwerfer. Nie wird das deutlicher, wenn man zusammen wohnt und nicht genug Platz hat, oder umzieht. Der eine will all die schönen Erinnerungen aufheben, und diesen alten Schuhkarton, den ich damals nach meiner Zwischenprüfung in Altorientalistik aus dem Altpapiercontainer gefischt habe, könnte ja vielleicht ja doch noch jemand gebrauchen, vielleicht kann man den ja irgendeiner Einrichtung spenden ...

(Eigentlich kommt in diesem Satz zu oft "alt" vor, das lasse ich mir gewöhnlich nicht durchgehen. Weil es aber nicht nur zwei- sondern dreimal vorkommt, ist es vielleicht auch wieder gut. Ich glaub, ich warte, ob jemand einen Kommentar dazu hinterlässt, weil das eh nie jemand macht, wird es also schon okay sein).


Ja, und die anderen wollen Ballast abwerfen.

(Oh, und eigentlich Punkt vor der Klammer.)

(Sieht aber komisch aus).


Ballast abwerfen, weil sie eigentlich - tief in ihrem Inneren - ja doch Behalter sind und sich disziplinieren müssen, damit sie nicht untergehen in dem ganzen Quatsch, sondern eher so zenmäßig im Hier und Jetzt leben und ihr Herz nicht an Dinge hängen. Klappt auch ganz gut.

Deswegen werfen wir auch die alten CD-Ständer weg, weil CD-Ständer sich eigentlich überholt haben und der Flohmarktartikel schlechthin sind. Nur dass keiner die braucht.

Donnerstag, 14. August 2008

Dienstag, 12. August 2008

Finde den Experten

heute: Englisch

Häufig muss ich auf der Arbeit Übersetzungen einpflegen und ich frage mich dann oft: Ist das jetzt gescheites Englisch? Oder nicht? Schließlich bin ich ja auch kein Muttersprachler, also schon, aber eben keiner des Englischen, denke aber immer, ich kann das ganz gut.

Nun habe ich endlich was gefunden, was ich auch immer falsch mache, zumindest weiß ich aber, dass ich es falsch mache und mache es zu oft statt zu wenig, nämlich: Extremeoftverwending of the continuous form. Der Fehler, den andere machen, ist natürlich Nieverwending of the continuous form.

Die continuous form hat jeder in den ersten 12 Lektionen behandelt und danach wieder vergessen und geht so: I am typing.

Stimmt auch gerade, weil ich gerade dabei bin und das über einen längeren Zeitraum tue. Oder so. "I type" wäre auf jeden Fall falsch. Die genauen Regeln kenne ich nicht und sowieso machen das nur Muttersprachler richtig. Ein Englischprofessor erzählte mir mal, er habe einen Unfall in England gehabt. Der Polizist fragte ihn nach dem Ablauf und er begann: "I drove ..." - "No, no, you were driving." (Gut. vielleicht sollte ich erwähnen, dass er das nicht nur mir erzählte, sondern den anderen 76 Studenten im Zimmer auch.)

Nichtenglischmuttersprachler sind sich dessen aber meist nicht bewusst und übersetzen alles mit der Normalform. Daher ...

... erkennt man einen ganz schlecht übersetzten englischen Text daran,
dass kein einziges Mal -ing drin steht.

Und ich hab schon 6 Kartons gepackt.

Montag, 11. August 2008

Umzug

Wir werden ja bald umziehen. Bald heißt in nächster Zeit und ist ein sehr schönes Wort, das Menschen ohne Sprachgefühl, die wichtig tun wollen, immer öfter durch zeitnah ersetzen. Das nervt und ist der seltene Fall eines neuen blöden Ausdrucks, der nicht aus dem Englischen erfunden wurde.

Dabei ist zeitnah nicht völlig überflüssig - es ist nützlich, wenn man ausdrücken möchte, dass etwas zeitlich nah (ach) ist, ohne dabei dabei die Richtung (vorher oder nachher) einschränken zu wollen. Wenn etwas also ungefähr zur selben Zeit stattfindet, dann ist findet es zeitnah statt. Wenn etwas kurz danach, findet es kurz danach statt. Bitte merken Sie sich dass, wenn Sie nicht bescheuert klingen möchten.

Ach ja, wir ziehen übrigens auch raumnah um, bzw. eher raumbald.

Mittwoch, 6. August 2008

Zeig doch mal die Bülder ...

Also, wir waren ja in Urlaub. Das ist gut, weil man da viel im Wagen liegen und schlafen kann.Oder man kann tolle Sandkasten am Strand bauen, auch wenn die Tante noch nicht so genau weiß, wie das geht. Da hinten ist Mama gerade kalt.
Oder man kann Pommes essen und sauer sein, dass man photographiert wird. Und die Haare kann man auch geschnitten bekommen.
Und wenn man noch nichts essen darf, aber so gern möchte und sich immer den Kopf verdreht, weil alle immer sich Sachen in den Mund stecken, kann man herzhaft auf Papas Daumen kauen.Nur Bilder drehen kann man nicht.

Dienstag, 5. August 2008

Regel 423: Computerprogramme / Internetdienste

Ich habe schon lange die Idee für eine lose Serie folgenden Inhalts: Manchmal ist es ganz einfach, zu wissen, ob etwas oder jemand gut ist oder nicht, selbst wenn man selber keine Ahnung von dem Fachgebiet hat. Denn es gibt meistens ein Kriterium, das der/die/das entweder erfüllt, weil er/sie/es es ernst meint oder sich schon lange damit beschäftigt, oder eben nicht. Das ist immer etwas eigentlich nebensächliches, und man kann dann noch nicht sagen, ob er/sie/es richtig gut oder nur gut ist. Aber es reicht eigentlich immer dafür zu sagen: wenn er/sie/es das nicht macht/kann, kannst du es gleich vergessen. Heute:

Du weißt, dass der Internetdienst nix taugt, wenn du
(a) die Datenschutzbestimmungen oder (b) die Kündigungsmöglichkeit
nicht finden kannst.

Wenn ich da drüber nachdenke, ist das eigentlich eine Regel.

Donnerstag, 31. Juli 2008

Ich bin berühmt

Heute nacht wurde ich wach, weil mehrmals hintereinander jemand "Uuuuuuuuuuuuuh!" rief. Und da ich sowieso den Wecker reparieren musste, stand ich auf, und sah im Hinterhof Leute aus dem Fenster kucken und bald auch schon einen Feuerwehrmann rumlaufen.

Und jetzt kommt's!

Da wird natürlich alles klar: Illuminati! Sie haben nicht "HilfUUUU!" gerufen, wie Onkel Tom meinte, sondern "IllUUUminati!", wie auch Onkel Tom meinte.

Darauf gekommen ist er, weil heute Burning down the house im Radio lief.
Und die Hausnummer bestimmt die 23 ist.

Und wieviel Verletzte gab es? 5.
Und was ist die Quersumme aus 23? Da haben wir's.

Und über die Vermieterin hab ich bisher nur nix Gutes gehört.

P.S.: Gute Besserung.

Montag, 28. Juli 2008

Wieder da

Also, wir sind wieder da. War auch irgendwie schön, haben auch schön viel Rückengymnastik gemacht, und so. Bilder kommen irgendwann. Mir sind auch einige Gedanken gekommen, nur muss ich die noch ordnen, wie so einiges im Haus.

Vorab schon mal eine Überlegung: Es gibt viele Schimpfwörter für Prostituierte, aber keine für die Männer, die deren Dienste in Anspruch nehmen. Das sollte man eigentlich ändern.

Das momentan einzige Wort Freier klingt ja so, als würden die da mit Blume im Knopfloch, Kniebundhosen und Rüschchenhemden anhupfen und Selbstgereimtes vortragen.

Nach allem, was ich so höre und vermute, ist das aber irgendwie ganz anders.

Freitag, 11. Juli 2008

Urlaub

Heute geht es für zwei Wochen nach Dänemark. Vielleicht fällt jemand auf, dass deswegen nichts geschrieben wird. Vielleicht.

Wo? Wie?

Also der Barack Obama, gell, der ist ja total beliebt. Der ist zwar noch gar nix offizielles, noch nicht mal richtiger Kandidat fürs Präsidentensein, aber auch schon irgendwie super und steht auch dauernd in der Zeitung oder kommt im Fernsehen und ist auch immer gut drauf.

Und der Barack Obama möchte jetzt, damit er noch beliebter ist bei sich zu Hause, eine Rede vor dem Brandenburger Tor halten. Dann weiß der Amerikaner an sich auch, dass er, also der Barack Obama, auch in Europa total beliebt ist.

Und das findet der Wowereit Klaus auch total gut, weil dann irgendwie alle total beliebt sind und gut drauf und so, so wie er eben. Deshalb soll der das machen dürfen, also der Obama Barack da reden.

Und die Merkel Angela findet das irgendwie nicht. Die ist aber auch total beliebt, sowieso, obwohl sie gerade gar nicht vor dem Brandeburger Tor redet.

Und das findet der Wowereit Klaus nun nicht gut, weil dann nicht mehr alle gut drauf sind. Deshalb will er die Merkel Angela warnen, weil er es gut meint mit der. Denn "sie müsse aufpassen, dass sie sich nicht instrumentalisieren lasse".

Da wird einem richtig was geboten fürs Geld.

Mittwoch, 9. Juli 2008

Urlaub

Am Wochenende war ich mal wieder wandern, um mal wieder zu entspannen und runterzukommen. Hat leider nicht so gut geklappt, also das Entspannen schon, aber nicht das Runterkommen, weil die Knie so weh taten, dass ich von den Bergen kaum noch runterkam.

Wir (Freund Buchsbaum und ich) waren also am Mittelrhein und dachten immer wieder:

Schön ist es hier! Sieht ja ganz aus wie zu Hause!

Nur ohne Vater Rhein natürlich. Der ist natürlich aber auch allgemein überschätzt, auch wenn er der einzig legitime Nachfolger von River Phoenix ist.
Vielleicht lag die Ähnlichkeit aber auch daran, dass hier wie in der Pfalz wir auf dem Jakobsweg wanderten. Der Jakobsweg ist ja im Moment der große Platzhirsch unter den Wegen, der ist ja überall. Der Franz Beckenbauer unter den Wanderwegen. Es gibt kaum noch einen Weg, der nicht der Jakobsweg ist.
Seit Jahren ziehe, ach was: irre ich nun schon umher auf den Jakobswegen dieser Welt, ohne je irgendwo anzukommen.

Aber einen Buchvertrag hat mir deswegen noch keiner angeboten. Pööh!
Im Moment bin ich übrigens gerade in Siegen. Auf dem Jakobsweg.

Mittwoch, 2. Juli 2008

EM-Nachlese (mit gemischtem Doppel)

Autokorso

Kautorso

Damit sind die beiden Pole, zwischen denen wir uns die letzten Wochen bewegten und verzweifelnd versuchten, Schlaf zu bekommen, hinreichend umrissen.

Dienstag, 17. Juni 2008

Koa zwoats Koadobba

Ein Gutes hatte die Sache ja: wir Deutschen wissen jetzt endlich, dass wir damals 1978 uns für alle Zeiten blamiert haben.
Jetzt blamieren sich nur die, die ganz fest davon überzeugt sind, dass die Mannschaft des Deutschen Fußballbundes Europameister wird. Und gestern Autocorso machten.
  • Obwohl 1: Vielleicht haben sie ja einfach nur die letzte Moeglichkeit genutzt.
  • Obwohl 2: Autocorso ist das falsche Wort - es handelte sich eher um "Auf-der-Fahrt-nach-Hause-allen-Hupen,-die-mich-sehen", aber das klingt natürlich nicht schick. Daher präge ich jetzt den Namen drive by honking bzw. casual honking, wie man in Großbritannien sagt.
  • Obwohl 3: Ich dachte ja auch mal, Autocorso sei ganz lustig, überschwängliche südländische Lebensfreude eben. Dann dachte ich, es sei weniger überschwängliche südländische Lebensfreude als vielmehr ubiquitäres transnationales Dumpfbackentum. Jetzt denke ich, überschwängliche südländische Lebensreude ist nur einen Fingerbreit entfernt von überschwänglicher südländischer Laberbackigkeit und überschwänglicher südländischer Nervigkeit. Ich denke, das trifft es am besten.

Freitag, 13. Juni 2008

Hose kaufen

Gestern war ich mir Hosen kaufen, wie es sich gehört, gleich 3 mal dieselbe. Weil ich nicht alles bei hager & mager kaufen will, das dann in China produziert wurde, bin ich zu Charme & Anmut gegangen, die lassen in Taiwan produzieren.

Das ruft mehrere Fragen auf:
  • War das jetzt trotzdem irgendwie politisch korrekt?
  • Gibt es außer Hasi & Mausi noch andere Kosenamen für Bekleidungsketten mit Abkürzungen als Namen?
  • Wie lautet der andere Teil des gemischten Doppels?
Kosehaufen

Und dass der Schweini seinen Kosenamen zu Recht trägt, haben wir letzte WM auch schon behauptet.

Mittwoch, 11. Juni 2008

Fußball

Hmm, schreibt man Tripel nicht mit einem "p"? Hat wohl keiner gemerkt. Na, egal. Diese EM (eigentlich heißt es ja Euro, aber das klingt ja so wie das Geld, das geht nicht über die Zunge. Aber hier hat die UEFA in einer bemerkenswert offenen Geste wohl beschlossen, die Veranstaltung nach ihrem Zweck zu benennen) kommt in den Gastgeberländern anscheinend nicht so gut an wie die WM in Deutschland, auch weil die Veranstalter hier Vorgaben durchdrücken konnten, die sie in Deutschland nicht durchdrücken konnten, Eintrittspreise für die Innenstadt zum Beispiel. Da sind die Schweizer natürlich sauer. Komisch, bisher hatten sie eigentlich nur gute Erfahrungen mit Diktaturen gemacht.

Donnerstag, 5. Juni 2008

Gemischtes Doppel

mit Dank an den Onkel Buxbaum (ha, user generatet content, jetzt geht's los) (ich krieg euch noch dazu)

Dienstag, 27. Mai 2008

Gemischtes Doppel (total ultimativer Kommentar zum Grand-Prix-Desaster)

Spiegelei

Siegel bei

Anmerkungen:
  1. Spiegeleibild von kbreker
  2. Möglich wäre auch noch "Igelspei", aber dafür konnte ich kein Bild finden.
  3. Weil No Angels so schlecht abgeschnitten haben, ist nächstes Jahr wieder Ralf Siegel dabei.
  4. Dann gewinnen wir auch nicht.
  5. Das ist immer noch allen Deutschen scheißegal.
  6. Allen Deutschen? Nein. Eine kleine Minderheit hört nicht auf, das ganze wichtig zu nehmen und sich zu schämen, dass Asserbaidschan besser ist.
  7. Dafür sind die nicht besser im Fußball, oder im Verreisen, oder im Exportieren, oder im Anfangen von Weltkriegen, oder im Elefantenpolo, alles Dinge, für die Deutschland zu Recht eine Spitzenposition in der Welt einnimmt.

Mittwoch, 14. Mai 2008

Haddu? oder nich?

Woher kommt die Verbindung Hase-Möhre, dieses Dream Team der Tiernahrung? Hasen sind in unserer Vorstellung ganz fest mit Möhren verknüpft, dabei hat nie jemand festgelegt, dass Hasen die besonders gerne essen. Es ist mal wieder ganz anders:

Regel 2:

Hasen essen deswegen immer Möhren, weil kleine Kinder Möhren gut durch Drahtzäune stecken kann, ohne dass ihnen die Finger abgebissen werden.

So einfach ist das.

Dienstag, 29. April 2008

Freitag, 25. April 2008

Wäsche

Ich denke in letzter Zeit oft über Wäsche nach. Das mag damit zusammenhängen, dass ich auch oft in Zusammenhang mit Wäsche anzutreffen bin.

Und das möchte ich aber eigentlich gerne vermeiden. Daher hier die offiziellen Tantentipps zum Reduzieren von Zeit in der Gegenwart von Wäsche:

  • Der wichtigste Punkt beginnt gleich beim Einkauf: nicht darauf freuen, wenn das eine gute Hemd wieder aus der Wäsche ist - 10 Stück davon kaufen! Und die anderen wegschmeißen. Seit dieser Woche besitze ich endlich 8 Paar Socken meiner Lieblingssorte und
  • in der selben Farbe, in der in meiner Familie nur ich Socken habe. Wie viel Zeit Ihres Lebens haben Sie schon damit verbracht, die passenden Socken zu suchen? Das lässt sich dramatisch reduzieren, wenn plötzlich alle dunkelblauen Socken nicht nur der Tante gehören, sondern auch alle zusammen passen!
Gut, ich kenne auch jemanden, der einfach zwei Socken aus der Wäsche nahm, weil er es spießig fand, gleiche Socken zu tragen. Der gab aber auch zu, dass er die zweite wieder zurück tat, wenn sie zu der ersten passte. Nee, nee, das wollen wir nicht, das ist umgekehrte Spießigkeit, so Leute fangen dann auch riesigen Krach in ihrem Indianerstamm an, weil nicht alle am Quilt mitarbeiten. Ich kenne jemanden aus der Yogalehrerausbildung, dem ist genau das passiert.

Montag, 14. April 2008

So geht's (anders nicht)

Ja, und schon ist es soweit - Anonyme fragen anonyme Fragen, ob das denn stimme, dass mit dem Michel. Ich weiß es doch auch nicht! Ich wollt auch nicht fragen, weil dann in meiner schönen Gerüchteküche Schmalhans Küchenmeister wäre.

Donnerstag, 10. April 2008

Der Michel ...

... ist jetzt, wenn ich das aus der Ferne gesehen habe, mit der Lotte zusammen!

Nein, so bringt das nix. (Außerdem weiß ich ja gar nicht sicher, ob sie wirklich zusammen sind, weil ich ja nur vom Spielplatz aus die beiden gesehen habe, und da konnte ich nicht weg, weil ich gerade schon jemanden anders begrüßte, den ich da zufällig getroffen hatte) (und eigentlich versuchte, mit den Gerhardts zu reden, mit denen wir da eigentlich verabredet waren) (alle, während meine Tochter dringend versuchte, mich zum Spielen zu bringen).
Noch mal:

Die kleine Schwester von Nina ist jetzt mit dem Exmitbewohner von meinem Bruder zusammen!

Hm, auch nicht. Das Problem ist, dass keiner außer mir die beiden schon so lange kennt. Ich bin der einzige, für den das eine "Was?!! Die beiden?"-Nachricht ist. Denn ich kenne beide aus ganz unterschiedlichen Gruppen und Städten. Total verrückt. Aber nur für mich. Na, und für die beiden eben. Wir von Tante Jensen wünschen von dieser Stelle aus alles Gute.

Dienstag, 1. April 2008

Das Übliche

Wie war denn die Geburt? fragen immer noch Menschen, die man auf der Straße trifft. Nun ja, wie so eine Geburt so ist ...

Zunächst mal sehr anstrengend für die Mutter. Diesmal allerdings besser wegen Unterwassergeburt. Und laut, aber das sagte ich bereits. Als Vater hat man da ja nicht so viel zu tun, nur rumzusitzen, aufmunternde Worte zu sprechen und sich komplett nutzlos zu fühlen. Die Mutter meinte, das wäre schon gut so gewesen, aber ich persönlich hätte doch gern irgendwas sinnvolles getan. So nach ein paar Stunden Aufmuntern und Gut-zureden wird der angeborene Instinkt übermächtig. Die Gene befohlen mir:
Stehe auf, gehe hin und besorge Handtücher und heißes Wasser!
Das habe ich dann aber natürlich nicht gemacht, war ja alles schon da. Das wäre auch nicht gut gegangen, so übermüdet, wie man dann ist. Vermutlich haben sich deswegen auch Generationen von werdenden Vätern dabei am kochenden Wasser irgendetwas verbrannt, wovon aber nie jemand spricht. Auch, weil neben "Ich habe dich neun Monate mit mir rumgetragen und die Geburt war tierisch schmerzhaft!" der väterliche Zusatz "Und ich hab mir beim Desinfizieren der Schere ganz übel die Hände verbrannt!" irgendwie überhaupt keinen Eindruck schindet.

Mittwoch, 26. März 2008

Ei, die Wäsch


Mittlerweile kann man sich ja gut mit allem arrangieren. Der Haushalt läuft programmiert wie ein Uhrwerk, ich kann mich auf die wesentlichen Dinge konzentrieren und lerne die tiefe innere Befriedigung kennen, die daraus erwächst, dass man noch genug Schmutzwäsche gefunden hat, um die Waschmaschine voll zu machen.
Überhaupt die Wäsche. Daran, dass es nicht nur noch die Sachen von Mutter, Vater und Kind gibt, sondern plötzlich die Sachen von 2 Kindern erkennt man, dass man jetzt eine richtige Familie ist. Die ganz schön viel Dreck macht - jeden Tag eine Wäsche, eine Spülmaschine, dafür sorgen, dass es immer genug Leibchen und Schlafsäcke zu Verpinkeln gibt, ist eine gehörige organisatorische Leistung, die in ihrer Komplexität durchaus an die unter dem Namen Operation Dragoon bekannte Invasion der Alliierten in Südfrankreich heranreicht. Wobei man sagen muss, dass die amerikanischen Soldaten alle dasselbe anhatten und nur in seltenen Notsituationen ihre Schlafsäcke verkackten.
Noch schnell der aktuelle Punktestand (Mutter / Vater / große Schwester):

Popel gefischt: 3 / 1 / 0
Griesknötchen geknibbelt: 2 / 4 / 0
Schokolade an Ostern gefunden (in kg): 0,1 / 0,1 / 3,7

So tun wie alle das, was unseren individuellen Neigungen und Talenten am besten entspricht.

Mittwoch, 12. März 2008

Eltern sein

So, das Kind ist nun da. Und überraschender Weise hat man ja doch Routine entwickelt. Man kommt zwar wie erwartet immer noch zu nichts und erst nach 10 Tagen dazu, alle zu informieren, aber immerhin ist die Küche geputzt.
In der Nacht auf Sonntag, den 2. März, war es soweit: um 20.30 setzten die Wehen ein, und um 0.22 Uhr war Emil Johann da. Wir waren auch schon mal langsamer. Auch beim zweiten Mal ist alles ganz aufregend, und allmählich bekomme ich auch als Mann ein Gefühl dafür, was eine Mutter bei der Geburt empfindet: Es ist ein einschneidendes Erlebnis, in dem sie sich ganz ihrer Weiblichkeit bewusst wird und absolut intensiv erlebt, wie sie dem Kind das Leben schenkt. Kurz: es tut Scheiße weh. Die Mutter meinte, es hätte nicht so weh getan, wie beim ersten Mal, ich kann nur sagen, sie hat genau so laut geschrieen. Aber nicht so lang. Der Sohn war gar nicht so dick, wie der Bauch vermuten ließ, sondern mit 3.370 g, 52 cm Länge und 36,5 cm Kopfumfang ziemlich genau so normal wie seine Schwester. Und er nimmt auch schon wieder zu.
Seit Mittwoch ist das Kind zu Hause, Mutter auch, heute will sie zum ersten Mal vor die Tür gehen. Das Kind ist natürlich total süß und schläft tagsüber auch schon durch. Nachts leider noch nicht, da arbeiten wir dran. Aber das Erstgeborene geht ja vormittags in den Kindergarten, da kann man dann schlafen.
Die Erstgeborene ist sich ihrerseits noch nicht so sicher, was sie vom Bruder halten soll - mal ist sie ganz Puppenmutti und große Swester, mal soll er weg, weil Mama und Papa sich nicht so um sie kümmern wie früher und man mit dem Kleinen auch noch nichts anfangen kann. Immerhin hat sie jetzt das Schnullern entdeckt.
So, jetzt wissen alle Bescheid, und ich kann meinen verbleibenden Urlaub dazu nutzen, die Anträge zu bearbeiten. Juhu.

Freitag, 29. Februar 2008

Olympia ade (mit Kommentaren)

Ein schwerer Elch ist an uns vorüber gegangen - das Kind kommt nicht am 29. Februar auf die Welt.

"Wieso, was ist damit?" fragten komischerweise alle, denen wir davon erzählten. Als wären Schalttage was Alltägliches.
"Ach stimmt ja, ist ja Schaltjahr." Dabei kann man doch gar nicht vergessen, dass wir gerade ein Schaltjahr haben. Schaltjahre sind immer dann, wenn Fußballeuropameisterschaft ist. Aber natürlich erst seit Kalenderreform unter Johannes Paul Breitner.
Eingeführt wurde das Schaltjar übrigens im Lausanner Konzil. In der Enzyklika Tre corneri unum elferi sunt aus dem selben Jahr war erstmals das Dreielferigkeitsprinzip formuliert worden, dem im selben Jahr die Einführung der Europameisterschaft folgte.
Durch einen merkwürdigen Zufall ist Schaltjahr auch immer dann, wenn Sommerolympiade ist. Dann kann man zusammen mit Tour de France 10 Wochen am Stück Top-Sport im öffentlich-rechtlichen Fernsehen sehen. Tour de France ist aber jedes Jahr. Allerdings fahren die abwechselnd im oder gegen den Uhrzeigersinn, vom Weltraum aus gesehen. Wenn man also wollte, könnte man sich merken, dass Olympiade immer dann ist, wenn die Tour de France zuerst in die Alpen und dann in die Pyrenäen führt.
Muss man jetzt aber auch nicht unbedingt.

Freitag, 22. Februar 2008

Spannung ...

Die Leute fragen wieder. Überall werde ich neugierig angeschaut. Na? Ist es noch nicht soweit?

Ich werde nämlich Vater. Dagegen hat Sebu allerdings schon eingewandt, ich sei doch schon Vater, könne das also nicht mehr werden. Das ist allerdings so nicht ganz korrekt: Vater ist der Komparativ (die Steigerungsform) des annähernd ausgestorbenen Adjektivs vat, das auf das mittelhochdeutsche bat zurückgeht, was so viel wie "müde, erschöpft, des Schlafes dringend bedürftig, aber auch glücklich" bedeutet. Und man kann durchaus noch vater sein, die Skala ist nach oben offen. Daher gibt es auch keinen Superlativ am vatesten.
Bei Mutter ist die Ethymologie noch leichter ersichtlich: es braucht tatsächlich eine Menge Mut, um das alles durchzuziehen (obwohl, es geht natürlich auch ohne Mut, aber das sei nicht empfohlen).

Nun, wie dem auch sei, ist es wirklich kurz davor. Die werdende Mutter ist mittlerweile so dick und schwer, dass sie eine schriftliche Sondergenehmigung der Unesco braucht, wenn sie den Breitengrad wechseln will (sonst kommt nämlich die Erdachse ins Schlingern). Und alle anderen sind sehr aufgeregt, wir aber nicht. Wir denken einfach immer schnell an was anderes.

Dienstag, 5. Februar 2008

Es gibt zwei Sorten von Menschen auf der Welt


Die einen finden Karneval super. Die anderen sind für Fasching. Wieder andere finden alles doof.
Am Karneval scheiden sich nicht nur die Geister, sondern auch die Kulturen. Während der Brasilianer an sich die Gelegenheit nutzt, sich mit winzigsten Tangas noch fastnackter (daher der Ausdruck) zu bekleiden als ohnehin schon, versteht der Schweizer unter ausgelassener Fröhlichkeit, auf alle Konventionen zu pfeifen und mit unmelodischem Pfeifen und Trommeln durch die Baseler Innenstadt zu ziehen. Die richtige Freude kommt dadurch auf, dass damit schon um 03 Uhr nachts angefangen wird, als ob der Schweizer/die Schweizerin nichts mehr wünschte, als endlich mal so richtig früh aufzustehen.
Die Deutschen hingegen verstehen unter ausgelassener Fröhlichkeit, wenn alle sich eine Uniform anziehen und sich möglichst zackig mit gereckten Armen begrüßen.
Nun zum Saarländer. Das einzige bekannte saarländische Fasnachtslied geht in der verbreitetsten Variante so:

S'is Fasenacht, s'is Fasenacht, die Kischelscher werre geback!
Eraus demit, eraus demit, mir stecke se in de Sack!
Unn wann mei Mudder kä Kischelscher macht, dann peif isch uff die Fasenacht!
S'is Fasenacht, s'is Fasenacht, die Kischelscher werre geback!

Das geschulte Auge und sein Ohr erkennen die Komposition anhand der Sonatenhauptsatzform (A A B A): Der erste Teil wird wiederholt, ein zweiter Teil kommt an dritter Stelle, bevor der erste Teil erneut leicht abgewandelt wiederholt wird. Die Stilform der Wiederholung wird ebenfalls auf textlicher wie auf melodischer Ebene durchgeführt, das Motiv des B-Teils erklingt in dessen zweiten Teil nur um eine Sekunde nach oben versetzt. Kurz: es recht schlicht.

Interessant ist im Lichte der obigen Überlegungen jedoch folgender Gedanke: Wenn es nix Gutes zu Essen gibt, dann lässt der Saarländer getrost den Dom in Köln, denn dann ist ihm auch Fasching komplett schnurz.

Ceterum censeo hauptsache gudd gess.

Mittwoch, 30. Januar 2008

Nachtrag nach der Mittagspause

Und chinesisches Essen zählt auch dazu. Einfach alles paniert und mit Reis dabei. Gut ist es übrigens, wenn man chinesisch kann. Dann weiß man, dass die Leuchtreklame nicht "Zum Goldenen Drachen " verkündet, sondern "sehr teures chinesisches Restaurant". Das ist lustig.

Wieder was gelernt

Hin und wieder werde ich gefragt, was es denn so Neues gebe und wie es uns gehe. Ich weiß dann nie, was ich sagen soll. Nicht, dass es sich dabei um als "geheim" eingestufte Informationen handelte, es ist eher so, dass mein Gehirn im Moment nur ein lautes "Duuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuud" in einer Frequenz von 440 Hertz von sich gibt. Man könnte also sagen, ich sei etwas gestresst.

Immerhin habe ich gelernt, dass es Dinge gibt, die ich nicht mag. Gut, das ist vielleicht nicht aufsehenerregend, aber ich finde faszinierend, wie lange ich manchmal brauche, um die simpelsten induktiven Schlüsse zu ziehen.

Zum Beispiel dachte ich lange, Jack Nicholson wär ein guter Schauspieler und mir gefiele jetzt nur "About Schmitt", "As Good as it Gets" oder "Einer flog über's Kuckucksnest" nicht. Bis die Tante Frieda mir erklärte, das liege daran, dass ich Jack Nicholson nicht mag. Da hat sie mal Recht. Immer nur das selbe fiese Ich bin Jack Nicholson und grinse mein fieses ich bin Jack Nicholson Grinsen das mein Markenzeichen ist-Grinsen. Egal, worum es geht, da grinst immer nur Jack Nicholson.

Genau so ging es mir mit grünem Pesto. Und beinahe auch mit Franz Ferdinand. Alles total hochgelobt, dass man gar nicht mehr wusste, wie man vorher überhaupt ohne leben konnte, aber ich fand nicht ein Gericht / Lied, wo mir das mal geschmeckt hätte.

Nicht jedoch mit Bio-Schokolade. Ich versuche es immer wieder, und dieses Jahr hatten wir auch einen Bioschokoladen-Adventskalender. Aber das können se nicht. Süß und bio, das geht nicht zusammen. Das liegt daran, dass die Hersteller auch Vollmilchschokolade oder Pralinen immer noch, um sicherzugehen, mit einem winzigen Hauch hundertprozentigem Dinkelvollkornmehl verfeinern.

Und New Kids on the Block machen eine Wiedervereinigung. Dann haben wir glaub' ich alle durch. Bald kommt bestimmt die Wiedervereinigung des ersten Big-Brother-Containers. Nur David Hasselhoff hat sich noch nicht wiedervereinigt, aber da arbeiten seine Ärzte ja dran.

Freitag, 4. Januar 2008

Älter werden

Wie Ihr auch hab ich immer gehofft, irgendwann wäre ich erwachsen und wüsste über alles Bescheid. Doch dem ist nicht so. Dabei bin ich doch jetzt der Papa, und der Papa weiß doch immer alles.

Aktuelle Themen, bei denen ich nicht durchsteige, sind u. a. :
  • Die Tarifstruktur der Telekom (alias t-com alias DTAG) und die Technik eines DSL-Anschlusses
  • Mein Bausparvertrag und die Sparerfreibeträge (ja, ich hab es bis spätestens 31.12.2007 abgeschickt)
  • Meine Krankenversicherung
Ich muss ehrlich zugegeben, dass ich irgendwann dazu übergegangen bin, einfach Verträge abzuschließen und zu warten, ob was kaputt geht. Bis jetzt hat das funktioniert. Nur hab ich heute festgestellt, dass ich Anfang letzten Jahres doch nicht krankenversichert war. Allerdings auch nicht schwer krank. Jetzt sind wir alle auf die Nachforderungen gespannt.

Andere Sachen lösen sich jedoch auf, wenn man irgendwann erwachsen wird und Kinder hat. So hab ich jetzt durch meine Tochter gelernt, wie das ist mit dem Weihnachtsmann, dem Nikolaus und dem Christkind.

Eigentlich ganz einfach: Der Weihnachtsmann ist der Papa vom Christkind. Und der Nikolaus ist die Mama.

Ein frohes neues Jahr euch allen!

Donnerstag, 3. Januar 2008

Bürgerin Tante Jensen

Dieses Sylvester hab ich mir endlich einen lang gehegten Wunsch erfüllt uns etwas komplett ausgeflipptes gemacht. Ich bin um 23 Uhr ins Bett gegangen! Endlich bin ich so weit, dass ich das kann - ich muss niemandem mehr beweisen, wie wild und locker ich bin und ich muss nicht mehr hoffen, dass am Ende der Nacht das tolle Erlebnis, Rausch oder Sex auf mich wartet. Ich bin bourgeois. Das rockt wie die Sau.
Ein Ausweis dieses Coole-Sau-seins meinerseits ist ja auch, dass ich noch in Berlin wohne. Ja, ich bin sogar schon vor Jahren aus Berlin weggezogen, während immer noch welche da hin zu müssen meinen in diese permeierte Klassenfahrt. Nee, nee, ohne mich. Beleidigen lassen kann ich mich auch wo anders. Freund Timo musste ja beinahe mal weinen, als er im Bus mal nicht angeraunzt wurde. Und hier in Saarbrücken kostet Hundekot auf der Straße jetzt Geld.
Hier in Saarbrücken fing das neue Jahr dann aber auch nicht mit Ausschlafen an, wie mir das mein Biorhythmus eigentlich empfohlen hatte, sondern mit Norovirus: die Tochter hat pünktlich um 1 Uhr angefangen, die Betten vollzubrechen. Und das schönste ist: keine Sau ist an Sylvester zu Hause und der Wäschekeller ist schön leer. Das Leben kann so schön sein.