Dienstag, 24. Februar 2009

Bilanz Obama

Schon einen Monat, und so viel passiert. Und jetzt wollen natürlich alle den Change auch bei sich zu Hause haben. Wir haben schon mal angefangen und sind fast fertig.

Als erstes haben wir den Laufstall aufgelöst. Jetzt haben wir zwar mehr Platz im Wohnzimmer, dafür versucht der Sohn immer, die Schränke auszuräumen. Yes, we can!

Dann wollten wir bisher inkompatible Lager vereinen und haben das Kinderzimmer so umgeräumt, dass der Kleine da jetzt auch schläft, naja, "Schlafen" ist nicht das richtige Wort, sowohl er als auch seine Schwester wollen immer so schnell wie möglich aus dem Zimmer raus und bei den Eltern schlafen. Da sind dann aber alle zusammen. Yes, we can!

Natürlich haben wir auch ein Haushaltspaket verabschiedet, um die Nachfrage anzukurbeln. Die Tochter isst jetzt soviel Schokolade, wie sie nur in die Finger kriegen kann und der Kleine isst sowieso alles. Und die Tante kauft neue Hosen, weil die alten an den Knien durchgescheuert sind. Yes, we can!

Als letztes wollten wir auch die gute Stimmung rüber über den großen Teich bringen. Es sieht zwar noch ein bißchen krakelig aus, aber wir unterschreiben jetzt auch alles mit links. Yes, we can!

Dienstag, 17. Februar 2009

Datenschutz 2.0

Manchmal ist es ja ziemlich traurig, dass man nicht eine eigene Satiresendung im Fernsehen hat, für die man schnell einen Film drehen kann. Gestern war so ein Fall: Wolfgang Schäuble hat zum Gipfel geladen, um den Datenschutz für Arbeitnehmer zu verbessern.

Desch isch e Schkandal! Die Gespräche von 173 000 Mitarbeitern untersucht! Und mir krieget davon überhaupt nix mit! Da hätt mer doch auf einen Schlag 173 000 Terrorischden ausfindig gmacht! Des muss auch unbedingt verstaatlicht werden, wir können die Unternehmen nicht mit diesen schweren Aufgaben alleine lassen.

Oh, die Möglichkeiten.

Freitag, 13. Februar 2009

Der Papst ist nicht doof

Wie sich manche bestimmt gedacht haben, war die Tante ja krank. Und zwar so, dass sie sich gedacht hatte, es sei mal wieder eine gute Idee, den gesamten Harry Potter von vorne zu lesen, was ganz interessant ist wegen der Verbindungen, die sie vorher verpasst hatte, jetzt aber auch mal reicht.

Und in der Zeit ernennt der Papst doch einen Weihbischof, der Harry Potter verdammt. Nun könnte man ja sagen, selbst ein weltfremder verbohrter Ignorant wie ein katholischer Bischof sollte darüber stolpern, dass in den Büchern Weihnachten und Ostern gefeiert wird. Andere hingegen würden das damit erklären, dass der Bischof das natürlich nicht liest, weil ja klar ist, dass es böse ist.

Aber die Sache ist ganz anders, nämlich so:

Kernthema der Harry-Potter-Geschichte ist, dass Liebe stärker und mächtiger ist als Gewalt, Hass und Terror. Und, da hat der Bischof vollkommen Recht, das lässt sich nicht mit den Zielen der langlebigsten Machtorganisation der Welt, eben jener, die uns Inquisition, Kreuzzüge, Pogrome, Reichskonkordat und Hexenverbrennungen geschenkt hat, vereinbaren. Wo kämen wir denn da hin. Dann würden die Leute vielleicht anfangen, selber zu denken, oder hätten plötzlich keine Angst mehr vor der Hölle.

(Hier geschickte Überleitung einbauen.) Der Grund dafür, dass die katholische Kirche Kondome verdammt ist übrigens, dass dann Katholiken weniger Kinder kriegen als Anhänger anderer Religionsgemeinschaften. Es geht um Macht, immer.

Frau Rowling betrachtet es übrigens als eine (wenn auch traurige) Ehre, dass ihre Bücher verboten werden.