Mittwoch, 23. November 2011

Schenken Sie Ihren Kindern Spielzeugpistolen

Warum? Weil sie es brauchen. Die Tante spricht aus Erfahrung - sie hat selbst immer mit Pistolen gespielt und im Herbst aus Kastanien keine Männchen gebastelt ("laaaangweilig!"), sondern die als Panzer und Haubitzen (die Esskastanien, mit der Spitze vorne) zu Schlachten aufgefahren. Wir hatten auch eine Märklin-Eisenbahn, die wir hauptsächlich dazu nutzten, Plastikspielzeugsoldaten auflaufen zu lassen. Und trotzdem haben alle, mit denen ich so was gespielt habe, selbstverständlich Zivildienst gemacht (oder mussten erst gar nicht). Es ging nämlich überhaupt nie darum, dass man damit anderen weh tun konnte. Das war ein hingenommener, unangenehmer Nebeneffekt.

Spielzeugwaffen sind nicht faszinierend, weil man damit anderen weh tun kann. Man kann damit seine eigene Schwäche kompensieren. Man muss nur ein bisschen den Finger krümmen, und schon passiert 30 m weiter etwas.


Jungs machen, wenn sie mit Waffen spielen, darum nichts anderes, als Mädchen, die Prinzessin spielen: Sie verarbeiten, dass sie schwach und verletzlich sind und nichts zu sagen haben, und stellen sich eine Welt vor, in der sie etwas bewirken können.

Nur ist für Prinzessinnen die Welt schon auf (Achtung: Wortspiel) märchenhafte (gut, gell?) Weise so eingerichtet, dass sie sowieso die Chefinnen sind. Jungs reicht das anscheinend nicht. Darum: Schenken Sie Ihren Kindern zu Weihnachten Spielzeugwaffen. Sie brauchen das.


(Die Töchter übrigens auch, damit die sich wehren können.)

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