Freitag, 18. Dezember 2015

Star Wars

Ich muss die Tage immer an einen Abschnitt in Adventures on the Screen Trade denken, einem der wichtigsten Bücher über das Kino. William Goldman beschreibt an einer Stelle den Besuch von Star Wars fünf Jahre nach der Uraufführung:

...
Ich war nie wahnsinnig begeistert von Krieg der Sterne als er herauskam, aber ich fand die begeisterten Reaktionen der Zuschauer toll. Dieses mal war die Reaktion der Zuschauer eine andere: sie schämten sich.
Die jungen Leute, mit denen ich den Film sah, fanden ihn blöde und schlecht gespielt, aber sie schämten sich, weil das der selbe Film war, wegen dem sie vor fünf Jahren ausgeflippt waren und den sie sich immer wieder angesehen hatten.

Naja. Ich hab ja auch schon zwei feste Verabredungen. Eine, weil ich kucken muss, ob er geeignet für meinen Sohn ist. Und die zweite, um ihn mit meinem Sohn zu sehen.

Denn jetzt mal ehrlich: Kann man als gewissenhafter Vater sagen: »Nein, du darfst den neuen Star Wars-Fim nicht sehen?«

Donnerstag, 10. Dezember 2015

Neues HTML-Attribut für ironische Inhalte

Wer kennt das nicht? Ein offensichtlich witzig gemeinter Text mit abstrusen Behauptungen wird von langweiligen Spaßbremsen für bare Münze genommen und schon hat der Postillion 200 000 Klicks mehr.

Allerdings kann man auch nicht offen "Das ist Ironie!" dranschreiben, dann wäre es für die Iroineversteher nicht mehr lustig.

Getreu der Überzeugung, dass es für jedes soziale Phänomen eine technische Lösung geben muss, hat das W3C jetzt ein neues HTML-Attribut vorgestellt, mit dem man den Text unauffällig als ironisch markieren kann. Sogenannte Aironiker – Menschen, die keine Ironie verstehen – können sich dann eine Warnung anzeigen lassen, dass Ganze nicht ernst gemeint ist.

Ein Anwendungsbeispiel

Zum Kennzeichnen ist nur das Attribut attitude="irony" notwendig.
Mögliche andere Werte sind sarcasm, pun und dead earnest.

Ausgelesen werden kann das ganze dann durch die Erweiterung Attidude im Browser Firefox. Entsprechende Projekte in Chrome und dem Internet Explorer sind in Vorbereitung. Apple wird für Safari in zwei Jahren eine inkompatible Sprache vorschlagen, die aber natürlich viel besser sein wird.