Frage aus dem Saal: Das dringende Problem ist die Wirtschaftskrise?
Die Tante Jensen: Verrostende Atomraketen in den Händen von drittklassigen Diktatoren in UdSSR-Nachfolgestaaten. Da hab ich richtig Angst vor. Schnell an was anderes denken.
Was mich auch immer aufregt, ist die Popularität, die Ernesto Guevara dafür genießt, dass er eine Diktatur errichten half.
Zwischenruf des aufmerksamen Publikums: Aber die Alphabetisierungsrate ist die niedrigste in ganz Südamerika und das Gesundheitssystem besser als in den USA.
Die Tante Jensen: Dann geh' doch nach drüben! Ha, das wollte ich immer schon mal sagen.
Zwischenruf des aufmerksamen Publikums: Och, öhm.
Die Tante Jensen: Ha.
Ernesto Guevara ist nämlich aus ganz anderen Gründen beliebt:
- Er war Arzt und damit per se ein toller Mensch.
- Er hat sich rechtzeitig aus dem Staub gemacht, als er das mit der Realität irgendwie schwierig fand und lieber wieder in dunklen Ecken hocken und von der Revolution träumen wollte (eigentlich wie Oskar Lafontaine).
- Er ist jung gestorben, auch immer super.
- Es gibt dieses total schicke Bild von ihm.
Schlaue Antwort aus dem Publikum: Man malt ihm ein Hitlerbärtchen!
Die Tane Jensen: Genau. Ganz, ganz genau.
Ein Bärtchen, und noch die Augenbrauen etwas runder und die Nase etwas grader, denn die Nase muss jüdischer aussehen, damit sie wie die von Adolf Hitler wirkt (wollte ich auch schon immer mal schreiben) (und ja, das Gerede von jüdischen Nasen ist physiognomisch gesehen Unfug).
So, T-Shirt-Bestellungen werden entgegengenommen (werden genau wie die anderen von kleinen Chinesinnen hergestellt).