Donnerstag, 31. August 2006

Die Regeln: (8) und (14)

Kürzlich bin ich wieder Fahrrad gefahren.
(Also eigentlich fahre ich ja jeden Tag Rad, zur Arbeit nämlich (also genau genommen nicht jeden Tag, sondern nur jeden Werktag (wobei ich mir jetzt, wie jedesmal an dieser Stelle, die Frage stelle, ob Samstag ein Werktag ist (kurz zu Wikipedia, wieder da): und? ist er.

(merke:
Regel 14:
Ein Samstag ist ein Werktag ist ein Werktag
ist ein Werktag. )

außer samstags also (anders gesagt: unter der Woche. Außer natürlich an Feiertagen.)) Wenn ich aber schreibe: "Gestern bin ich übrigens wieder mit dem Rad zur Arbeit gefahren." hätte das nicht so spannend geklungen (klingt das andere spannend? ist eigentlich auch nicht so die Schockermeldung. Egal))
Und da musste ich wieder Fußgänger überholen (so total verrückte Punker, die nicht geradeaus gehen konnten
). Da hab ich dann ganz wild geklingelt, macht Spaß.
Doof ist aber, wenn ich einfach so an den Leuten vorbei fahren könnte, ich aber befürchten muss, dass ein Angler dabei ist und erzählt, dass er gestern einen Fisch gefangen hat und der war (breitet die
Arme aus) soooooo groß ... und ab geht die Tante in die Ligusterhecke.
Wenn ich aber vorher klingele, sind die Leute erstens genervt, und sie drehen sich unnötigerweise um, und zwar genau dann, wenn ich an ihnen vorbeifahre, machen einen Schritt zur Seite, um zu kucken, wer da kommt ... und schon wieder ist die Tante in der Ligusterhecke.

Was tun?

Regel 8:
Wenn ich drei mal ganz wild klingele, gehen Sie bitte einen Schritt zur Seite. Wenn ich nur einmal kurz "ding" mache, gehen Sie einfach wie bisher und erzählen nichts von Fischen. Vielen Dank.

Jetzt muss ich nur
noch auf meinem Arbeitsweg Aushänge machen. Eigentlich ganz einfach.

Mittwoch, 30. August 2006

Rezept: Schnupfen

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt keinen Schnupfen hat, wird ihn bald bekommen.


Und da kommen die guten Hausrezepte von der Tante wie gerufen!
Was gegen Schnupfen?
Nase spülen, Nase spülen, Nase spülen.

Viele sagen: Das ist aber eklig!
Die Tante Jensen: Ihr müsst auch Salz in das Wasser machen, dann ziept das nicht so fies. Im Meer ziept das nämlich gar nicht so wie im Schwimmbad.
Der einfache Leser: Na, ob das so stimmt. Ich kann mich jetzt gar nicht dran erinnern, wann ich das letzte Mal Meerwasser in die Nase bekam.
Die Tante Jensen (listig): Ebent.

Und es ist so einfach: Nase muss frei sein (so Spray ist auch super), Nase in Schälchen, Kopf weit nach vorne (sonst verschluckt man sich, und das ist dann echt fies), und tiiieeef einatmen.
Dann fließt da was raus und es wird tatsächlich sehr, sehr eklig.

Probiert es doch mal aus, und wer mag, kann mir ja ein Foto schicken, das stell ich dann ins Netz. Der Einsender mit dem grünsten Schleim gewinnt eine Kur in Bad Salzschlirf!

Dienstag, 29. August 2006

Es gibt zwei Sorten von Menschen auf der Welt (1)

Letzte Woche hatten wir ja Thomas "Tanze Samba mit mir" Kuhn und die Tatsache, dass man immer noch eine Zusatzannahme machen kann, damit das Weltbild trotzdem wieder stimmt. Dazu hat niemand Fragen gestellt, was folgende Ursachen haben kann:

1 Es weiß schon jeder.
2 Ihr traut Euch nicht.
3 Es interessiert keine Sau.
Ich hab mich für (1) entschieden. Deswegen Themenwechsel:

Es gibt zwei Sorten von Menschen auf der Welt:

Die einen sind ständig sauer auf andere und kommen gar nicht auf die Idee, sie selbst könnten an irgendwas Schuld sein.
Die anderen denken immer, die anderen sind sauer auf sie, und denken nie, die anderen könnten Schuld sein.
Fall (a) kennen wir alle aus der Nachbarschaft.
Das bringt uns zurück zu jenen Annahmen, die wir letzte Woche hatten:
Ganz viele Leute rufen zu meinem Geburtstag an? - Die sind nur höflich und wollen mich nicht spüren lassen, dass sie mich nicht leiden können.
Irgendwer lässt mir schöne Grüße ausrichten? - Das hast du dir nur ausgedacht, um mich aufzuheitern.
Zufälligerweise denken alle meine Freunde so. Aber wahrscheinlich sind sie genau deswegen meine Freunde. Aber beide Typen Mensch liegen meistens falsch. Das ist aber auch die einzige Gemeinsamkeit.

Freitag, 25. August 2006

Über den Wolken (ai-ai-ai-a!)








Oh, sie haben jetzt irgendwo diese geheimnisvolle sagenumwobene "Dunkle Materie" gefunden. Naja, nicht wirklich gefunden, sondern indirekt nachgewiesen. Ich würde gerne festhalten, dass mir diese Dunkle Materie-Sache ein sehr guter Kandidat scheint für jene Art von Thomas Kuhnschen Zusatzannahmen die nötig sind, wenn die eigene Theorie komplett gegen die Wand fährt.

„Öh, Chef!“
„Ja?“
„Ich hab mal nachgerechnet, und eigentlich müsste sich mehr als drei mal so viel Masse im Universum befinden, als wir sehen.“
„Hoppla! Dann haben wir uns bestimmt nicht verrechnet, sonst wären ja Jahre der Forschung für die Katz. Sondern ... äh ... wart emol ... gleich hab ich’s, gleich hab ich’s ... ja! Da ist ganz viel unsichtbare Masse! Gut, oder?“
„Super! Ich schreib gleich den Förderungsantrag, dass wir die Masse suchen gehen dürfen.“
„Gut! Da haben wir’s ja wieder geschafft. Mahlzeit!“
„Mahlzeit!“

So läuft das nämlich. Aber nicht mit mir, meine Herren! Nicht mit mir!

Donnerstag, 24. August 2006

Einführung in die Logik

Vielleicht bin ich ja blöd, aber wieso ist es denn zum Aufbau eines Gottesstaates hilfreich, wenn man einen Regionalzug von Köln nach Hannover in die Luft sprengt? Steht das in irgendeinem Zusammenhang, den wir im Reliunterricht nicht durchgenommen haben?

Vermutlich sind auch hier die Wege des Herrn unerfindlich. Ich hab ja auch nie kapiert, wieso man sich an zwei Latten nageln lassen muss, um den Menschen ihre Sünden vergeben zu können. Ich meine, wenn man allmächtig ist, muss man doch nicht erst drei Tage lang rumhängen und sich Zerrungen im Schultergelenk zuziehen! Er ja mit diesem ganzen Sündending von selbst angefangen.

Aber der Herr scheint es ja auch für eine gute Idee zu halten, Xavier Naidoo mit der Rettung von Mannheim-Käfertal zu beauftragen. Der hat doch nicht mehr alle Meisen unterm Pony!

Das aufmerksame Publikum: Ist es denn so eine tolle Idee, Iraker für die Segnungen der Demokratie zu begeistern, indem man einen Haufen von ihnen umbringt?
Die Tante Jensen: (gnödelgnödel) Auch wieder wahr. War ja aber auch nicht meine Idee.

Mittwoch, 23. August 2006

Destroy all Audoth

Godzilla macht sich in letzter Zeit häufig über Parkgaragen her und schleudert die Wagen mit einem lauten Ruf, der wie "Audoth, Audoth!" klingt, durch die Gegend. Er (oder sie) ist nur zu besänftigen, indem man ihm große Mengen von Butterkeksen verabreicht. Ein weiteres gutes Mittel gegen Godzillaangriffe sind kleingeschnittene Nutellabrote.
Ich wollte das auch schon dem UNGCM (United Nations Godzilla Countermeasures Center) melden, ich hab aber die E-Mailadresse nicht gefunden. Und Japanisch kann ich leider nicht.

Dienstag, 22. August 2006

English vor Show Offs

Aus nicht mehr aktuellem Anlass:

Es heißt nicht Christopher Stréet Day, sondern Chrístopher Street Day. Es ist nicht der Straßentag von Christopher (unser aller Kumpel), sondern der Tag der Christopherstraße. Wir von der In-Crowd sagen übrigens CSD, weil wir hoffen, das klinge cooler.

Ebenfalls initialbetont scheint mir auch Púlp Fiction korrekt zu sein, und nicht Pulp Fíction, die erläuternde Ergänzung des Basismorphems, auf welcher der Akzent liegt, steht ja auch im Englischen vorne dran, wenn Sie verstehen, was ich meine. Darüber hinaus macht es nichts, wenn Sie diesen albernen Film fürderhin einfach ein wenig seltener erwähnen, als es bisher getan wird.

Andererseits ist nicht Márs attacks, sondern Mars attácks korrekt. 3. Person Singular Präsens Aktiv Nominativ, und nicht Nominativ Plural.

Und es sind in-Líne-Skates, nicht ín-line-Skates, die sind ja schließlich in einer Linie, und nicht in der Innenlinie.

Montag, 21. August 2006

Diskussion

Übrigens: Man ist nicht unbedingt ein unmoralischer Mensch, wenn man kein religiöser Mensch ist. Notwendig für eine Verständigung mit den Fundamentalisten aller Religionen dieser Welt wäre, dass diese akzeptieren, dass man moralisch denken und handeln kann, wenn man nicht ihren Glauben teilt und sogar, wenn man gar nicht glaubt. Darunter geht es nicht.

Nehmen wir den umgekehrten Fall: ein religiöser Mensch ist nicht unbedingt ein moralischer Mensch. Die Kreuzritter waren religiös und überzeugt, das Richtige zu tun. Die Katholiken, Evangelen, Protestanten, die Hexen verbrannten, und die, die Evangelen, Protestanten und Katholiken erschießen, waren und sind überzeugt, das Richtige zu tun. Die Hindus, die Moslems erschießen, finden das auch richtig klasse. Die Moslems, die zurück schießen, auch. Die israelischen Juden, die in Palästina siedeln und auf Palästinenser schießen, sind überzeugt, dass Richtige zu tun. Die Muslime, die auf die Israelis schießen, auch. Die Sunniten, die Schiiten in die Luft sprengen, waren und sind überzeugt, das Richtige zu tun. Die Schiiten, die Sunniten in die Luft sprengen, auch.

tolle Zwischenüberschrift, die den Text strukturiert

(Ich hab ja oft versucht, den Unterschied zwischen Schiiten und Sunniten zu kapieren. Aber das ist wie mit der Relativitätstheorie: das ist dann immer ganz spannend, und ich denk, ich hab's kapiert, aber nach fünf Minuten hab ich das vergessen. So weit ich mich erinnere, geht es darum, ob der Schwiegersohn Ali von Muhammad (Friede sei mit ihm) Recht hat oder nicht. Ist also quasi ein über die Jahrhunderte weiter gepflegter Familienstreit. Es geht aber natürlich nicht darum, dass wer was erbt (naja, vielleicht letzten Endes doch), sondern um die Koranauslegung. Das bedeutet, kommt mir grade, dass ein Mann mit Namen Ali möglicher Weise religiöse Sunniten als Eltern hat (oder eben Schiiten, ich kann es mir halt nicht merken). (Oder auch nicht: ist jeder Martin ein Protestant?) So weit ich weiß, ist Ali Mitgutsch z. B. nicht Moslem.)

Dabei sagt allen der jeweilige Gott: „Du sollst nicht töten!“ Ganz einfache Regel eigentlich. Vor allen Dingen klar und verständlich. Da steht nichts von einer Ausnahme für gute Menschen, die böse Menschen töten dürfen (ich hab extra nachgesehen). Da steht nur: „Du sollst nicht töten!“ Und damit sind erst mal die gemeint, die an diesen Gott glauben, es sind ja die Regeln für diejenigen, die diese Regeln lesen. Und die Ungläubigen lesen Sie ja nicht – können deswegen auch nicht gemeint sein.

Vielleicht töten die anderen ja deswegen, weil sie das nicht lesen? Nein. Ihr Gott sagt Ihnen das ja auch. Also gilt: Viele Leute hören nicht immer auf ihren Gott. Nämlich nur dann, wenn es Ihnen passt. Gott sagt ja auch: „Mein ist die Rache!“ Und nicht: „Euer ist die Rache!“ Das sollen wir alles Gott überlassen. Tun manche Menschen aber nicht. Obwohl doch Gott das alles viel besser überblicken kann, und dazu noch viel mächtiger ist.

noch eine Zwischenüberschrift

Also ist man nicht automatisch ein besserer Mensch, wenn man ein religiöser Mensch ist. Denn in Wirklichkeit geht es dabei gar nicht um Religion. Das aber ist den Menschen leider oft nicht klar. Es geht um Macht, die die einen haben, und die die anderen gerne hätten. Und dann sagen die anderen, es liege an der Religion bzw. Ungläubigkeit der einen. Dabei hab ich noch nie gehört, dass Atheisten Pilgergruppen angreifen. Das machen nur Andersgläubige. Woher die Gläubigen ihr Überlegenheitsgefühl hernehmen, weiß der Teufel.

(Wie es in Wirklichkeit ist:
1. Ein A tötet einen B.
2. Dann sagen die anderen B: Alle A sind böse und töten zurück.
3. Und dann denken alle A: Alle B sind böse (und töten natürlich zurück).
Und schon haben wir einen schönen Konflikt, aus dem man nicht mehr raus kommt. Profitieren tun bei der Sache nur die Anführer beider Seiten.)

Freitag, 18. August 2006

Apotheke

Ich muss von einer Pleite berichten: Gestern wollte ich die Schlangen dokumentieren, die sich vor der DocMorris-Apotheke bilden. Und was ist? Der Akku ist leer. Also wieder nix.

Leer war übrigens auch das Wettbüro daneben. Die kriegen vom Saarland bald jene Lizenz entzogen, die die Apotheke bekommen hat. Dabei sind Apotheke und Wettbüro doch eine natürliche Symbiose: Man kann sehen, wer nebenan was kauft, und dann nebenan auf ihn wetten.
"Jan Ullrich schon wieder da? Nasentropfen mit Cortison? Aah, da wetten wir mal auf einen Etappensieg."
"Ein slawisch aussehender Herr kauft Transfusionsbeutel? Nun, vielleicht wird das ja was mit dem Europameistertitel."

Die Nachfrage nach solchen vergünstigten Sportartikeln scheint da zu sein. Die Schlange reichte bis auf die Straße.

Donnerstag, 17. August 2006

Landslaget

Ich hab’s gesagt! Na? Hab ich’s nicht gesagt? Ich hab’s gesagt! Tante Jensen: Home of the „Ohne Grinsi-Klinsi wären wir Weltmeister!“-Bewegung. Mit Grinsmann: 2:0. Ohne Grinsmann: 3:0.

Aber jetzt der Jogi alleine – ich weiß nicht, ob das klappt. Die Schweden (ich liebe den schwedischen Fußball) waren ja stark geschwächt. Aber wie wir gegen die Iren (ich liebe den irischen Fußball) so bestehen werden? Wohl nicht, wenn nicht endlich ein Lothar Maddäus kommt (ich liebe den lotharmatthäusschen Fußball, der wo auch immer so was sagen tut, falls Sie sich fragen, was diese Bemerkungen sollen).

Und der Schweini hat schon wieder einen vom Platz getreten. Hab ich’s nicht gesagt? Ich hab’s gesagt.

Und, nur so, weil er jetzt endlich weg ist: den ehem. engl. Trainer spricht man "Sven-Jöran" aus. "Göran"! Ist doch kein Türke!

Mittwoch, 16. August 2006

All Monsters attack

Das Kind läuft jetzt. Laut quiekend wackelt es hüftsteif durch die Gegend, hat ein Auto in der einen Hand und wischt mit anderen alles herunter, was ihm in die Quere kommt. Eine Schneise der Verwüstung durchzieht die Wohnung.

Merken Sie was? Ich bin mit Godzilla verwandt.

Oder sind nur diese Filme lange Insiderwitze für Eltern? Und gar nicht für Kinder, sondern über Kinder? Muss die Filmgeschichte umgeschrieben werden?
Die Wissenschaftler rätseln. Ich räume auf. Das ist aber auch der einzige Unterschied.

Wieder da

In letzter Zeit hab ich wenig schreiben können, weil ich die ganze Zeit nach Peter Scholl-Latour recherchieren musste. Denn da hat jemand, den ich nicht kannte, eine Frage hinterlassen, und da muss man sich doch kümmern, Customer Relationship Managemenet und so. Ich hab gehört, das wär wichtig.
Na, auf jeden Fall war der Typ schwer zu finden. In Israel war er nicht, im Libanon war er nicht, im Gazastreifen war er nicht ... kein Wunder, er war ja die ganze Zeit im Recht ! (Ou hauerha, der war aber ganz tief. Ist ja fast schon peinlich.) Aber ich hab dann tatsächlich was gefunden, kleines Interview, ist grad in Afghanistan, kann aber leider nicht mehr in die Berge fahren zu den Stammesfürsten, hat es aber immer schon gesagt, dass das so nix wird (hab vergessen, was genau, glaube, das mit den Israelis). Und ganz wichtig, dass die EU jetzt dringend mit Scheich Habichvergessen sprechen muss, den er letzte Woche noch in Damaskus getroffen hat. Das Übliche eben.
Die Tante, wo wir schon mal dabei sind, hat sich jetzt endgültig entschlossen, dass sie ab sofort zugeben wird, dass sie im Nahen Osten keine Ahnung und deswegen auch keine Meinung mehr hat. Ich blick da nicht mehr durch. Und ich glaube auch nicht, dass irgendwer da noch durchblickt.

Freitag, 11. August 2006

Ich will Feuerwehrhund werden!

Dem Aufdruck auf dem Schlafanzug der Nichte entnehme ich, dass die meisten Hundewelpen Feuerwehrmann werden wollen, wenn sie groß sind. Aber auch Pilot und Astronaut sind durchaus normale (wenn auch vergleichsweise konservative) Berufswünsche für junge Hunde. Ich gehe mal davon aus, dass C&A das sauber recherchiert haben (sind ja schließlich Christen, und die dürfen nicht lügen).

Verwunderlich nur, dass die Welpen, wenn sie älter werden, bislang noch eine eher traditionellere Laufbahn als „Hund“ einschlagen. Das kann mehrere Ursachen haben. Vermutlich drängen die Eltern darauf, dass die Kinder etwas vernünftiges lernen und nicht so Tagträumereien nachhängen. Das ist doch nichts für Hunde. Feuerwehrhund! Was sollen denn da die Nachbarn sagen.

Vielleicht werden wir aber auch Zeuge einschneidenderer gesellschaftlicher Umbrüche, als unsere Eltern sich je zu träumen vermocht hätten. Die Gesellschaft wird immer durchlässiger, auch für bisher eher marginalisierte Schichten. Aber andererseits – wenn sie geeignet und zuverlässig sind, ist gegen Hunde als Feuerwehrmänner(bzw. -rüden) nicht wirklich was einzuwenden. Man muss schließlich mit der Zeit gehen.

Donnerstag, 10. August 2006

tantenfirst.com

Ich wär’ ja auch gern so ein mutiger und unbestechlicher junger Blogger, der Skandale und Machenschaften aufdeckt. So jemand, bei dem Spiegel und Süddeutsche immer abschreiben, wenn sie berichten wollen, was in der Welt so los ist.
Und jetzt ist meine große Chance gekommen, mit dieser DocMorris-Apotheke in der Kaiserstraße. Damit die Internetgemeinde jederzeit über die aktuellen Ereignisse informiert ist, richte ich eine Webcam ein, die Tag und Nacht auf die Apotheke gerichtet ist. Dann kann man sehen, ob die noch geöffnet ist und was da passiert. Das ist spannend.
Dazu kann ich Euch noch mit brandaktuellen Insiderhintergrundinformationen versorgen. Zum Beispiel, dass sich die Apotheke direkt gegenüber von der „Saar-Stickerei“ befindet. Das kann man nicht in der FAZ und schon gar nicht bei huffingtonpost.com lesen! Nebenan ist übrigens ein Schuhgeschäft, das aber schließt. Vielleicht wegen der Apotheke? Das ist investigativer Internetjournalismus.

Mittwoch, 9. August 2006

Noch mal schnell die Top-News vom aktuellen Bericht im Saarländischen Fernsehen gestern Abend:

Beirut schickt 15 000 Soldaten in den Südlibanon.

Die Waldbrände in Spanien und Portugal breiten sich aus.

Saarländische Hündin bringt 15 Welpen zur Welt!

Wahnsinn, ich lebe am Nabel der Welt. Na, vielleicht eher am Bauch der Welt.

Montag, 7. August 2006

Mit Flair

Am Wochenende gabs beim "Saarspektakel" ein "Familien-Ambiente". Ich dachte zuerst, da würden die langweiligen Eltern abgeschoben, damit die hippen Singles unter sich sind. Aber es war ganz anders!

Da hatten Singles die Möglichkeit, sich wie ein Teil einer Familie zu fühlen. Was es da für Stände gab! Ein Psychologe hatte sein Motivationsseminar mitgebracht und man konnte "Barfuß über glühende Legosteine gehen". An einem anderen Stand durfte man sein Wissen unter Beweis stellen und Dreijährigen die Welt erklären (ich bin leider schon beim Wankelmotor rausgeflogen).

Am besten hat mir aber der Debattierstand gefallen. Wer am längsten schaffte, einem kleinen Mädchen kein Schokoladeneis zu kaufen, hatte gewonnen. Ich kam mit 3:20 min aber nur auf einen ansehnlichen zweiten Platz. Ich gabauf, als die Kleine mich in den Oberarm biss. Gewonnen hat ein taubstummer Argentinier, der nach 4 Minuten aufgab und dem Mädchen listig, listig ein Erdbeereis kaufte. Was für ein vergnüglicher Tag!

Donnerstag, 3. August 2006

Info's

Oben in der Liste für die Initiative des Monats war auch die aktuelle Änderung der Änderung der Rechtschreibreform und auch ihre Gegeninitiativen. So erlaubt der neue Duden jetzt endlich auch in bestimmten Fällen den Deppenapostrop'h. Der Aufstand dagegen und gegen die so genannte "so genannte Reform" sind ja aber schon ausreichend dokumentiert.

Dabei ist die Reform doch super. Sie hat die Deutschen gelehrt, dass es möglich ist, ohne orthographische Klarheit als staatliche Einheit weiter zu existieren und sogar Argentinien im Viertelfinale zu schlagen!

Bisher war Deutschland das einzige Land, in dem es eine SOKO "Wahrig" gab.
"Schnell, wir haben einen falschen Relativsatzanschluss in der Kindergartenstraße!" Schon geht es los mit Blaulicht und Rosine. "Zentrale? Hier ist in der Kölner Straße ist ein weil mit Verbzweitstellung. Und diese Schweine haben schon wieder hängen stark gebeugt! Schickt mal die Kollegen hin. " Diese tapferen Männer und Frauen sorgten jeden Tag dafür, dass Schreibung Recht blieb.
Dabei kommt es doch wirklich nur darauf an, ob man sich versteht. Und, dass ist den wenigsten bewusst, Sprache ist doch zuallererst und ursprünglich eine "Sprache", und die "Schreibe" ist sekundär.

Ja, aber die Zweideutigkeit!
Ach, die Zweideutigkeit! Sprache ist doch immer extrem ungenau. "Er sagte ihm, dass er blöd sei!" Da weiß doch auch keiner, was los ist. Aber da beschwert sich keiner.
"Das haben wir schon immer so gemacht. Wir haben unsere Vorschriften." Die SOKO ermittelt weiter: hier Anzeige erstatten.

Dienstag, 1. August 2006

Die Initiative des Monats

Für irgendwas zu sein, ist ja immer gut. Deshalb stellt die Tante jetzt jeden
Monat ihre aktuelle Lieblingsinitiative vor.

Das Publikum: "Oh Gott Tante, jetzt schreibst Du wie alle anderen auch nur noch darüber, was woanders steht! Wie wär's wenn Du noch einen Link zu Google auf deine Seite baust?"
Die Tante: "Mmm. Und wenn ich nur schreibe, was ich davon halte?"
Das Publikum (skeptisch): "Zeig mal."

Nun gut.
Die Initiative des Monats August ist die Initiative der führenden Druckerhersteller gegen die Urheberrechtsabgaben auf Drucker und IT-Abgaben. Die wendet sich dagegen, dass auf Kopierer Abgaben verlangt werden, weil man damit Bücher u.ä. kopieren kann, die ja urheberrechtlich geschützt sind. Die Firmen argumentieren, dass das keiner macht.

Das ist richtig. Ich selbst habe zwar schon mindestens 20 Bücher komplett kopiert, aber ich bin auch eine große Ausnahme. Im Geschäftsleben halten Firmen solche Geräte nur für einen einzigen Zweck bereit: damit die Angestellten auf Betriebsfeieren den eigenen Hintern kopieren können. Und, da haben die Kopiererhersteller vollkommen recht: die fotomechanische Reproduktion des eigenen Hinterns muss ein freies und gesetzlich geschütztes Gut bleiben!