Mittwoch, 28. Januar 2009

Progressive Virus Sharing

Früher waren wir winters ja gerne krank. Heuer nicht mehr. In der heutigen Zeit ist "Krank werden" einfach kein adäquates Mittel mehr, mit den Herausfordungen des Alltags fertig zu werden. Daher haben wir nun nach langem Suchen endlich die neueste Entwicklung aus Amerika auch für uns entdeckt - dynamic disease forwarding.

Moderne Menschen brauchen einen neuen Weg, mit den vielfältigen Erregern, die tagtäglich auf sie einprasseln, umzugehen. Die Immunsysteme sind durch Stress und Umweltfaktoren nicht mehr in der Lage, einen Erreger zu erkennen und dann daraufhin zu reagieren. Da bietet sich dynamic disease forwarding als Lösung für ein modernes Krankheitsmanagement an. - George A. Wilson, senior sickness consultant, Boston Consulting Group

Bei dieser neuen Methode wird das Erregermanagement auf den Kopf gestellt: Es ist nicht mehr der Erreger, der auf ein Immunsystem eindringt - vielmehr wird im Haushalt ein Pool an Viren, Bakterien und Pilzen gebildet, aus denen das individuelle Immunsystem sich dann bei Bedarf einen auf die jeweiligen Ansprüche zugeschnittenen Krankheitserreger aussucht.

"Gerade junge Familien können dadurch enorm profitieren und ihr Krankheitsmanagement ungemein vereinfachen. Vor allem das bisher so lästige Einfangen von Krankheiten fällt dadurch weg, da immer eine ausreichende Anzahl von Erregern im Pool zur Verfügung steht", so George Wilson.

Ein weiterer Vorteil ist, dass einzelne Erreger von anderen Familienmitgliedern wiederverwertet werden. Gerade diese Zweitverwertung macht das Modell perfekt für einen modenen und aktiven Lebensstil.

Freitag, 16. Januar 2009

Tenöre aller Länder, vereinigt euch!

Eine intensive Recherche ergab, dass nur noch die bekannten 3 Tenöre und die Ten Tenors fehlen. Was ist eigentlich mit den 8 Tenören? Und den 7 Bässen? Und die Baritone? Das wäre doch noch eine Marktnische für arbeitslose Tenöre, die sich dann schnell umschulen lassen könnten.

Mittwoch, 14. Januar 2009

Tolle Idee!


Die Weltwirtschaft ist ins Torkeln gekommen, weil die Amerikaner wahnsinnig viel Geld ausgegeben haben. Sie hatten gerade selber keines, haben aber einfach ein paar Kredite aufgenommen. Bis irgendwann jemand gemerkt hat, dass man, bloß weil man plötzlich viel Geld zum Ausgeben hat, dadurch nicht in echt reich wird. Und jetzt kauft keiner mehr was. Blöd.

Super Lösung:

Dann müssen wir einfach den Bürgern wahnsinnig viel Geld geben, auf dass sie was kaufen können. Wir haben leider grade keins, können ja aber ruck zuck ein paar Kredite aufnehmen.

Die junge Dame da oben betreibt einen Gemischtwarenladen (Obst, Gemüse und Plastikhühnchen) in ihrem Zimmer und gibt den Kunden immer das Geld, mit dem sie dann bezahlen können. Das müssen sie dann auch immer komplett abliefern, kriegen aber trotzdem noch was raus. Irgendwas hat sie verstanden, was ich nicht verstanden habe.

Dienstag, 6. Januar 2009

Schneeflöckchen, Weißröckchen


Der Unmut der Bevölkerung steigt ins Unermessliche. Demonstrationen allerorten, Menschen reißen sich schreiend die Kleider vom Leib und recken die Fäuste gen Himmel ob solch hanebüchenen Schwachsinns:

Schneeflöckchen, Weißröckchen,
komm zu uns ins Tal.
Wir bauen den Schneemann
und werfen den Ball.

In welcher möglichen Welt soll sich denn bitteschön so was reimen? Dabei sind die Grundanforderungen mit einem Reim pro Strophe ja doch verhältnismäßig bescheiden.

Doch glücklicher Weise ist dem Tante Jensen Forschungsteam nun ein einschneidender Forschungserfolg gelungen: Nach umfangreichen Forschungsrecherchen in deutschsprachigen Archiven im In- und Ausland ist es uns gelungen, den Urtext zu rekonstruieren. Dabei wird auch geklärt, wieso der Reim auf ins Tal gebildet werden muss und es stellt sich heraus, dass dieses scheinbar so banale Liedchen (in der Weihnachtszeit !) doch einst sehr viel Zündstoff barg.

Hier ist sie, die Originalfassung der vierten Strophe:

Schneeflöckchen, Weißröckchen,
komm zu uns ins Tal.
Wir bauen den Schneemann
und beten zu Baal.

In diesem Sinne: Ein gesegnetes neues Jahr!