Mittwoch, 26. März 2008

Ei, die Wäsch


Mittlerweile kann man sich ja gut mit allem arrangieren. Der Haushalt läuft programmiert wie ein Uhrwerk, ich kann mich auf die wesentlichen Dinge konzentrieren und lerne die tiefe innere Befriedigung kennen, die daraus erwächst, dass man noch genug Schmutzwäsche gefunden hat, um die Waschmaschine voll zu machen.
Überhaupt die Wäsche. Daran, dass es nicht nur noch die Sachen von Mutter, Vater und Kind gibt, sondern plötzlich die Sachen von 2 Kindern erkennt man, dass man jetzt eine richtige Familie ist. Die ganz schön viel Dreck macht - jeden Tag eine Wäsche, eine Spülmaschine, dafür sorgen, dass es immer genug Leibchen und Schlafsäcke zu Verpinkeln gibt, ist eine gehörige organisatorische Leistung, die in ihrer Komplexität durchaus an die unter dem Namen Operation Dragoon bekannte Invasion der Alliierten in Südfrankreich heranreicht. Wobei man sagen muss, dass die amerikanischen Soldaten alle dasselbe anhatten und nur in seltenen Notsituationen ihre Schlafsäcke verkackten.
Noch schnell der aktuelle Punktestand (Mutter / Vater / große Schwester):

Popel gefischt: 3 / 1 / 0
Griesknötchen geknibbelt: 2 / 4 / 0
Schokolade an Ostern gefunden (in kg): 0,1 / 0,1 / 3,7

So tun wie alle das, was unseren individuellen Neigungen und Talenten am besten entspricht.

Mittwoch, 12. März 2008

Eltern sein

So, das Kind ist nun da. Und überraschender Weise hat man ja doch Routine entwickelt. Man kommt zwar wie erwartet immer noch zu nichts und erst nach 10 Tagen dazu, alle zu informieren, aber immerhin ist die Küche geputzt.
In der Nacht auf Sonntag, den 2. März, war es soweit: um 20.30 setzten die Wehen ein, und um 0.22 Uhr war Emil Johann da. Wir waren auch schon mal langsamer. Auch beim zweiten Mal ist alles ganz aufregend, und allmählich bekomme ich auch als Mann ein Gefühl dafür, was eine Mutter bei der Geburt empfindet: Es ist ein einschneidendes Erlebnis, in dem sie sich ganz ihrer Weiblichkeit bewusst wird und absolut intensiv erlebt, wie sie dem Kind das Leben schenkt. Kurz: es tut Scheiße weh. Die Mutter meinte, es hätte nicht so weh getan, wie beim ersten Mal, ich kann nur sagen, sie hat genau so laut geschrieen. Aber nicht so lang. Der Sohn war gar nicht so dick, wie der Bauch vermuten ließ, sondern mit 3.370 g, 52 cm Länge und 36,5 cm Kopfumfang ziemlich genau so normal wie seine Schwester. Und er nimmt auch schon wieder zu.
Seit Mittwoch ist das Kind zu Hause, Mutter auch, heute will sie zum ersten Mal vor die Tür gehen. Das Kind ist natürlich total süß und schläft tagsüber auch schon durch. Nachts leider noch nicht, da arbeiten wir dran. Aber das Erstgeborene geht ja vormittags in den Kindergarten, da kann man dann schlafen.
Die Erstgeborene ist sich ihrerseits noch nicht so sicher, was sie vom Bruder halten soll - mal ist sie ganz Puppenmutti und große Swester, mal soll er weg, weil Mama und Papa sich nicht so um sie kümmern wie früher und man mit dem Kleinen auch noch nichts anfangen kann. Immerhin hat sie jetzt das Schnullern entdeckt.
So, jetzt wissen alle Bescheid, und ich kann meinen verbleibenden Urlaub dazu nutzen, die Anträge zu bearbeiten. Juhu.