Montag, 18. Mai 2009

Super Norwegen! Norwegen, super!

Norwegen hat gewonnen, und zwar mit Rekordpunktzahl. Naja, wenn interessiert's? Norweger vermutlich. Norwegen ist nämlich das Land, dass die ersten beiden Beiträge hatte, die keinen einzigen Punkt bekamen. Das macht den Norweger an sich generell sauer, es gibt sogar Leute, die behaupten, dass Norwegen genau deswegen noch immer nicht in der EU ist. Das kann sich jetzt ja ändern.

Der erste war der hier:



Das sieht ja hier in der nationalen Endausscheidung gar nicht so schlimm aus, klingt auch ganz gut. Im Finale war er aber dann aber etwas aufgedreht und nicht so gut angezogen:



Der nächste war der hier:



Wir bitten, die schlechte Tonqualität zu entschuldigen. War damals aber so. Null Punkte hat er bekommen, weil danach der Siegersong "Making Your Mind Up" dran war, der fetzig war und zwei spärlich bekleidete Damen hatte.

Das einfache Volk: Was ist denn das hier? Tunte Jensen?
Die Tante Jensen: Ha. Ha.

Okay, irgendwie fehlt mir jetzt die Überleitung. Egal. Die norwegischen Gewinner haben nun also gewonnen und dürfen auf eine große Karriere in Grand-Prix-Nostalgiesendungen und dem ZDF Fernsehgarten hoffen. Das große Vorbild ABBA, das mit Waterloo über Nacht berühmt wurde, war wohl die einzige großartige Karriere, die der Grand Prix hervorbrachte. (Der zweite norwegische Beitrag wurde übrigens von Benny produziert).

Und was machen Björn und Benny eigentlich jetzt? Sie schreiben Lieder wie diese:



Benny ist der mit der mit dem Bart und Ukulele und er scheint viel Spaß zu haben. Irgendwie erinnert mich das My Flying Saucer, naja, egal. Jedenfalls scheinen Björn und Benny sehr froh zu sein, nicht mehr durch die Welt touren zu müssen.

Übrigens liegt Waterloo in Belgien, man muss das also nicht mit "Wasserklo" aussprechen, sondern eher "Wahterloh". Und ZDF Fernsehgarten ist immer noch besser, als auf dem Finanzamt zu arbeiten. Immerhin macht man ja das, was einem Spaß macht für Geld. Gibt schlimmeres.

Montag, 11. Mai 2009

Das schlecht recherchierte Lied

Wir lagen schon vierzehn Tage
Und kein Wind in die Segel uns pfiff.
Der Durst war die größte Plage,
Da liefen wir auf ein Riff.



Mann, so ein Pech aber auch. Da liegt man vor Anker und macht keine Fahrt, weil kein Wind da ist. Mist. Und dann, obwohl sie ja still da liegen, laufen sie auch noch auf ein Riff.

Zumindest hatten sie keinen Achter im Vorderreifen.

Mittwoch, 6. Mai 2009

Regel 3 und 41: Aber mit Helm


Die Tochter ist am Wochenende mit dem Fahrrad umgekippt.

Das einfache Volk: Waaas? Am Wochenende? Und die Tante bloggt erst jetzt?
Die Tante Jensen: Dafür hab ich gestern den Tantengeldantrag eingetütet, der da seit Monaten rumliegt.
Das einfache Volk: Ok, das ist auch wichtig. Ist denn was passiert?

Nein, danke der Nachfrage. Sie saß ja auch in ihrem Kindersitz, weil wir weit fahren wollten, damit die Restfamilie noch schlafen konnte. Es war ja Feiertag.

Das einfache Volk: Der war aber gar nicht am Wochenende!
Die Tante Jensen: Für Muslime schon!
Das einfache Volk: Papperlapapp! Sind hier vielleicht irgendwelche Muslime?

Keine Ahnung, schreibt ja nie jemand was.

Das einfache Volk: Du ja auch nicht!
Die Tante Jensen: Ihr habt aber angefangen!
Das einfache Volk: Nein!
Die Tante Jensen: Doch!
Das einfache Volk: Gar nicht! Du Doofe! Du bist nicht mehr unsere Freundin und wir wollen dich nie mehr sehen!

Ach, macht doch, was ihr wollt. Also auf jeden Fall viel das Rad um, mit der Tochter drin. Und dann kam ein eigentlich netter Mann, der uns zuvor schon gegrüßt hatte
(sowieso grüßt einen jeder ganz freundlich an einem frühen Feiertagmorgen)
(ist Ihnen vermutlich noch nie aufgefallen, was? Immer geschlafen, was? Warum auch nicht, sagen Sie? Auch wieder wahr.)
(so aufdringlich freundlich gegrüßt wurde ich nur einmal in Frankreich, als ich nach Anbruch der Dunkelheit in der Banlieue unterwegs war, aber da war es eher eine Sicherheitsmaßnahme, nehme ich an)
(hier war es eher so ein "Wir guten Bürger sind heute morgen noch unter uns beim Gang zum teueren Bäcker für die Familie"-Gefühl, glaube ich)
(bei Sicherheitsmaßnahme fällt mir ein, dass ich gestern Rundfunknachrichten hörte und mir eine halbe Minute lang Gedanken machte, warum dass Verfassungsgericht wohl "Nachnahmenketten bei Eheleuten" verbieten muss. Vermutlich irgendwie was, wenn die Eheleute beide ein Gewerbe betreiben und die sich dann gegenseitig was schicken.)

und der Mann kam dann jedenfalls und
  1. half mir, das Rad aufzustellen,
  2. nahm die Hand meiner Tochter,
  3. sah, dass kein Blut war
  4. sagte: "Ist nicht schlimm!"
  5. und strich ihr beruhigend über die Wange.
Ich hätte ihn gerne weggeprügelt. Faszinierend, wie viel man mit so viel gutem Willen falsch machen kann. Darum hier noch mal 2 Regeln:
Regel 1:
Man fasst fremden Leuten nicht ungefragt ins Gesicht, auch wenn die noch Kinder sind.
Erweiterung zu Regel 1:
Überhaupt sollte man Kinder genau so behandeln wie Erwachsene. Umso mehr, als sie sich weniger für ihre Rechte einsetzen können.

Die nächste Regel sagt eigentlich dasselbe, aber es kann ja nicht schaden:

Regel 41:
Jedes Kind darf wie Erwachsene auch schon bitte schön noch selber entscheidend, ob es Schmerzen hat (oder müde ist, Hunger hat oder friert)
Erweiterung zu Regel 41 für Südwestdeutsche:
... oder friert oder kalt hat.