Mittwoch, 29. Juni 2011

Deutschland, ein Winnermädchen

Die Tante hat mal wieder nachgedacht (lästige Angewohnheit, aber was soll man machen, wenn man den halben Tag vorm Schreibtisch sitzt) und hat herausgefunden, warum sich weniger Leute für die Frauen-WM als für die Herren-WM interessieren. Die Lösung ist erschreckend einfach.

Es liegt nicht daran, dass Frauen schlechter spielten als die Männer. Sie spielen sehr gut, die Tante hat sich bei vergangenen Männer-WMs deutlich schlechtere Spiele ansehen müssen, zumal von deutschen Rumpelfüßen.

Ein Fußballspiel ist nicht dann interessant, wenn guter Fußball gespielt wird. Es ist nur dann interessant, wenn es um etwas geht. Wenn durch medialen Druck und kollektive Hysterie plötzlich alle vergessen, dass da 22 Menschen einem Ball hinterherlaufen. Das passiert bei eine Männer-WM. Bei den Frauen passiert das (vielleicht noch) nicht.

So sieht der also aus: WM-Pokal der Frauen
Es liegt also gar nicht daran, dass es Frauen sind. Die U21-WM der Männer kuckt ja auch niemand. Es ist halt einfach nicht die WM.

Freitag, 17. Juni 2011

Musik am Freitag

Da will man nur schnell ein Lied einbinden und findet furchtbar interessante Informationen. Toll, dieses Internet.

Mittwoch, 15. Juni 2011

Musik am Freitag

(Leise gesprochen, wie der Kommentar in so einem Tierfilm, in dem minutenlang sieht, wie die Reporter das Zelt aufbauen und tarnen): 
Der Sprachwandel ist ein scheuer Geselle und zeigt sich nur selten in freier Wildbahn. Man muss schon viel Glück haben, um Hinweise auf einen lebenden Sprachwandel zu erwischen. Umso erfreuliche und stolzer sind wir, hier und heute einen zeigen zu können.

Aus der beliebten Serie Grammatische und logische Fehler in Liedern heute ein englischer Fehler, der interessanterweise nur Muttersprachlern unterläuft - eben darum, weil es wahrscheinlich in ... naja, man weiß es eben nicht wieviel ... Jahren kein Fehler mehr sein wird.

Das genervte Publikum: Ja, was denn jetzt?
Die Tante Jensen: Me zu sagen, wenn es I heißen müsste.
Das genervte Publikum: Und warum?
Die Tante Jensen: Wahrscheinlich, weil I so klein und unscheinbar ist, dass es durch ein me ersetzt / verstärkt werden muss, damit auch klar ist, dass wirklich ich gemeint bin: Me, I don't understand it.

Richtig oft taucht der Fehler in komplexen Satzteilen auf, wenn es eigentlich you and I heißen müsste.


Eine tolle Pointe wäre, wenn ausgerechnet Alice Cooper es richtig machen würde, aber leider macht er es auch falsch. Wäre wohl besser noch ein bisschen länger zur Schule gegangen:


Dabei ist es gar nicht schwer: I verhält sich (im Unterschied zum richtigen Leben) genau so, wie wenn you nicht dabei wäre. Wenn das Paar also ein Objekt ist, ist you and me also richtig:


Wir merken uns also:
You and I were eating pie,
and there was tea for you and me.

Natürlich gibt's auch Leute, die das richtig machen. Aber zum Beispiel die Scorpions (das sind ja aber auch eben keine Muttersprachler). Grusel, Grusel!

Reisetipps

Die Urlaubszeit naht, und manche sind sogar schon weg. Manch andere überlegt sich aber noch, wo man denn überhaupt noch Urlaub machen könnte, wo es denn noch sicher ist, wo es denn noch was neues zu entdecken gäbe bei all dem internationalen Makackentum heutzutage. Tante Jensen hilft da gerne in einer lockeren Reihe von Reisehinweisen (Empfehlungen wäre ein zu starkes Wort - was weiß den ich, wie es da aussieht?). Heute:

Ostfalen

Die Einwohner Ostwestfalens gefallen sich gerne in der Sonderrolle einer lustig-surrealen Landschaftsbeschreibung - das liegt wohl daran, dass sie sonst so wenig zu lachen haben. Dabei ist die Landschaftsbeschreibung keineswegs unsinnig, wenn man weiß, dass es neben Westfalen auch Ostfalen gibt, bzw. gab bzw. wieder gibt.

Allerdings gab es nie ein Falen, der Suffix bezeichnete ... ach, lest euch den Quatsch doch selber durch. Freuen würde die Tante sich auf jeden Fall, wenn man in Hildesheim und Detmold sich entschließen könnte, bei der EU Fördergelder für die Kulturregion Ostwestfalen-Westostfalen zu beantragen. Zumindest bei der Projektvorstellung wären wir gern dabei.

Freitag, 10. Juni 2011

Du musst die Töpfe auch von außen spülen, Heribert!

Die Tante denkt häufiger an Bekannte, und auch oft aus den richtigen Gründen. Wenn sie auch kein äußerst sentimentaler Mensch ist, der sich stundenlang beim Abspülen Gedanken darüber macht, wie es denn jetz Klaus mit seinem schlimmen Bein geht. Wenn sie sowas wissen will, ruft sie direkt bei Klaus an.

Das skeptische Publikum: Aha!? Und warum ruft die Tante nie bei mir an?
Die Tante Jensen: Zugegeben, meistens hat sie nur vor, bei Klaus anzurufen kommt aber nicht dazu.
Das immer noch skeptische Publikum: Hmm.

Das alles heißt aber nicht, dass die Tante nie an Freunde, Verwandte, Bekannte oder auch Leute dächte, die sie noch nie in ihrem Leben gesehen hat. Und manchmal unweigerlich, aber aus den ganz falschen Gründen. Darum hier, in keiner besonderen Reihenfolge:

Leute, an die ich unweigerlich aus vollkommen blöden Gründen denke, und die vollkommen blöden Gründe dafür

  • Timo, wenn ich irgendwen mit Haaren sehe, die einfach so abgeschnitten  sind.
  • Timos mir unbekannten Bekannten für die WG-Ermahnung: "Du musst die Töpfe auch von außen spülen, Heribert!" wenn ich Töpfe von außen spüle.
  • Juliane, weil sie das manchmal auch nicht machte.
  • Nil, wenn ich einen Strichpunkt setze, weil ich das ganz selten mache und sie meinte, sie mache das immer.
  • Immanuel, wenn ich die Mokkakanne vom Herd nehme, wenn sie faucht, weil er mir das damals so erklärt hat.
  • Marion, wenn ich ein belegtes Brötchen mit Butter kaufe oder sehe, weil sie sich mal drüber aufregte.
  • Meine ehemaligen Mitbewohner namens Peters (nicht verwandt und nicht verschwägert), wenn Wetten, dass ..? kommt, weil sie beide die Angewohnheit hatten, sich die Sendung anzusehen, um sich über Thomas Gottschalk aufregen zu können, Claas sprach vom "Wetten-dass-Hass".
  • Meinen Obermieter Dessen-Name-ich-schon-vergessen-habe, wenn irgendwas mit Capoeira ist, weil der Capoeira machte.
  • Meinen Großonkel Bulgarien, wenn es um anspruchsvolle und engagierte Filme geht, weil er mal sagte: "Ich geh nicht ins Kino, um mir die Probleme anderer Leute anzukucken." Was ich mit den Jahren immer mehr unterstützen kann.
Die Liste ließe sich noch prima verlängern, aber natürlich fallen mir die Leute jetzt nicht ein, sondern erst dann, wenn ich an sie denke. Und da wir gerade sentimental werden, noch ein Lied.

Mittwoch, 8. Juni 2011

Bundeswehr wieder attraktiver: Deutsche Soldaten gefallen!

Hab ich das schon mal irgendwo gelesen, oder ist mir das selber eingefallen? Hrmm.

Donnerstag, 2. Juni 2011

Was ich gerne von dir wüsste

Ich weiß nicht, ob Ihr alle Moritz von Uslars „99 Fragen an“-Interviews kennt. Mich nerven die brutal; der Typ ist meiner Meinung nach eine aufgeblasene Flachpfeife. Oder von mir aus ist auch nur sein literarisches Ich eine aufgeblasene Flachpfeife (kleine Reminiszenz an die literaturwissenschaftlich Gebildeten unter der verehrten Leserschaft).

Jedenfalls musste ich kürzlich mal wieder so ein Interview lesen, weil ich nur das Zeit-Magazin als Zahnputz-Lektüre verfügbar hatte und alles andere im Heft schon gelesen hatte. Und da kamen mir ein paar Fragen in den Sinn, die ich gerne stellen würde, wenn auch natürlich nur ausgesuchten Menschen. Von manchen anderen möchte ich eigentlich viel weniger wissen, als sie mir auch ungefragt mitteilen.

Ich schrub also eine Liste auf eine leere Klopapier-Rolle und erklärte mich am darauf folgenden Tag der Tante Jensen. Die Tante, alte Musikerin, die sie ist, sprach: „Was ist eigentlich dein Lieblingstier, und gehen gehen wir lieber zu dir oder zu mir? - klingt wie'n super Songtext!“

Danke, liebe Tante, liebe Tante, danke! Denn am Abend darauf floss es nur so aus der Feder, übrigens wieder beim Zähneputzen und darum auf echtes Papier. [Es ist einfach unglaublich, Bob, und ich habe sogar noch drei Kilo abgenommen dabei!] Voilà:

Was ich gerne von dir wüsste

Was ich gerne von dir wüsste:
Was fänd' ich bei Dir, wenn ich mal müsste,
rumliegen zum Lesen?
Oder stehn da nur Besen?
Was hältst du auf Vorrat, bei dir im Schrank?
Hast du eisern Erspartes, oder bist du oft blank?
Gibt es Nummern, die du auswendig weißt, trotz Handy und so?
Oder liest du etwa nicht auf dem Klo?
Hörst du Stones oder Beatles? Spielst du Poker oder Mau-Mau?
Und guckst du eher „heute“ oder eher die „Tagesschau“?
Was kauftest du dir als erste CD?
Wo tust du dir am häufigsten weh?
Magst du Kinder? Was ist dein Lieblingstier?
Und: Geh'n wir heut abend zu mir oder zu dir?!?

Mittwoch, 1. Juni 2011

Musik am Mittwoch



Damals haben die Leute sich noch was getraut. Krasser Auftritt. Ach so, ist ja schon Juni. Na dann.



Und falls sich das noch jemand gefragt hat: Den EHEC-Ausbruch gibt es nur in Deutschland, andere Länder führen aber auch spanische Gurken ein. Die Tante würde mal tippen, dass es eine kleine kontaminierte Charge gab und sich der Erreger nun nur noch von Mensch zu Mensch verbreitet (und nicht mehr von Gurke zu Mensch). Das alles klärt aber nicht die über allem stehende Frage: Wozu isst überhaupt wer Gurken? Schmeckt doch nicht, so was.