Donnerstag, 5. Mai 2011

Neulich ...

... hatten wir wieder eine schöne Erziehungsdiskussion. Die Tochter wollte wissen, was denn diese Kommunion sei, und die Mutter erklärte ihr das mit dem "Leib, der für euch hingegeben ward". Meinte dann allerdings, dass diese Katholiken nicht wirklich glaubten, das Jesus von Nazareth zu verspeisen. Eben hier setzte die Diskussion ein, weil der Wahrheit verpflichtet erklärte ich der Tochter, dass diese Katholiken viel Wert darauf legten, dass es genau so sei. Die Antwort der Mutter bestand in wildem Kopfschütteln und feurigen Blicken.

Allerdings bin ich nicht der Meinung, dass man den Kindern den Glauben schön biegen sollte, sondern knallhart bei der schonungslosen Wahrheit bleiben muss: Katholiken sind Menschenfresser. Und Protestanten sind Vampire. Bei den Katholen sind nur die Priester Vampire - Jesu Blut ist ja nix für das Fußvolk (bzw. doch) (Kurze Antwort: Wein ist teuer und sorgte dafür, dass der Pöbel in die Kirche kam, um gratis saufen zu können).

Bei den Lutherschen wiederum ist es auch nicht so, dass das alles symbolisch verstanden wäre - nur sind dort Leib und Blut in Brot und Wein existent, während sich bei den Katholiken das Brot in den Leib (und der Wein in das Blut) verwandelt. Das muss man seiner Tochter aber nicht unbedingt zum Schlafengehen erzählen.

Die andere liturgische Wahrheit ist, dass der letzte Papst (also der letzte katholische Papst, nicht der letzte koptische) nicht erst seit Sonntag selig ist, sondern natürlich schon viel länger. Sein Nachfolger hat nur bestimmt, dass die Amtskirche denkt, dass er es ist. Leider sind solch diffizile Gedankengänge nicht in die Berichterstattung, die ich verfolgt habe, eingedrungen.

Um als seliger anerkannt zu werden, muss man übrigens Märtyrer oder besonders tugendhaft sein. Besonders tugendhaft war Osama bin Laden mit neun Frauen nun ja nicht, das sind schließlich fünf zu viel. Ob er es als Märtyrer schafft, ist von hier aus schlecht zu beurteilen.

Interessanter als die Sache mit den 70 Jungfrauen (bzw. 70 Weintrauben, die es einer modernen, textkritischen Lesart nach sind) (wo kriegt man schließlich so schnell 70 tote Jungfrauen her?) (denn tot müssen sie ja wohl sein, sonst wären sie ja nicht im Paradies) (und wenn Sie im Paradies sind, dann ja bestimmt nicht, weil sie sich als zügellose Boxenluder hervorgetan haben) (es sind ja auch noch Jungfrauen) ist aber die Frage, warum sich die Terroristen immer so blöde Ziele aussuchen? Bahnhöfe, Moscheen, Weihnachtsmärkte - das ist alles dem Ansehen in der Welt nur wenig förderlich. Würden die hingegen ein Londoner Pub voller Investmentbanker  die Luft sprengen, stünden sie in den Augen einiger plötzlich als vernünftige und maßvoll handelnde Zeitgenossen dar. Aber Leute, die mit Bomben um sich schmeißen, zeigen durch die Auswahl ihrer Ziele meist, dass sie keine Ahnung davon haben, was in der Welt so vor sich geht. Das gilt auch für Amerikaner und Briten.

A propos Briten: Da passiert übrigens heute mal was richtig historisches im Land, sie können nämlich ihr massiv unfaires Wahlrecht ändern. Allem Anschein nach lassen sie sich die Möglichkeit entgehen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Das mit dem Glaubengedöns ist natürlich eine Sache für sich, aber der traumatisierende
Ponyhofbeschi** geht doch schon eher los, jahrelang wird man im Glauben gelassen es gäbe den Osterhasen, den Weihnachtsmann oder wahlweise das Christkind wirklich, musste den Wunschzettel bei winterlichen Temperaturen am geöffneten Fenster deponieren, weil dass Christkind zwar auch durchs geschlossene Fenster kommt, aber natürlich auch nicht einfach den Zettel durchs geschlossene Fenster mitnehmen kann, was ja irgendwo einleuchtend ist, Vertrauensförderung geht sicher anders da stimme ich der Tante zu, auch wenn man das mit dem Kannibalismus evtl. auch anders sehen könnte, was Osama angeht glaube ich ja das es so ähnlich wie mit Elvis ist, man darf gespannt bleiben!

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Aha, Sie sehen das also anders oder auch so? Wie genau?

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