Heute ist wieder Grand Prix, wieder eine Gelegenheit, zu begutachten, wie Altes untergeht und Neues entsteht. Rührend, wie in den Berichterstattungen die Fernsehtunten und anderen berufsmäßigen Grand-Prix-Fans immer noch an der Meinung festhalten, alle-alle-alle betrachten diese Veranstaltung so wie sie, mit Respekt für die Vergangenheit, mit dem Bewusstsein, dass es von Bedeutung für heute Abend ist, wer 1973 für Schweden gesungen hat.
Dabei sind in den letzten Jahren ca. 34 neue Länder hinzugekommen, denen das vollkommen wurscht ist und die sich konsequenterweise deswegen einfach selber wählen:
- die Esten die Letten,
- die Bosnier die Serben (komisch genug),
- die Deutschen die Türken.
Und deswegen wird Deutschland auch heuer wieder nicht gewinnen. Deutschland ist nämlich auch sonst immer überall weit vorne, da brauchen wir nicht noch einen Grand Prix Sieg als Ersatz für fehlende Industrieexporte oder Weltmeisterschaften. Das gönnt uns keiner - nur dann, wenn wir behaupten, wir sind gar nicht so, und ein kleines Mädchen in weißem Kleid mit Gitarre hinstellen, dass auch nur ein bißchen Frieden will, nicht mehr.
Sonst nicht. Sonst gewinnt wieder der, der am meisten Fez macht. Auf die Qualität der Darbietung oder gar der Musik komm es nicht an. Haut oder Totenkopfmasken, das sind die Erfolgsrezepte.
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