Freitag, 30. Juni 2006
Ich habe gesprochen mit die Fahrers
Dann halt jetzt. Auch wenn es Verschwendung ist.
Ich finde Ulle ja gut.
Viele sagen: Der hängt sich nicht genug rein. Sollte auch an Weihnachten 4 Stunden auf dem Heimtrainer sitzen.
Aber ich sage: Warum? Was hat er davon?
Die anderen: Dann hätte er die Tour gewonnen.
Die Tante: Ja und? Das macht kurz Spaß, und dann ist es vorbei. So lebt er die ganze Zeit nett, hat nicht so viel Stress, darf Gans zu Weihnachten essen und verdient Geld mit dem, was ihm Spaß macht. Würd' ich auch so machen.
Die anderen: Der Armstrong hat ja so seinen Hodenkrebs besiegt.
Die Tante: Und wenn man jetzt keinen Hodenkrebs hat? Na? Ohne Hodenkrebs nützt einem der schönste Toursieg nichts.
Wer will, dass ein Deutscher die Tour de France gewinnt, soll selber Rad fahren. Und darauf zu bauen, dass jemand, der bei der Telekom angestellt ist, irgendwo der Schnellste ist, zeugt ohnehin von nicht ausreichendem Weltwissen. Die brauchen 4 Wochen, um einen neuen Telefonanschluss anzumelden, weil sie noch den Tunnel für die Leitungen graben müssen! Und dann ist es so teuer, als würde Erik Zabel persönlich die Telefongespräche hin und her fahren.
Und gedopt haben die ohnehin alle. Das krieg ich aber noch irgendwie nächste Woche unter.
Führungsspieler
Ich erhalte gerade die Information, dass man jetzt für die Deutschen auch "Adler" sagen darf. Auch super!) , wenn wir den Gauchos den Schneid abkaufen, schneiden wir gut ab.
Das passiert aber nicht, denn Michael Ballack ist ja kein Führungsspieler. Das haben wir in den letzten Tagen ziemlich vergessen.
Ich wurde nach meinen Tipps gefragt:
D - Arg: Wir retten uns durch ein Tor von Neuville zum 1:1 ins Elfmeterschießen, aber Ballack verschießt (weil: kein Führungsspieler). Lehmann hält nichts, weil er beim Elmeterschießen an der Strafraumgrenze steht.
Die restlichen Ergebnisse: 1:2, 6:5 n.E., 3:1
Donnerstag, 29. Juni 2006
Immer noch Pause
Dann beim Guardian nachlesen, wie sich die Engländer streiten, ob man besser gewinnen, oder schön spielen soll. Darüber haben wir Deutschen uns früher auch immer gestritten. Jetzt spielen wir schön und gewinnen. Es ist wie Urlaub von Deutschland machen, aber in Deutschland.
Dann bei ZDF die Pressekonferenz der Nationalmannschaft ansehen, und Knuffel-Olli (Kahn) dabei zuhören, wie er ganz entspannt auf Fragen beantwortet. Ob er Trainer werden will? Ob er 2008 noch spielt? Knuffel-Olli grummelt, dass er sich natürlich ganz auf die augenblickliche Arbeit konzentriert, was soviel heißt wie: Das ist aber ne doofe Frage.
Ach ja. Ist alles irgendwie ziemlich unbefriedigend. Gehen wir mal wieder an die Arbeit. Wann beginnt denn die Tour de France?
Hier sollte eigentlich noch ein Bild sein, aber der Junior Art Director von der Kreativabteilung hat mal wieder nicht rechtzeitig geliefert. Dafür hat der die vorherigen Bilder im RGB-Modus statt im CMYK-Modus geliefert, sowohl als JPEG als auch als TIF. Ich hab' keine Ahnung, was die Scheiße bedeutet. Ist aber bestimmt total super. Sieht auf jeden Fall besser aus, irgendwie grüner.
Nachtrag: Und das neue, jetzt da-e Bild ist auch echt spitzenmäßig. Danke!
Dienstag, 27. Juni 2006
Pause
Aber auch sonst ist eine Pause gut. Mir ging es ja schon so, wie es mir mit dem Schreien meiner Tochter geht, dass ich auch zu hören glaube, wenn sie friedlich schläft. Ich meinte ständig, irgendwo einen Autokorso zu hören.
Aber gestern natürlich nicht - die meisten waren für den Außenseiter bzw. Spanien. Alles sehr verhalten und auch ein zeitiges Ende der Partie. Das lobe ich mir. Verlängerungen sind nämlich auch für Über-Kneipen-Wohnern anstrengend. Leider passt in unsere Wohnung kein Bewegungsbad.
Frankreich
Davon abgesehen versuche ich gerade, meine Kenntnisse der Sozialstruktur unseres Viertels und zugleich die Ergebnisse der Achtelfinale anhand des Jubelverhaltens in den Kneipen vor unserem Fenster zu verbessern. Gestern war einfach: Lange ist kein Ton zu hören, also gibt es keine Tore. Niemand jubelt groß, also gibt es nur unspektakuläre Favoritensiege. Das war vor Segafreddo schwieriger - die haben die ganze Zeit gejubelt. Da hätte man fast meinen können, die Deutschen spielen.
PS: Ich habe jetzt per ordre de mufti verfügt, dass jeder Kommentare hinterlassen kann. Falls ihr das wollt.
Montag, 26. Juni 2006
in praise of Sepp Blatter
Deshalb startet Tante Jensen eine „I love FIFA“ Kampagne, um die Akzeptanz für diese großartige Vereinigung zu erhöhen, die uns diese großartige FIFA Fußball WM 2006 beschert (ok, die Mannschaften würden auch ohne FIFA spielen, aber was ist mit Beckenbauer und Pele? und dem Meier Urs? den Urs würden wir doch alle sehr vermissen. Ihn schenkt uns die FIFA).
Wir glauben, Schuld an allem ist dieser Slogan:
FIFA - for the good of the game.
Mein Neffe lästert immer, das "game" in diesem Satz bedeute nicht "Spiel", sondern "Beute", womit schon alles gesagt sei. Andere meinen, "good" bedeute nicht "das Gute", sondern "die Güter", womit schon alles gesagt sei.
Daher werden wir jetzt jeden Tag Sepp Blatter einen neuen Slogan schenken, den sich unsere Task Force in langen Überstunden ergoogelt hat. Heute:
Donnerstag, 22. Juni 2006
Regel 15: Kneipenkucker
Unbekannter Mitgast hinten links: "WARUM SPIELT DER DENN NICHT AB?! AAH!"
die Tante Jensen: "Weil der andere im Abseits steht."
Unbekannter Mitgast hinten links: "WIESO LÄUFT DER DENN NICHT?! MENSCH, LAUF DOCH MAL! AAH!"
die Tante Jensen: "Der versucht, 'ne Ecke raus zu holen."
Unbekannter Mitgast hinten links: "Der muss den Friedrich rausnehmen und den Asamoah bringen!"
die Tante Jensen: "WIESO QUATSCHEN EIGENTLICH IMMER DIE LEUTE SO LAUT VON FUSSBALL, DIE KEINE AHNUNG HABEN? AAH!"
Aber ob meine Worte der Weisheit ankommen, wage ich doch zu bezweifeln. Die Welt wird noch lange auf meine weise Führung angewiesen sein.
In der Zwischenzeit können wir eine weitere Regel festhalten:
Diese Regel wird glücklicher Weise bereits meistens beherzigt.
Du schon lange!
Ich hab dann überlegt, ob ich ausfallend werden soll. Hab mich dann für das souverän-ironische "Danke schön!" entschieden. Hinterher ist mir aber eingefallen, dass Elfjährige mit Manfred-Krug-Hüten in Nationalfarben wohl nicht sehr empfänglich sind für souveräne Ironie. Der Nächste kriegt gesagt, dass ich meinen Helm wieder absetzen kann, er aber immer so Scheiße aussieht. So.
Aber im Allgemeinen gehören Elfjährige einfach für drei Jahre lang weggesperrt. Ich weiß das, ich war ja auch mal elf Jahre alt. Ein eigentlich sehr gutes Argument für die Ganztagsschule, das allerdings seltsamerweise in der Diskussion bisher gar nicht so oft genannt wurde.
Mittwoch, 21. Juni 2006
3:0
Komischer Weise waren gestern bei uns die Autokorsos irgendwie weniger enthusiastisch, obwohl doch vorher doch alleallealle irgendwelche Dinge in den Farben des Freikorps von Lützow trugen. Es gibt anscheinend nichts, was man nicht in schwarzrotgold färben könnte .
Und unsere Angie? Unsere Angie macht das super – sie klatscht bei Toren wie ein kleines Kind in die Hände, voller Freude darüber, wie schön die Jungs da unten spielen (auch wenn sie sich wohl immer noch fragt, was das alles soll...), während der Kaiser erstmal auf dem Zettel nachkucken muss, in welchem Stadion er überhaupt ist.
Dienstag, 20. Juni 2006
Bizarre Logik. Er könnte das doch auch als Anreiz nehmen, die Aussprache jetzt mal zu ändern. Tomas Rosicky schießt doch auch nicht in der Nationalmannschaft keine Tore, bloß weil er dass in der Bundesliga auch nie gemacht hat. Und den nennen sie ja auch nicht Rosikki, sondern Rositzki.
Aber andererseits sind wir Deutsch sprechenden auch wirklich die weltweit einzige Sprachgemeinschaft, die sich um so was auch nur einen Furz schert. Das ist wohl jetzt auch so ein Stück überfälliger Patriotismus, der – bei „aller Rücksicht auf das, was in der deutschen Vergangenheit passiert ist“ – jetzt endlich überfällig ist. Sachen gibt’s.
Mein Tipp für die Aufstellung der Mannschaft von Äquator:
Morer, Christian
Spinoser, Johannes
Hurtadung, Jan
Reascung, Neiger
Vomkreuz, Odysseus
Burg, Zweiter
Valencier, Ludwig
Tenormann, Edwin
Menders, Eddi
Delgadung, August
Tenormann, Karl
Montag, 19. Juni 2006
die Nation
der einfache Leser: Dann meckern die wieder!
die Tante Jensen: Nein, dann meckern die nicht. Die interessiert das dann einfach nicht mehr. Dann ist die Party einfach vorbei, und gut ist.
der einfache Leser: Die stehen also gar nicht eisenhart und nibelungentreu zu ihrer Nationalmannschaft und ihrem Land!
die Tante Jensen: Und das ist auch gut so.
Und die Franzosen? Da haben sie aber gejubelt, unsere Saarländer, als der Koreaner den Ausgleich erzielt hat! Das haben sie dem Erbfeind dann doch gegönnt. Mich persönlich hat das jetzt gewundert, von wegen Multikulturalität und Grenzregion und Zweisprachigkeit und so. Steht alles nur auf dem Papier.
Aber der Franzose hat ja jetzt großes Glück: Zidane ist gesperrt! Dann können die Franzosen jetzt anfangen, ihre Mannschaft neu aufzubauen. Bonne Chance.
Mittwoch, 14. Juni 2006
Nachbarjubel
Aber eigentlich ist das ja nichts Besonderes.
Dienstag, 13. Juni 2006
Argentinien
Montag, 12. Juni 2006
4:2
Mein Lieblingdialog vom Wochenende:
Autofahrer (euphorisch): „Huup huup huphuphuup huphup huup huup Deutschland!“
Passant (konsterniert): „Hallo! Vorrunde!“
Freitag, 9. Juni 2006
Öffentliches Sehen Anhänger Party
Ich jedenfalls finde auch jetzt schon gut, dass in Saarbrücken ein "Public Viewing Fan Fest" gibt, wo man sich die Spiele ankucken tut. Da geh ich, glaube ich, lieber nicht hin.
Tipp: Deutschland gewinnt 2:1
Donnerstag, 8. Juni 2006
Backofenkartoffeln
Na gut, wir schreiben hier von "Rezepten", also müssen wir mal auch Rezepte liefern. Also: Die Kartoffeln (300-400 g/Person) der Länge nach sternförmig vierteilen, oder sechsteilen oder achtteilen. Das ist am Anfang nicht sonderlich elegant, aber Sie werden das schon schaffen. Schmeckt auch unelegant. Die Schnitze sollten ungefähr im Durchmesser 2 cm dick sein (naja gut, das sind keine Kreise, sondern bestenfalls Kreissegmente, aber ich hab ja schließlich nicht Mathematik studiert). Alles zusammen in eine Schüssel geben, in die das genau reinpasst. Anschließend in eine neue Schüssel geben, die größer ist. (Der letzte Schritt ist nicht unbedingt notwendig, irgendwie mach ich das aber immer. Gehört also irgendwie dazu.) Öl drüber und salzen. Besser: Salz drüber und ölen.
Beim Salzen gibt es eine einfache Vorschrift: nach Gefühl, und dann noch mal doppelt so viel. Nach dem Backen beim Verzehr dann ordentlich nachsalzen. Anschließend die Schnitze auf das Backpapier auf dem Rost (den Sie nicht zuvor zugeschnitten haben und jetzt mit Ihren öligen Fingern daran rumfingern müssen, wenn sie das nicht wollen, schreien sie ihren Mann an). Die Schale nach unten. In den Ofen, warten. Ungefähr 200 Grad. Gut sind die Kartoffeln, wenn sie sich ein wenig aufblähen. Lecker sind sie, wenn sie braun sind (dann blähen möglicher Weise Sie sich auf). Schnell rausnehmen. Reinbeißen. Ganz schnell wieder ausspucken, weil sie ja noch heiß sind. Wasser trinken.
Zu Soße und Salat servieren. Zu der Soße kommen wir später.
Mittwoch, 7. Juni 2006
Das Tante Jensen Warenlexikon
Zu kaufen gibt es diesen "konstruktiven Geniestreich" u. a. bei Manufactum
Die Genialität des Designs erweist sich erst dem Benutzer und lässt sich erahnen, wenn wir des Bettes Spitznamen kennen: "die Rache des Schwiegervaters". Das Bett ist bequem, praktisch, leicht stapelbar, einfach aufzubauen. Und es sieht vollkommen harmlos aus und eignet sich somit hervorragend für Gästezimmer.
Es hat nämlich darüber hinaus den entscheidenden Kniff, dass die Umrandung an den Ecken abgeflacht ist und nicht dort, wo man sich spät abends, wenn man das erste mal in das Gästebett steigt, sich brutalstmöglich die Schienbeine anstößt: in der Mitte. Tut höllisch weh, wirkt garantiert, und Ihre Gäste können Sie noch nicht mal irgendeiner Bosheit verdächtigen. Kaufen.
(da war mal ein Bild, aber wegen der Rechte und so... einfach hier kucken)
Dienstag, 6. Juni 2006
ja, ja, auch wir haben WM
Du bist Deutschland. Du bist Schweini. Du bist ein Arschloch.
Freitag, 2. Juni 2006
Kilometer bolzen
Donnerstag, 1. Juni 2006
Die Raucherinnen vom Esoterikverlag
Oder weil sie so viel rauchen. Ganz ganz viel rauchen. Um vom Arbeiten zu entspannen. Und wenn sie dann ganzganz viel geraucht haben, können sie wieder ganzganz viel arbeiten. Und kommen nicht zum Lesen. Es ist ein Teufelskreis.
Vielleicht gibt es das Buch aber auch gar nicht. Dann könnte ich das ja schreiben. Ernstmeinende Verlage schreiben an
Die Tante Jensen